Children of Darkness
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Dark-Fiction
 
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 Villa von Lyon

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Dariana
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Beitrag© By Dariana Villa von Lyon - Seite 5 Icon_minitimeDo Sep 17, 2009 1:11 pm

„Hilfe zu erbitten ist menschlich, aber ich bin der Ansicht dass man erst Hilfe erbitten sollte wenn man allein nicht mehr weiter kann. Ich war bisher noch niemals in der Situation nicht mehr allein weiter zu können. Irgendwie und irgendwann hat sich mir immer ein Weg eröffnet. Ich gebe zu dass mancher Weg mit Kompromissen gepflastert war, aber ich musste keine fremde Hilfe in Anspruch nehmen. Ich meine nicht die Hilfe die man auf der Arbeit erhält oder sonstige kleinere Behilflichkeiten. Ich meine echte Entscheidungen die zu fällen waren. Ich behaupte nicht dass das immer leicht war, aber es hat irgendwie immer funktioniert. Die Situation ist die erste wo ich offen und ehrlich zugestehen muss nicht mehr weiter zu wissen. Einfach still halten hieße aufzugeben und zu kämpfen hieße etwas zu tun was sich sehr schnell als nutzlos erweisen wird. Beide Haltungen sind mir zutiefst zuwider. Und nun eröffnet sich mir vielleicht ein dritter Weg....aber dieser Weg führt mich in eine Welt bzw. in eine Existenz die mir unheimlich ist. Ich weiss ehrlich nicht weiter und dieses Gefühl macht mich nervös und hilflos.“ Unbewusst schmiegte sich Dariana noch enger an Lyon. Er bot ihr zugleich Sicherheit und das Unbekannte.

Dann musste sie trotz ihrer inneren Unruhe lächeln. „Egoismus....nun, ich gebe zu dass ich durchaus egoistisch bin. Das ist in meiner Situation einfach, denn ich habe niemanden auf den ich in irgendeiner Form Rücksicht nehmen müsste. Was mir in den Kopf kommt lebe ich aus bzw. mache ich möglich, denn der einzige Mensch der mir momentan wirklich wichtig ist, ist gut versorgt und weiß nichts mehr von der Welt um sich herum. Ich denke ich würde mich sehr schwer tun, wenn ich auf andere Menschen Rücksicht nehmen müsste. Es würde meine bisherige Lebensweise völlig verändern.“ Und obwohl Dariana immer behauptet hätte dass sie sich niemals danach sehnen würde z.B. einen festen Partner zu haben und immer stolz auf ihre Selbständigkeit gewesen war, so setzte sie sich in den letzten Monaten immer stärker mit dem Gedanken auseinander ob sie nicht etwas verpasste und ob es nicht wünschenswert wäre nicht immer allein zu sein. Diese Tatsache vor sich selber zuzugeben fiel ihr noch sehr schwer, geschweige denn anderen gegenüber. Zu gestehen sich eine Schulter zum anlehnen zu wünschen und jemanden mit dem sie ihre Sorgen teilen konnte widersprach eigentlich allem wofür sie stand.

Wider Willen breitete sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht aus, als sie zuhörte wie Lyon über sein Schönheitsempfinden sprach. Er hatte recht. Man musste sich loseisen von seinem festgefahrenen Schönheitsideal und offener sein für das was man sah, fühlte und erlebte. Dann erkannte man auch in den Dingen eine Art von Schönheit, die einem sonst verborgen blieb. Dariana sah Lyon in die Augen und verlor sich in der faszinierenden Farbe und Ausdruckskraft. War es vielleicht doch nicht falsch sich Gedanken zu machen ob eine andere Art von Existenz nicht wünschenswerter und Wert war erlebt zu werden als sich mit der Tatsache abzufinden dass die Krankheit sehr bald über sie triumphieren würde? In diesem Moment fühlte sich die Gerichtsmedizinerin völlig geborgen. Sie fühlte die Kraft die von Lyon ausging und seine Sympathie für sie. Er würde für sie da sein, sie würde nicht allein etwas völlig Neuem gegenüber stehen. Die nächsten Wochen würden hart für sie werden, denn sie musste sich von vielen Dingen verabschieden die ihr wichtig waren. Es war nicht leicht sich vom eigentlichen Leben zu verabschieden und auf eine Art Wartegleis zu fahren und dort so lange zu kämpfen wie es möglich war. Aber sie verdrängte den Gedanken schnell. Jetzt war Jetzt und Hier war Hier.
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Beitrag© By Maxim Villa von Lyon - Seite 5 Icon_minitimeMi Okt 07, 2009 2:32 am

Sanft strich er mit seinen Fingern über ihre Wange und lächelte sie sanftmütig an, wobei er sich vorbeugte. „Was unsere Hochzeitsnacht angeht, was würdest du davon halten, wenn wir sie endlich in unserem Zuhause nachholen würden, da unser Schlafzimmer wieder hergerichtet wurde“ hauchte er ihr sanft ins Ohr, bevor er anfing an diesem ein wenig rumzuknabbern, während seine Hände sanft über ihren Rücken glitten. Als er sich dann ihren Lippen nährte, hauchte er nur leise „Wie wäre es, wenn wir deine Sachen ins Auto bringen, unsere kleine Tochter mitnehmen und dann wieder zurückfahren Darling“ bevor seine Lippen die ihren berührten und sie zärtlich, aber auch fordernd küssten.
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Beitrag© By Lyon Villa von Lyon - Seite 5 Icon_minitimeMi Okt 14, 2009 7:05 pm

Lyon grinste sie an. „Natürlich sollte man nicht die Arbeit auf jemanden anderen ablegen. Das gehört sich nicht und irgendwann, wird auch niemand dir helfen. Das kommt erst richtig zum Tragen, wenn du wirklich Hilfe benötigst und allein aus der Situation nicht hinausgelangst.“ Er sah Dariana in die Augen und hatte manchmal das Gefühl, dass sie so lebendig seien, als würden sie ihm eine ganze Geschichte erzählen. „Körperliche wie mündliche Hilfe sollte man in ihrem Nutzen und in ihrer Wirkung niemals entscheiden. Man kann sich darauf berufen, wenn man unsicher ist oder einen Rat braucht, aber man sollte nie der Möglichkeit aus dem Wege gehen seine Entscheidungen selbst zu fällen. Das ist in meinen Augen verwerflich. Die Verantwortung jemanden zu übertragen, damit ihm die Schuld vielleicht irgendwann automatisch zufällt. Das ist zu einfach.“ Seine Augen schienen Dariana zu durchbohren. Er versuchte zu wissen, ob sie bereit war einen dritten Weg überhaupt zu gehen, oder ob sie diesen nur benutzte um den unangenehmen Wegen aus dem Weg zu gehen. „Das kannst nur du allein wissen. Es deine Entscheidung, dein Leben. Sei froh und glücklich darüber, dass man dich bei diesem dritten Weg wählen lässt.“ Er lächelte und streichelte über die Wange. „Obwohl du einen ausgesprochen hübschen abgeben würdest.“ Er lächelte und sah sie an.

„Du brauchst dich für deinen Egoismus nicht zu rechtfertigen. Diesen besitzt jeder nur das Maß ist unterschiedlich. Dass du egoistisch handeln musst und es auch tust, ist doch vollkommen normal. Du hast jetzt ein Problem und niemanden, auf den du achten musst. Tu was du für richtig hälst. Schließlich bist du dir selbst am nächsten.“ Er sah sie an und strich über ihr Wangen und ihren Kopf. „Natürlich hast du aufgrund deiner Selbstständigkeit etwas verpasst, dass viele genießen.“ Er lächelte etwas verschmitzt. „Es genießen nicht umsonst viele eine Partnerschaft und erhalten sie am Leben. Das muss schließlich einen Grund haben. Aber es liegt immer noch in deinem Ermessen, ob du bereit bist, dich vielleicht mit Kompromissen anzufreunden oder ständig deine eigenen Wege zu gehen.“ Er grinste etwas und streckte sich dann genüsslich. „Schließlich fallen in einer Partnerschaft immer zwei Leben zusammen und diese können sich sehr oft nur mit Kompromissen streitlos vereinigen. Und trotzdem ist es schön.“

„Möchtest du vielleicht noch was essen oder trinken? Wir könnten auch draußen auf dem See eine kleine Bootstour machen, wenn du möchtest?“ er sah zum Fenster und erblickte das schwarze Wasser, was die Lichter der Nacht widerspiegelte. Es war ein wunderschöner Anblick. Er musste grinsen, als er an die vielen Schlammschlachten mit Morgaine dachte. Das wären schöne Zeiten und er freute sich für sie, dass sie endlich Ruhe gefunden hatte. „Möchtest du vielleicht in deinem Leben noch irgend was machen, was du noch nie gemacht hast? Wenn man dir die Möglichkeit gäbe, was würdest du sofort machen?“ fragte Lyon neugierig und starrte sie an.
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Beitrag© By Morgaine Villa von Lyon - Seite 5 Icon_minitimeMi Okt 14, 2009 7:09 pm

Morgaine spürte den heißen Film auf ihrer Haut, den Valnars Finger auf ihrer Haut hinterließ. Sie seufzte zufrieden und blickte in den Spiegel, auf ein glückliches Pärchen. Manchmal hatte sie in letzter Zeit das Gefühl gehabt, dass sie sich entfremdet hätten, obwohl ihre wirkliche gemeinsame Zeit erst jetzt begonnen hatte. Alles war dazwischen gekommen. Dann stand sie auf und sah sich um. Sie fühlte sich, als würde sie aus ihrem Heim gehen müssen, sie hatte hier gefunden wonach sie gesucht hatte: Ruhe und Geborgenheit. Die letzten Tage mit Valnar zusammen waren einfach zu viel für sie.

„Dann lass uns gehen. Lyons Gedanken verraten mir, dass er wissen wird, dass ich weg bin. Ich möchte ihn jetzt nicht stören.“ Sagte sie und richtete sich auf, während sich ein Gewand um ihren Körper webte. „Warum?“ fragte Valnar etwas irritiert. „Irgendwann wirst du es vielleicht erfahren.“ Sagte Morgaine lächelnd. Sie erwiderte den Kuss und trat dann zur Tür. Dann lass uns aufbrechen. Sie öffnete die Tür und betrat den Gang.
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Beitrag© By Dariana Villa von Lyon - Seite 5 Icon_minitimeMo Okt 26, 2009 7:07 pm

Dariana musste bei dem Gedanken einen hübschen ’Dritten Weg’ abzugeben lächeln. Sie war sich verschwommen bewusst dass diese Möglichkeit kaum jemandem geboten wurde, geschweige denn dass man so mit einem solchen Weg bekannt gemacht wurde, wie es hier bei ihr der Fall war. Wahrscheinlich gab es viel zu viele ehemalige Menschen, die irgendwann zum Vampir geworden waren und nun darunter litten. Und trotzdem sagte gebot ihr eine innere Stimme abzuwägen, genau zu überlegen und nicht überhastet irgendwelche Bitten an Lyon zu richten. Nun, sie hoffte dass ihr noch etwas Zeit blieb um sich sicherer zu fühlen und sich mit ihrem Los – wie auch immer es ausfiel – besser abzufinden als sie es momentan glaubte. Sie wurde von ihren Gedanken abgelenkt, als Lyon sie deutlich interessiert fragte was sie sofort machen würde oder machen wollte, wenn sie es denn könnte. Dariana schüttelte kurz den Kopf um anzuzeigen dass sie nichts essen wollte.

Ein Lächeln glitt über ihr noch vor Sekunden müdes und trauriges Gesicht und ein abenteuerlustiges Funkeln weckten ihre müden Augen wieder zum Leben. „Das kann ich Dir sofort sagen....Wenn ich nicht durch meine Mutter und meinen Job so stark gebunden gewesen wäre und ich einen Menschen – in diesem speziellen Fall einen Mann – kennen würde der diesbezüglich ein ähnliches Interesse gehabt hätte, dann hätte ich gerne eine Safari in Afrika gemacht. Nicht so eine wie es die Touristen tun...ich meine im Jeep und auf festgelegten Wegen sondern mit einem einheimischen Scout, der sich auskennt und der mir die Orte zeigen kann, die ein ’Normal-Touri’ niemals zu Gesicht bekommen würde. Ich meine eine Safari wo man sich einen Rucksack auf den Rücken schnallt und zu Fuß die Landschaft und die Tierwelt erkundet. Wo man jede Nacht eine andere sichere Unterkunft hat, die nur ein einheimischer, erfahrener Scout kennt. Wo man die Landschaft erlebt und mitten darin ist. Genau das Gleiche würde ich auch in Tropischen Regenwald machen wollen. Ich finde Beides ist wilde und unberührte Natur und Wert erkundet zu werden. Und bevor Du fragst.....derartige Reisen würde ich nur mit einem Mann machen wollen, weil ich mich mit ein oder zwei weiterer Frauen in so einer Umgebung nicht sicher genug fühlen würde – Scout hin oder her. Von so etwas träumte ich schon im Kindesalter. Aber mangelnde Gelegenheit und fehlende Begleitung haben mir da einen Strich durch die Rechnung gemacht. Die meisten Menschen wollen im Urlaub einfach nur in der Sonne liegen, das Meer hören und sehen und relaxen. Ich hätte gerne den Einen oder Anderen Urlaub anders erlebt. Aber man kann eben nicht alles haben, so ist das nun mal.“

Dariana hatte schon lange nicht mehr an ihren alten Traum gedacht. Sie hatte ihn tief in sich verschlossen, einfach weil sie gemerkt hatte dass ihr Umfeld sie nicht verstand und sie erkannt hatte, dass manche Träume eben nur Träume blieben. In diesem Moment, in dem sie ihren alten Traum wieder aufleben liess, bewirkte er eine verblüffende Wandlung ihres Äusseren. Sie strahlte und redete lebhaft auf Lyon ein. Wenn sie nun in den Spiegel gesehen hätte, wäre sie mehr als erstaunt gewesen. Sie hätte das Bild einer gesunden, lebensfrohen und von innen heraus strahlenden, hübschen Frau gesehen. Auch wenn sie diesen alten Traum nun endgültig begraben musste, machte sie dieses Wissen seltsamer Weise nicht bitter. Im Gegenteil, gerade jetzt riss er sie – wenn auch sicher nur für eine begrenzte Zeit – aus ihrer düsteren Seelenlage. „Da bist Du platt oder? Solche spinnerten Träume habe ich, auch wenn man mir das nicht sofort ansieht.“....sagte sie neckend und stupste Lyon gegen die Brust.
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Beitrag© By Lyon Villa von Lyon - Seite 5 Icon_minitimeMo Nov 30, 2009 10:43 pm

Nein, diese Möglichkeit bot sich nicht jedem und auch das wusste Lyon. Er bot sie ihr heimlich und indirekt an, fast direkt, aber die Entscheidung lag nur bei ihr. Ihre Gedanken rauschten förmlich durch seinen Kopf und er begann fast mit ihren Gedanken zu denken und lauschte ihr. Sie haderte und wog ab. Wie hätte er wohl entschieden als Mensch, hätte man ihm diese Möglichkeit angeboten. Eine Weile grübelte er unabhängig von ihr und entschied sich dafür, dass er nicht mehr neutral hätte entscheiden können. Dieses Leben dauerte nun schon 600 Jahre.

Dann wachte er aus seinen Gedanken auf, sie beantwortete seine Frage. Eine Weile dachte er über ihre Antwort. Er hatte Safaris vor Jahren gemacht, für ihn war es ungefährlich sich allein durch die Nacht in den Steppen zu bewegen. „Ein gefährlicher Wunsch für einen Menschen.“ Begann Lyon und musste lachen, als sie die Gegenwart einer Frau einwarf. „Du bist noch nie mit Morgaine unterwegs gewesen, die macht 3 Männern Konkurrenz.“ Er lauschte und nickte. „Am Meer zu liegen ist sicherlich nicht verkehrt, man muss nur die richtigen Orte am Strand kennen. Orte an denen Touristen noch nie einen Fuß in den Sand setzen konnte, Orte, die schöner sind als die warmen Sonnenstrahlen und geheimnisvoller als die Nacht.“ Flüsterte Lyon ihr in die Ohren. „Verwirkliche deine Träume. Es ist wichtig. Nimm dir Urlaub und tu wonach dir der Sinn steht. Dein Leben und deine Vernunft dürfen dir nicht alles verbieten, wonach du dich sehnst.“ Hauchte Lyon und strich ihr die Haare aus dem Gesicht. „Besonders wenn dieser Traum dir eine Lebendigkeit ins Gesicht zaubert, die vorher nie dagewesen zu sein schien.“
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Beitrag© By Dariana Villa von Lyon - Seite 5 Icon_minitimeSo Dez 06, 2009 8:32 pm

Dariana lächelte. „Lyon....ich bin von einer menschlichen Frau ausgegangen. Und bei einer menschlichen Frau würde es im Notfall nur darum gehen wer schneller auf einen Baum klettern oder in einem Erdloch verschwinden kann – sofern etwas derartiges erreichbar wäre. Und dann wäre da noch die Frage gewesen wen man auf dem Baum oder im Erdloch noch nettes treffen könnte.“ Dariana musste lachen. „Nein, mit oder drei Frauen mit keinerlei Erfahrungen was Safaris angeht habe ich es lieber gelassen.“ Aber würde sie es heute bzw. jetzt noch wollen? Diese Frage drang in den Hintergrund als sie hörte wie Lyon sie ermutigte es doch zu versuchen wenn sie diesen Traum nach wie vor hätte. Nein....sie würde es nicht mehr versuchen....nicht mit dem zusätzlichen Risiko einer derartig schweren Erkrankung. Sie wäre im Zweifel nicht nur für sich selber eine Gefahr sondern für jeden der sich vielleicht unvermutet mit Situationen auseinander setzen musste, die sie selber nicht vorher sagen konnte.

Als Lyon ihr die Haare aus dem Gesicht strich durchrieselte sie ein angenehmes Gefühl und sie schloss einen Moment die Augen. Ein wenig unwillig aber trotzdem erstaunt öffnete sie sie jedoch kurz darauf wieder. „Wirklich? Habe ich lebendiger als vorher gewirkt als ich Dir von meinen Urlaubsträumen erzählt habe?“ Dariana war erstaunt. Der Traum war schon so alt, dass sie niemals gedacht hätte, dass er sie noch so anzog. „Manche Dinge können ein Leben lang ein Traum bleiben und den Menschen der sie träumt trotzdem glücklich machen.“ Kurz huschte Müdigkeit über Dariana’s glatte Züge. „Ich werde alles hinter mir abbrechen. Ich werde mich morgen an meinem Arbeitsplatz abmelden und in die Wege leiten dass es meiner Mom weiterhin gut geht. Dann werde ich einfach gehen. Wohin weiss ich noch nicht. Das entscheide ich nach der Devise: Der Ort, der mir als erstes durch den Kopf schiesst ist mein Ziel. Ich will und werde niemandem zur Last fallen der mich jetzt kennt und mich dann eventuell später am liebsten nicht mehr kennen würde. Ich sehe es lieber sehr schwarz als dass ich mir Hoffnungen mache, die sich später als Illusion herausstellen. Du warst selber krank....war das für Dein Umfeld eine Tatsache mit der sie problemlos umgehen konnten?“

Die Wahrscheinlichkeit war sehr gering, und wenn es stimmte was sie oft gelesen hatte wurden kranke Menschen in früheren Jahrhunderten praktisch mit dem Notwendigsten versorgt und vegetierten dann vor sich hin. Vom medizinischen Standpunkt aus helfen konnte man nur sehr selten – selbst bei vergleichsweise harmlosen Erkrankungen. Lyon war wohlhabend. Ob das bei ihm anders gewesen war? Erstaunt erkannte Dariana dass es ihr weniger schwer fallen würde sich von materiellen Dingen wie ihrem Haus und ihrem Auto oder ihrem Job zu trennen als von der vertrauten Umgebung und von ihren Freunden. Sie liebte ihr Haus und ihr Auto, aber sie hang an anderen Dingen. Aber so wie sie sich entschieden hatte, war es sicher richtig. Sie würde irgendwann nicht mehr allein leben können und dann würde man sie an einen Ort bringen, wo man sie versorgte. Dort kannte man sie aber nicht und sie musste demnach keinerlei Rücksichten nehmen. Für einen Moment schnürte ihr die Traurigkeit die Kehle zu, aber sie fing sich schnell wieder.

„Langes Zaudern und Zögern wird mich nicht weiter bringen, ich werde radikal vorgehen und mir so vieles ersparen.“ Die Andeutung eines Lächelns glitt über ihre Lippen. „Und dann werde ich lange von dem Zufall zehren ein solches Wesen wie Dich kennen gelernt zu haben.....und an ein Angebot denken das Du nicht einmal wirklich ausgesprochen hast.“ Dariana strich mit ihrem Handrücken sanft über die Wange des attraktiven Vampirs und schwieg dann.
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Beitrag© By Lyon Villa von Lyon - Seite 5 Icon_minitimeDo Dez 31, 2009 4:51 pm

Beäugt Dariana misstrauisch. „Warum misstraust du deiner eigenen Rasse so ungemein? Glaubst du nicht, dass es bei den Menschen Freundschaft und Zusammenhalt bis zum Tod gibt?“ Lyon wusste, dass es solche Werte noch kaum gab auf dieser Welt – doch ab und zu entdeckte er solche Beziehungen bei den Menschen. „Warum denn nicht versuchen? Warum denn nicht in einem Traum sterben, warum denn nicht sterben und wissen, dass man sich jeden Wunsch erfüllt hat, jeden Traum, jede Sehnsucht?“ fragte Lyon Dariana und musterte sie mit de unwiderstehlichen Augen eines Vampirs. Diese Augen konnten jedem Menschen seinen sehnlichsten Wunsch versprechen ohne dabei bewusst lügen zu wollen. Vampire waren wie Engel meist die fleischgewordenen Lüste und Sehnsüchte der Menschen. Er versuchte ihre Sehnsüchte zu wecken und sie zu ermutigen. „Lehne nicht alles von Grund auf ab. Such dir eine starke Begleitung, du wirst sie finden.“ Er lächelte und blickte sich um.

Auf ihre Frage überlegte er lange. „Es gab niemanden, den das noch kümmern konnte. „Meine Frau starb bei der Geburt meines Kindes, das Kind kurze Zeit später. Es war der Welt ohne die Wärme seiner Mutter und ohne ihre Milch einfach nicht gewachsen. Es war ein Mädchen.“ Sagte Lyon stolz und seine Augen begannen für einen kurzen Augenblick zu glänzen. Kinder bedeuteten ihm sehr viel, sie waren wundervolle Geschöpfe. Ein Ergebnis der Liebe. „Man hat für mich getan, was nach damaligen Umständen möglich war. Dann hat ein Vampir das Schreien nach Leben erhört. Er hat gehört, dass mein Körper bereit war aufzugeben, mein Geist nicht. Und so hat er meinen Körper gestoppt. Manchmal bin ich ihm dankbar, ich hätte vieles nie erlebt und mich an diesen Erinnerungen stets bereichern könnte, wäre er nicht gewesen.“ Er lauscht ihren Vorstellungen. „Das ist richtig so. Jetzt solltest du anfangen zu leben. Wenn du finanzielle Mittel dafür benötigst, sag Bescheid.“ Sagte Lyon leise und blickte zu Dariana. Er hatte keine Geldsorgen und würde nie welche haben.

Lyons Augen musterten Dariana. „Zehre solange du möchtest von diesem Bild und diesem Zufall und überlege dir gut, ob du das Angebot in Betracht ziehen möchtest.“
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Beitrag© By Dariana Villa von Lyon - Seite 5 Icon_minitimeDo Jan 07, 2010 10:25 pm

„Doch Lyon, ich glaube dass es sehr innige Freundschaften gibt. Aber ich glaube auch, dass derartige Freundschaften sehr, sehr selten sind. Die meisten Freundschaften sind ’Schönwetterfreundschaften’. Sie leben von schönen Erinnerungen und gemeinsamen, angenehmen Erlebnissen. Wenn dann aber eine ’Partei’ plötzlich unschöne Dinge in das Leben der anderen bringt.... Wenn sie Krankheit – nicht nur vorrübergehende Erkrankungen -, daraus bedingte Traurigkeit, Leid und Verzweifelung, und eine Ahnung von der Tragik die kommen wird mit sich trägt, dann wanken derartige Freundschaften sehr schnell und zerbrechen. Wenn einer plötzlich ständig Hilfe braucht, wenn er nicht mehr mithalten kann, und zur Bremse wird, wenn es um Aktivitäten verschiedenster Art geht, schlägt die Harmonie leider sehr oft um.“

Dariana stockte. So ehrlich zu sprechen fiel ihr in diesem Moment unendlich schwer. „Niemand sagt so etwas gern, und niemand, der sich selber als guten Freund oder gute Freundin bezeichnet, möchte so etwas hören und wird es vehement abstreiten. Aber geh und schau Dir ein Pflegeheim an. Eines wo auch jüngere Menschen leben. Du wirst bestürzt erkennen, dass diese Menschen kaum jemals Besuch von den sogenannten Freunden bekommen. So tragisch es ist, das ist leider die Realität. Und ich möchte nicht, dass ich einmal der Grund werde, dass Menschen sich verbiegen müssen, um mir zu erklären, warum sie leider heute keine Zeit haben, und morgen auch nicht. Ich denke, dass unter meinen Freunden auch einige sein werden, die nicht so handeln würden, aber ich habe ehrlich gesagt Angst davor erkennen zu müssen, dass ich mich in diesen speziellen Menschen geirrt habe. Darum muss ich Distanz aufbauen, die mich später schützt."

Die junge Gerichtsmedizinerin verstummte. Diese Rede hatte sie sehr angestrengt, denn es war ihre Überzeugung von der sie gesprochen hatte – auch wenn sie diese Überzeugung sehr hart ankam. Dariana sah den Stolz in den Augen von Lyon und bewunderte ihn, dass er diesen Stolz so lange mit sich tragen konnte, obwohl er in Zeiten tiefster Trauer geboren wurde. „Egal wie meine Zukunft aussehen wird, ich werde versuchen aus meinem Leben das Beste zu machen. Ob es eine Reise ist, oder einfach in den Tag hinein leben. Das, was sich für mich gut anfühlt, werde ich tun. Ich kann und will mich jetzt nicht festlegen, wie gesagt, ich werde spontan agieren.“ Dariana lächelte den Vampir an. „Nein, Geld brauche ich momentan nicht. Ich muss mir finanziell keine Sorgen machen. Und wenn mich die Krankheit finanziell auffressen sollte, werde ich damit leben. Es gibt kein ’nach der Krankheit’. Aber Dein Angebot ist für mich trotzdem etwas sehr kostbares. Es ist großherziger als Du es wahrscheinlich ahnst.“ Das Herz der jungen Frau schlug plötzlich ein wenig schneller. Eine leise Aufregung ergriff von ihr Besitz. „Ich werde es mir gut überlegen, das verspreche ich Dir Lyon. Das verspreche ich Dir von ganzem Herzen.“ Dieser Satz war sehr ehrlich gemeint und konnte trotzdem nicht die beißende Angst vertreiben, die sich in Dariana ausbreitete.
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Beitrag© By Lyon Villa von Lyon - Seite 5 Icon_minitimeSa Jan 30, 2010 10:16 pm

„Natürlich gibt es innige Freundschaften. Freundschaften, in denen man spürt, dass der andere in Gefahr ist oder Kummer erträgt, Leid empfängt oder einen dringender braucht als zuvor.“ Er lächelte Dariana an und dann verstummte sein Gesicht plötzlich. Er dachte darüber nach, dass sie sagte, dass diese Freundschaften schnell wanken würden. „Nein, ich denke nicht so. Innige Freundschaften, intensive und ehrliche Freundschaften sind fähig Krisen zu überstehen und einander nie zu vergessen und immer zu helfen. Das ist wichtig, denn das macht eine wahre Freundschaft erst aus, Dariana.“ Sagte Lyon mit süßlicher und leichter Stimme.

„Willst du alles Negative dieser Welt beleuchten und die wundervollen Kleinigkeiten vergessen? Morgaine und Ich kennen uns nun seit mehr als 600 Jahren und wir haben einander nie vergessen und waren immer anwesen, um dem anderen zu helfen. Das hat mit Pflegeheimen nichts zu tun, denn wer wahre Freundschaften nicht sofort von falschen zu unterscheiden weiß, der wird kaum eine wahre aufbauen können.“ Flüsterte Lyon und sah ihr dabei tief in die Augen. Es schien als würden seine grünen Augen sie aufwühlen und in ihr graben, so intensiv leuchtend waren sie.

Ja das Vampirsein und das Leben in der Ewigkeit waren für viele Menschen ein unglaublich spannendes Angebot. Lyon wusste das, auch er hatte damals mit seiner Krankheit gefragt und gehofft, wie es wohl sein könne als Unsterblicher. Und dann hatte er es gespürt, die Anwesenheit von etwas Totem, das doch so viel Lebens ausstrahlte und ehe er sich versah, war er selbst das, was er bewunderte. „Ruh dich aus und denk in Ruhe darüber nach. Du hast noch Zeit.“ Lyon konnte die Kraft und die Intensität ihres Lebens spüren. Noch war kein Ende für sie in Sicht.
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Beitrag© By Maxim Villa von Lyon - Seite 5 Icon_minitimeDi Feb 09, 2010 11:58 am

„Gut, soll ich dir beim Packen deiner Sachen helfen?“ fragte er sie mit sanfter und liebevoller stimme und strich mit seiner Hand sanft über ihre Wange. Kurz darauf packte er sie am Kinn und hob es sanft an und hauchte „Wie sehr habe ich dich vermisst Darling“ bevor er sie zärtlich, aber auch zugleich fordernd küsste. Während des Kusses drückte er sie langsam an sich heran, wobei er ihr zärtlich über den Rücken streichelte.
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Beitrag© By Morgaine Villa von Lyon - Seite 5 Icon_minitimeMi Feb 10, 2010 10:17 am

Morgaine blickte Valnar an und genoss diesen Kuss. Doch dann lächelte sie und musste beinahe lachen. "Ich kann meine Sachen schlecht packen, wenn du mich derart ablenkst." sagte sie leise, aber bestimmt. Eine Gänsehaut kroch der heißen Spur an ihrem Rücken entlang, die Valnars Finger hinterließen. Genussvoll schloss sie die Augen um sich an der Reaktion ihres Körpers zu laben. Manchmal hatte sie schon vergessen, wie zärtlich diese Liebe sein konnte und wie sinnlich Valnar selbst war. All das geriet in Vergessenheit nach den ganzen Geschehnissen.
"Lass uns packen." hauchte sie, obwohl sie sich in Lyons Haus weitaus sicherer und wohler fühlte, da sie nicht glaubte, das jeder von der Existenz dieses Hauses wusste.
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Beitrag© By Dariana Villa von Lyon - Seite 5 Icon_minitimeSo Feb 14, 2010 3:43 pm

Ja, Lyon hatte natürlich recht. Es gab besondere Freundschaften. Nur hatte sie zu oft das genaue Gegenteil beobachtet, um sich der Illusion hinzugeben, dass jeder auch von solchen Freunden umgeben war. Ihre Mom war ein lebensfroher Mensch gewesen, der einen großen Freundeskreis hatte. Als sie krank wurde begann ein schleichender Prozess, der so endete, dass niemand mehr ihre Mom besuchte. Nachdem die ersten von ihr angeschrieen worden waren, wie sie es wagen könnten ihr Haus zu betreten, und nachdem den ersten eine Kaffeetasse oder ein Löffel um die Ohren geflogen waren, blieben die ’guten Freunde’ aus. Mit der Verwirrung kamen bei ihrer Mom auch Aggressionsschübe. Sie waren selten, aber sie kamen immer wieder. Und jeder, der ein engeres Verhältnis zu ihr hatte, machte über Kurz oder Lang damit Bekanntschaft. In Dariana war damals etwas zerbrochen. Der Glaube an aufrichtige Freundschaft, die über alle Schwierigkeiten erhaben war, war völlig zerstört worden.

Langsam und traurig schüttelte die junge Frau den Kopf. „Ich habe etwas anderes kennen gelernt Lyon. Wenn sich der Verstand zurückzieht, verändert sich das Wesen eines Menschen. Sie werden aggressiv und/oder unberechenbar. Diese Menschen sind nicht mehr pflegeleicht. Aber es ist schön, dass Du etwas anderes kennen gelernt hast. Solche Freundschaften, von denen Du sprichst, sind unendlich wertvoll.“ Der Blick von Lyon war intensiv und durchdrang sie bis in ihr tiefstes Inneres. „Wundervolle Kleinigkeiten bereichern das Leben, aber sie helfen nur bis zu einem gewissen Punkt. Und Du lässt außer Acht, dass Morgaine kein menschliches Wesen ist. Menschen sind manchmal....armselig. Es gibt welche, die stechen leuchtend aus der Masse hervor. Aber das sind wenige. Und trotzdem würde ich die Freundschaft zu schwächeren Menschen nicht als ’falsche’ Freundschaften bezeichnen. Man ist davon überzeugt, dass eine Freundschaft alle Tiefen aushält. Und wenn dann die Realität zeigt, dass es nicht so ist, muss man das hinnehmen. So bitter das auch ist.“

Dariana sah Lyon mit einem sanften Lächeln, in dem trotzdem tiefe Traurigkeit zu sehen war, an. Sie wusste dass er ein guter Freund sein würde. Er würde immer an der Seite des Menschen oder überhaupt des Wesens sein, dem er seine Freundschaft versichert hatte. Er würde buchstäblich bis ans Ende der Zeit da sein, wenn es nötig wäre. Dariana fand keine Wort um ihm das so zu sagen, dass es auch das ausdrückte, was sie meinte. Darum hoffte sie, dass er sie auch so verstand. Lyon hatte bis jetzt alles mit bekommen, was sie dachte oder fühlte. Dariana sah Lyon forschend an. Er sagte sie hätte noch Zeit? Woher wusste er das? Was bedeutete sie hätte noch Zeit? Ein paar Wochen? Ein paar Monate? Ein Jahr oder sogar zwei?

Wie auch immer es sein würde, sie würde sich von ihrem Beruf verabschieden, sie würde sich von ihrer Mom verabschieden und sie würde versuchen die Zeit zu genießen, die ihr noch blieb. Dariana nickte. „Ja, ich werde darüber nachdenken. Das muss man tun, wenn man etwas derartige angeboten bekommt. Ich werde mich damit auseinander setzen und vielleicht meine Meinung ändern.“ Nach der Angst zu urteilen, die in ihr wütend ihr Haupt hob, war die Antwort im Moment ein klares Nein. Aber wie würde es sein, wenn sie bemerkte dass ihr kaum noch Zeit blieb? Wie würde es sein, wenn Lyon dann vor ihr stehen würde und sein Angebot erneuerte? Die Antwort lag für die junge Frau völlig im Dunklen. „Lyon....würdest Du mit mir spazieren gehen?“....fragte sie leise? Irgendwie war ihr danach. Sie hatte keine Ahnung wie spät oder wie früh es war. Aber sie hoffte, dass noch genug Zeit für einen Spaziergang blieb.
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Beitrag© By Lyon Villa von Lyon - Seite 5 Icon_minitimeFr Feb 19, 2010 3:20 pm

Lyon sieht Darianna etwas missverständlich an. „Warum ist es so wichtig, was für ein Wesen ein Freund ist? Warum, sag es mir Darianna?“ seine Augen schienen Darianna zu durchbohren. „Es ist gleich, was man ist.“ Hauchte Lyon und sah Dariana durchdringend an. Er fragte sich, weswegen sie so verbittert war. „Egal ob Vampir, ob Mensch, Engel, Dämon, Hexe … Alle haben Gefühle. Alle können Fühlen, alle fühlen und alle fühlen Freundschaft. Manche stark – und manche nicht.“ Die grünen Augen des Vampirs blickten auf Darianna und konnten diesen verbitterten und zugleich wunderschönen Mensch einfach nicht verstehen. „Es ist gleich was wir sind, wir lange wir im Stande sind zu leben – wir alle fühlen Freundschaft. Wir müssen nur jemanden finden, dessen Auffassung von Freundschaft unserer gänzlich gleicht.“ Flüsterte Lyon und blickte zu Dariana.

Dann umfassten seine Hände ihr Gesicht. Er fühlte durch seine kalte Haut ihre menschliche Wärme und genoss diesen Augenblick. Er musste sich irgendwann auch einmal so angefühlt haben. Ein innerliches Seufzen ging durch Lyon und seine Augen schlossen sich für einige Sekunden. „Lass einige Augenblicke von deiner Mutter los. Lass einfach los. Nimm das an, was Morgaine dir einst angeboten hat. Lass dir helfen. Leb, Darianna. Du musst leben, du musst lachen, dich freuen, trauern und glücklich sein. Sorge ist gut, aber du gibst dich gänzlich für diese Sorge auf.“ Seine Hände fassten stärker ihr Gesicht, aber sorgten sich darum ihr nicht weh zu tun.

„Du hast Zeit.“ Hauchte Lyon und blickte zu Dariana. „Frag Morgaine, frag einen anderen Vampir, aber nicht deine Ärzte. Vampire können den schleichenden Tod in einem Menschen riechen, sie riechen Angst, Trauer, Glück, Wut …“ er lächelte und versuchte sie zu beruhigen. „Genieß deine Zeit, sie ist kostbar.“
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Beitrag© By Dariana Villa von Lyon - Seite 5 Icon_minitimeDi März 02, 2010 9:56 pm

„Es ist völlig unwichtig welches Wesen mein Freund ist. Tatsache ist aber, dass ein uraltes Wesen weitaus mehr Erfahrungen sammeln konnte, als es ein Mensch jemals können wird. Er hat die Möglichkeit eine Art von Weisheit zu erlangen, die ein Mensch niemals erreichen wird. Darum wird er sich oftmals anders verhalten als ein Mensch.“ Larissa zuckte mit den Schultern. „Mag sein, dass meine Meinung für Dich unsinnig ist. Und mag sein, dass Du ganz andere Situationen erlebt hast. Jedes Wesen ist anders und es gibt hüben wie drüben gute und schlechte Vertreter einer Rasse, ich habe einfach nur keine Erfahrungen mit ihnen sammeln können. Aber ich habe das Umfeld meiner Mom gesehen, und ich glaube nicht, dass sich das sehr von dem Umfeld andere kranker Menschen unterscheidet.“ Die junge Frau nickte leicht, als sie hörte, dass Lyon genau das erklärte, was sie gerade bemerkt hatte. „Ja, am besten versteht man sich mit den Wesen, die einem selber sehr ähnlich sind. Aber man hört auch immer wieder, dass sich Gegensätze anziehen. Und trotzdem müssen gewisse Tendenzen gleich sein, sonst wird niemals eine engere Freundschaft daraus – das glaube zumindest ich.“

Die Pathologin schloss kurz die Augen, als die kühlen Hände von Lyon ihr Gesicht umfassten. Ein Lächeln glitt über ihr Gesicht, denn es fühlte sich trotz der Kühle angenehm an. Lyon hatte recht. Sie musste sich von ihrer Mom lösen, nicht räumlich, wie sie es schon lange getan hatte, sondern auch weitestgehend emotional. Sie musste sich auf sich konzentrieren, und ihrem Leben das abverlangen, was es ihr jetzt bieten konnte. Sie musste leben und sich nicht mit der Sorge um ihre Mom belasten. Nicht nur für ein paar Sekunden, sondern so, dass sie in der Lage war mehr an sich als an sie zu denken. „Ja, Du hast recht Lyon. Ich muss leben, und zwar für mich. Das werde ich tun, so gut ich es kann.“ Ein Lächeln glitt wieder über ihr trauriges Gesicht. Ihre Augen öffneten sich, und sie sah direkt in die grünen Augen von Lyon. „Ich werde versuchen mich für Dinge zu öffnen, zu denen ich bisher keinen Zugang hatte. Und ich werde die Dinge tun, die ich tun kann, ohne mir Gedanken über das Morgen zu machen.“

Dariana fühlte, dass sich der Griff von Lyon verstärkte. Es tat nicht weh, und gab ihr sogar ein wenig Sicherheit. Erstaunt sah sie den Vampir an. „Du riechst Krankheit und Tod? Auch Angst und Wut oder Glück?“ Der Gedanke war für die junge Frau ein wenig seltsam, aber interessant. Wie roch Glück? Oder Trauer und Krankheit? „Du sagst dass ich noch Zeit habe. Ich werde versuchen sie zu nutzen, das verspreche ich Dir. Ich werde den Weg, den Du mir vorschlägst einschlagen, und sehen wohin er mich führt.“ Der Gedankte, dass sie, wenn sie nicht nach nahendem Tod roch, wohl noch recht gut riechen musste, ließ ein Grinsen über ihr Gesicht gleiten. Trotzdem wollte sie keine Bemerkung dazu machen, denn für sie war die Tatsache, dass man je nach Befindlichkeit anders roch, doch sehr gewöhnungsbedürftig. „Gehst Du mit mir spazieren?“ fragte sie noch einmal und sah den Vampir unverwandt an.
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Beitrag© By Lyon Villa von Lyon - Seite 5 Icon_minitimeSa März 13, 2010 10:11 am

Nickte, als sie ihm antwortete. Natürlich konnten Engel und Vampir mehr Erfahrungen sammeln als ein Mensch es konnte, doch würde ein Mensch seine Erfahrungen mehr zu schätzen wissen, denn sein Leben war vergänglich und nicht so unendlich wie das eines Engels oder eines Vampirs. „Natürlich verhalten wir uns anders. Ich stamme aus einer ganz anderen Zeit, mich prägen andere Werte und Moralvorstellungen als die heutige Zeit. Das nennt man heutzutage altmodisch.“ Er lächelte neckisch. Dann fasste er ihr Gesicht. „Nimm deine Mutter nicht ständig als Maßstab aller Dinge. Du vergleichst alles mit dieser Umwelt. Hör auf damit. Es zerstört dich.“ Er sah sie mit seinen grünen Augen an und durchbohrte sie und versuchte zu durchdringen, was nicht auf ihn hören wollte. „Gegensätze sind etwas Unglaubliches und manchmal sehr schwierig. Das kann gut gehen oder auch nicht.“

„Ich rieche Krankheit und Tod. Ich kann Angst riechen, wenn du vor etwas Angst hast. Deswegen können Vampire Menschen jederzeit aufspüren und finden. Sie riechen was in ihnen vorgeht und der Geruch lockt sie an.“ Er lächelte und sah Darianna an. „Es kann allerdings belastend sein, denn auch einen Vampir treiben in dieser Hinsicht animalische Züge, besonders, wenn die Abstände des Trinkens zu gro sind.“

„Natürlich, wo möchtest du denn spazieren gehen?“
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Beitrag© By Dariana Villa von Lyon - Seite 5 Icon_minitimeFr März 26, 2010 9:45 pm

Ja, Lyon hatte sicherlich völlig andere Wertvorstellungen, als sie die Menschen heute hatten. Der Gedanke, der ihr nun kam, war fast ein wenig unangenehm. „Eigentlich müssten Dir doch sämtliche Frauen, oder überhaupt alle Menschen, als zügellos, schamlos und ohne jede Spur von Anstand oder Eleganz vorkommen. Wenn ich allein an die damalige Kleidung denke, musst Du Dir doch wie in einem riesigen Freudenhaus vorkommen. Was Frauen heute tragen ist, wenn man es mit der Mode von damals vergleicht, eher wenig. Heutzutage ziehen sich die Frauen doch eher aus als an – wenn man es mit der damaligen Kleidung vergleicht. Die damaligen Kleider waren elegant, pompös und verbargen vieles, was heute völlig ungeniert gezeigt wird.“ Dariana sah Lyon neugierig an. „Wenn ich mir Bilder von damals betrachte, die von Damen oder Herren gemalt wurden, so sind sie alle äußerst elegant angezogen. Die Damen mit wundervollen Kleidern, die Herren mit engen Hosen und weiten Hemden. Es gab viele Rüschen, Stickereien und edle Stoffe. All das gibt es heute nicht mehr.“

Dass den Damen damals die Kleider derartig geschnürt wurden, dass sie bei der geringsten Anstrengung ohnmächtig wurden, und sie darum oft als weich und schwächlich bezeichnet wurden – was absolut nicht der Wahrheit entsprach, blendete die junge Frau aus. Schatten gab es überall. Aber trotzdem war der Unterschied zu damals und heute gravierend. „Vermisst Du das nicht manchmal? Die vornehme Zurückhaltung der Menschen von damals....“ Dariana zögerte...“Oder waren sie nicht so zurückhaltend wie ich es mir vorstelle?“ Es war doch durchaus möglich, dass man sich heutzutage ein völlig falsches Bild von den Menschen und ihren Regeln von Anstand und Moral machte. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. „Ja, Gegensätze können sich durchaus anziehen, und oft ist es erstaunlich wie sehr.“ Eine Frage drängte sich Dariana auf. „Wie hättest Du reagiert, wenn Du zu Deiner Zeit auf eine Frau wie mich getroffen wärest? Ich bin sicher ein krasser Gegensatz zu den Frauen, auf die Du damals getroffen bist. Denkst Du, dass Du mich weggejagt hättest, oder wärest Du neugierig gewesen? Warst Du offen für völlig neue Dinge?“ Die junge Frau war sich sicher, dass viele Menschen sie wie eine Hexe gejagt und vertrieben hätten, wenn sie aus der jetzigen Zeit in die damalige katapultiert worden wäre.

Wieder war Dariana der Gedanke dass Geruch anziehend wirken könnte, suspekt. Sie unterschied sehr direkt nach Wohlgeruch und unangenehmen Geruch. Was unangenehm war, stieß sie ab. Aber scheinbar war das bei Vampiren irgendwie anders. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass auch Du Dich von animalischen Trieben leiten lässt, wenn Du Nahrung brauchst. Menschen verändern sich nicht, wenn sie Hunger bekommen. Natürlich spreche ich nicht von Menschen, die kurz vor dem Verhungern stehen. Da ist das was anderes. Der tägliche Hunger löst bei Menschen kaum etwas aus. Und bei Vampiren löst es Jagdtrieb aus?“ Dass so etwas auch mit Lyon geschah, war für die junge Frau kaum vorstellbar, und man erkannte das an der Betonung ihrer Frage. Für sie trat die Tatsache, dass Lyon kein Mensch war, mehr und mehr in den Hintergrund. Dann besann sie sich auf die Frage des Vampirs. Ein Wunsch drängte sich in ihr an die Oberfläche, der völlig unsinnig war. Aber er war da. „Eigentlich würde ich jetzt am liebsten einen Spaziergang durch einen Wald machen, aber irgendetwas wo es ruhig ist und man nicht unbedingt zig Menschen begegnet, würde es auch tun. Wäre der See hier geeignet?“
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Beitrag© By Lyon Villa von Lyon - Seite 5 Icon_minitimeMi Apr 07, 2010 12:31 pm

Lächelt etwas gequält und betrachtet die Menschenfrau. Wie antwortete er am besten auf diese Frage. Der Vampir überlegte eine Weile, wobei er seine weißen Zähne bleckte und die scharfen, langen Eckzähne preis gab. Erst jetzt fiel ihm sein Hungergefühl auf. Er musste es auf Grund des vielen Redens völlig verdängt haben und er tat es nun wieder – er verdrängte es, denn ihre neugierige Frage begann auch ihn zu beschäftigen. „Es war anders.“ Begann der Vampir und betrachtete sein Gegenüber weiterhin sehr lange. Wenn man diese Zeiten in Kontrast setzte, war es wirklich schockierend, aber die Zeiten und Moden waren schleichend an ihm vorüber gezogen.
„Es ist schwer zu sagen, Darianna.“ Schloss er dann schließlich und erst fiel ihm auf, dass er bei ihrem Namen scharf das R betonte. Er schmunzelte, denn es war noch ein kleines Überbleibsel seiner alten Welt, es sprach damals für Eleganz. Er hatte sich weitestgehend an den Sprachgebrauch der Zeiten angepasst und wahrte doch noch viele Dinge in sich. „Sicherlich waren die Damen früher eleganter, viel reizvoller und anmutiger.“ Stimmte er der Menschenfrau schließlich zu. Er lächelte, als sie meinte, dass es diese Kleidung heutzutage nicht mehr gäbe. „Ich bin dieser Kleidung meist treu geblieben, obwohl ich einem Anzug der heutigen Zeit nichts entgegen zu setzen habe.“ Fügte er schließlich hinzu. Da Darianna so leidenschaftlich von diesen Kleidern erzählte, bildete sich in seinem Kopf eine Idee. „Da du scheinbar so begeistert von diesen Kleidern bist, frag doch einmal Morgaine, ob sie mit dir diese Kleider ausprobiert. Sie hat noch einige in ihrer Villa und wird sie sicherlich dich anprobieren lassen.“ Schlägt er ihr vor. Sie sollte sich jetzt Wünsche erfüllen, da sie ihr Leben bald zu ende sein konnte. Noch roch er keine Krankheit und würde ihr dabei helfen, ihr Leben noch wunderbar leben zu können. Sein Leben ist ewig.

Ein hämisches Grinsen huschte über seine wunderschönen Lippen. „Natürlich war die Zeit zurückhaltender, aber genauso stürmisch wie ihre Zeit es zuließ.“ Er lächelte beinahe verspielt und etwas an diesem Lächeln verriet, dass er wusste, was alles abgegangen war. „Man sollte sich vom Mantel der Eleganz nicht allzu sehr täuschen lassen, Befriedigung, Genuss und Lust waren auch zu dieser Zeit überall vertreten, wenn nicht so deutlich und offensichtlich wie es jetzt der Fall ist.“ Auf ihre Frage, wie er auf sie reagiert hätte, wusste er nicht sofort eine Antwort und ließ sich viel Zeit, um diese Frage gut überlegt zu beantworten. „Das kann ich nicht beantworten. In meiner Zeit, in der ich zum Vampir wurde, war ich verheiratet und sehr glücklich mit dieser Frau.“ Entgegnete er, doch dann verlor er die junge Frau und das Kind gleich mit. „Ich war im Gegensatz zu vielen sehr offen, aber ich denke, dass auch meine Auffassung der Welt öfters an ihre Grenzen gestoßen wäre.“

Eine Weile schweigt er. Animalisch? Jagdtrieb? Würde er sich in seinen Instinkten als Tier betrachten? War der Mensch etwa anders? „Wenn ich zu lange kein Blut trinke, fällt es mir durchaus schwer die Beherrschung zu halten. Ich brauche Blut, ich kann es durch nichts ersetzen, nichts gibt mir Energie. Ihr Menschen könnt alles essen. Ich nicht, ich bin auf eine einzige Sache angewiesen.“ Erklärte er dann schließlich.
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Beitrag© By Dariana Villa von Lyon - Seite 5 Icon_minitimeDi Mai 04, 2010 8:18 pm

Dariana hörte dem Vampir aufmerksam zu. Dass früher vieles unter der Decke des Schweigens verschwand, was anrüchig war, wusste sie von ihrer Oma. Ebenso, dass die Damen auch nicht dem abgeneigt gewesen waren, was damals strikt untersagt war. Es war offensichtlich tatsächlich so, dass das, was man früher im Geheimen tat heute offener bzw. öffentlich getan wurde. „Wenn ich meiner Oma glauben darf, dann spielten sich oft unter Ausschluss der Öffentlichkeit in den Familien kleine Dramen ab, weil sich z.B. die Tochter des Hauses etwas unorthodoxe Ideen für die damalige Zeit hatte. Und ich weiss auch von ihr, dass sich die Jugend heimlich traf und z.B. zu nicht anerkannter Musik tanzte oder sich ihrem Liebsten hingaben –was eigentlich als geradezu skandalös in der Öffentlichkeit angesehen wurde und hart abgestraft wurde, wenn es heraus kam. Wenn das tatsächlich so ist, dann hat sich eigentlich nur geändert, dass man heute öffentlich tut, was man damals nicht konnte. Irgendwie finde ich das schade. Ich finde dass gerade das für die heutige Zeit fremdartige interessant ist.“

Der jungen Frau fiel auf, dass man plötzlich die Reißzähne von Lyon sah, und dass er plötzlich das R rollte. Sie konnte beides nicht einstufen, sah dass Lyon schmunzelte, und wollte trotzdem nicht danach fragen. Als sie bestätigt bekam, dass die damalige Mode sehr viel eleganter als heute war, musste sie grinsen. ’Willkommen in der Welt der Trampel’ dachte sie amüsiert. Irgendwie sprach das der Auskunft von Lyon zuwieder, dass er heutige Frauen schön fand oder finden konnte. Sie waren völlg anders als die Damen der damaligen Zeit. Aber was Tatsache war, musste Tatsache bleiben, die damalige Mode war einfach schön. Ob sie wirklich ständig so gekleidet sein wollte, konnte sie trotzdem ohne zu zögern verneinen. Diese Kleidung war wunderschön, aber sicher eher unbequem. Die Frage von Lyon ließ ihre Augen strahlen. „Eine Modenschau mit Morgaines Kleidern? Wenn sie das gestattet, dann würde ich gerne Kleider von ihr probieren, ich finde sie nämlich wirklich wundervoll. Da bin ich völlig Frau. Aber momentan würde ich lieber ein wenig spazieren gehen. Vielleicht kurz zu mir nach Hause. Ich würde gerne das Eine oder Andere holen, wenn ich einige Tage bei Dir wohnen werde.“ Dass Lyon verheiratet war, änderte nichts an ihrer Frage. Auch verheiratete Männer reagierten auf Fremdes. Aber als Lyon weiter sprach, zollte er dieser Tatsache Tribut. Dariana war sich sicher, dass ein plötzliches Auftauchen einer modernen Frau in der damaligen Zeit für eine wilde Verfolgung, für Ablehnung – wenn nicht sogar Hass gesorgt hätte. Was fremd war, lehnten viele ohne zu zögern zunächst ab.

Die Pathologin hörte aufmerksam die Erklärung Lyons, dass nur Blut bei ihm für wirkliche Sättigung sorgte. Aber war das die Erklärung dafür, dass ein Vampir alles um sich herum vergaß, wenn er Hunger hatte und an Blut gelangte? Sie fand das als beängstigend. Kontrollverlust im Allgemeinen empfand sie als einen beklemmenden Gedanken. Das brachte sie wieder in die Realität und sie fühlte einen dumpfen Schmerz durch ihren Körper rasen. Als würde sich vor Angst alles in ihr zusammenziehen. Ein grausiger Gedanke schoss ihr durch den Kopf und mit plötzlicher Verzweifelung, die sich grausig in ihrer Stimme wiederfand, sprach sie ihn aus. „Wir könnten es abkürzen. Du brauchst Blut, ich bin eine Art Vorratsbeutel. Es geht schnell –glaube ich zumindest. Und ich würde nicht irgendwann hilflos oder gar würdelos dahin vegitieren, ohne zu wissen was um mich herum geschieht. Es wäre uns beiden geholfen.“ Bei den letzten Sätzen liefen ihr Tränen über die Wangen. Endlich kamen sie in Sturzbächen, aber Dariana empfand keine Erleichterung, nur puren Schmerz.
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Beitrag© By Lyon Villa von Lyon - Seite 5 Icon_minitimeMo Jun 07, 2010 4:26 pm

„Natürlich lief damals vieles in der Öffentlichkeit ab, doch niemand wollte es sehen oder wahrhaben. Man musste nur entsprechende Bereiche von Städten oder Dörfern aufsuchen und man fand die gleiche Schamlosigkeit, die sich heute bietet.“ Er lächelte. Damit wollte er nicht sagen, dass er sexuellen Genuss gänzlich ablehnte auch er war in dieser Hinsicht nicht ganz ohne, was man ihm sicherlich nicht sofort ansah. „Ich will offene Sexualität keineswegs für schlecht darstellen, allerdings übertreiben es manche. Ich möchte beim ersten Kennenlernen nicht nach 10 Minuten erfahren, was derjenige im heimatlichen Bett am liebsten treibt.“ Lyon hatte sich früher auch gerne durch viele Betten getrieben und stritt gar nicht ab, dass er das heute nicht mehr tat, allerdings lag ihm etwas an den Frauen, er begehrte sie, sie faszinierten ihn, er musste sie kosten. Sein Aussehen machten ihm dieses Vorhaben oft sehr einfach. Gescheitert war er jedoch stets bei Morgaine. Aber das war Jahrhunderte her.

Eleganz von damals … Eleganz und Steifheit, beengte Kleidung, in der sich kaum jemand wohlfühlte, besonders die Damen nicht. Schön anzusehen, aber die Gelassenheit der heutigen Frauen strahlt eine unglaubliche Schönheit aus, die Lyon fasziniert und anzieht. Er selbst hatte noch immer Geschmack an der alten Mode gefunden, genauso wie Morgaine. Beide hatten sich einen Tag in der modernen Mode durch die Welt bewegt und fühlten sich unwohl. Die Hotpan. Lyon schmunzelte erneut, Morgaine hatte den ganzen Tag daran herumgezogen, obwohl es ihr stand. Und er … War nicht in der Lage gewesen anständig auf Flip Flops zu laufen. „Sicherlich, frag Morgaine danach. Sie wird sicherlich nichts dagegen haben. Du kannst sie bei Gelegenheit ja mal fragen, ob sie ihre Hotpans mal wieder anzieht.“ Er schmunzelte und kicherte in sich hinein. Fotos hätte man davon machen müssen, nein man hätte es filmen müssen. „Wenn du nach Hause möchtest, begleite ich dich, oder möchtest du lieber alleine gehen?“

„Nein …“ er griff ihre Wangen. „Wir verkürzen nichts. Weine ruhig, aber wir verkürzen nicht.“ Er zog die Menschenfrau an sich und umarmte sie tröstend. Es musste sie umbringen, diese Krankheit.
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Beitrag© By Maxim Villa von Lyon - Seite 5 Icon_minitimeSo Jun 20, 2010 7:52 pm

Mit einem Grinsen verbeugte er sich „Ich werde dann bei Wagen auf dich warten, damit du in Ruhe packen kannst“ hauchte er ihr sanft und leise zu, bevor er auch schon das Badezimmer verlassen hatte. Als er die Tür des Badezimmers geschlossen hatte, spürte er ein unangenehmes Gefühl worauf er sich kurz entspannt und die Gefühle neu sortierte, bevor er langsam zu seinem Wagen ging. Er hatte das Gefühl, etwas gespürt zu haben, was ihm bekannt vorkam, doch konnte er dieses Gefühl nicht einordnen. Nachdem er bei seinem Wagen stand, hatte er ein ungutes Gefühl, doch verbarg er dies, um seiner Frau keine unnötigen Sorgen zu machen.
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Beitrag© By Jeanne Villa von Lyon - Seite 5 Icon_minitimeSo Jun 20, 2010 8:13 pm

Integra hatte Jeanne bereits zum Wagen gebracht und wartete dort, als sie spürte wie Valnar dazu kam, lief sie auf ihn zu und schlang ihre Arme um seinen Leib herum. Sie zitterte am ganzen Körper und sie drückte ihren Kopf sanft gegen seine Brust. „Va…Vater“,jappste sie leise und hob ihren Kopf an, wobei sie ihre Augen Öffnete als könne sie ihn ansehen. Langsam nahm sie seine Hand und legte diese auf ihre Stirn, sodass er die kürzlichen Ereignisse abrufen könne, was vorgefallen war.
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Beitrag© By Maxim Villa von Lyon - Seite 5 Icon_minitimeMi Jun 23, 2010 10:52 pm

Als er seine aufgewühlte Tochter sah, überkam ihm ein ungutes Gefühl, doch sagte er nichts, als Jeanne seine Hand nahm und diese dann auf ihre Stirn legte. Ohne länger abzuwarten, konzentrierte er sich kurz, bevor er langsam die Erinnerung, welche sie vor kurzem erlebt hatte, abrief. Nachdem er gesehen hatte, was vorgefallen war, drückte er Jeanne sanft an sich und flüsterte ihr leise zu „Keine Angst Jeanne, wir werden dich vor diesem Irren mit allen Mitteln beschützen. Aber sagt nicht Morgaine, das muss sie nicht wissen. Okay Jeanne?.“ Nachdem er ihr das gesagt hatte, küsste er noch sanft ihre Stirn, bevor er eine lose Haarsträhne, welche ihr nun im Gesicht hing, beiseite schob.
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Beitrag© By Jeanne Villa von Lyon - Seite 5 Icon_minitimeMi Jun 23, 2010 11:10 pm

Als er sich ganz auf sie Konzentrierte spürte Jeanne wie Valnar die Erinnerungen aufrief und fühlte eine Kalte Leere in sich, als saugte man ihr einen Schlechten Traum ab. Nachdem er seine Hand wieder herunter nahm schloss sie ihre Augen und hörte seinen Worten zu. Ein leichtes Nicken war zu sehen und sie reckte ihren Kopf zu dem ihres Vaters um den Zärtlichen Kuss auf ihrer Stirn entgegen zu nehmen. „Ich danke dir Vater…das beruhigt mich und keine Sorge ich werde ihr nichts erzählen das verspreche ich“, gab sie leise dazu und schmiegte sich leicht gegen seine Hand als diese ihr Haar wegstrich. Erneut legte sie langsam ihre Arme um seinen Leib und drückte sich sanft an ihn heran, alleine wieder um zu innerer Ruhe zu kommen.
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Beitrag© By Dariana Villa von Lyon - Seite 5 Icon_minitimeMo Jun 28, 2010 9:54 pm

Rotz und Wasser heulen. Die Bedeutung dieses Ausspruches lernte Dariana nun in vollem Umfang kennen. Sie fühlte sich hundeelend und ließ es nun zu und unterdrückte es nicht mehr. Dass ein für sie beinahe völlig fremder Mann, den eigentlich jedes menschliche Wesen für die völlig falsche Wahl für einen Seelentröster halten musste, ihr in diesem Moment wirklich Halt gab, löste in ihr beinahe etwas wie Frieden aus. Das führte dazu, dass sie sich zwar langsam, aber doch stetig wieder beruhigte. Irgendwann hob sie den Kopf und sah mit geröteten Augen zu dem größeren Mann auf. „Was für eine Heulsuse“ brachte sie mühsam hervor, schämte sich aber nicht. Dass ein Mensch bei einer derartigen Diagnose weinte war mehr als verständlich. Sie traf eine Entscheidung.

„Wir müssen zu mir nach Hause und ein paar Kleider und alles was eine Frau so braucht holen. Es ist ein wenig weit, aber Bewegung ist sicher nicht das Verkehrteste.“ Plötzlich hatte Dariana eine Eingebung. Sie konnte mittels eines Zahlencodes ihren Anrufbeantworter zu Hause von überall abhören. „Darf ich bitte einmal telefonieren?“ fragte sie ein wenig nervös. Sie wollte sich nicht lange in ihrer Wohnung aufhalten. Das Abhören des Anrufbeantworters würde dann schon einmal wegfallen. Und vielleicht fanden sich einige Anrufe beruflicher Natur auf ihrem Anrufbeantworter, die unter Datenschutz fielen. Wahrscheinlich würde Lyon sowieso alles hören, aber so konnte sie sich darauf berufen, dass sie ohne Zeugen das Band abgehört hatte. Ein wenig mühsam, aber doch mit Erfolg kam Dariana auf das zurück, was Lyon gesagt hatte.

„Ich finde es eigentlich nicht so schön, wenn alles, was man gemeinhin in einer Beziehung als schön und aufregend empfindet, in Heimlichkeit ablaufen muss bzw. man in der Öffentlichkeit so tun muss, als interessiere es einen nicht. Da ist mir das Dorf eurer damaligen Zeit lieber als die feine Gesellschaft.“ Trotz ihres angeschlagenen Gemütszustandes musste die junge Frau grinsen. „Aber ich verstehe auch, dass Du nicht drauf stehst sofort mit intimsten Bekenntnissen überrannt zu werden.“ Tatsächlich vermutete sie dass Lyon eher ein zurückhaltenderer Mann gewesen war, der sich lange Zeit ließ um einer Frau näher zu kommen und der sich vor seiner Frau mit wenigen Frauen näher eingelassen hatte, obwohl die Damen sicher nicht abgeneigt gewesen waren. Lyon war ein attraktiver Mann, aber Dariana glaubte, dass er eine zu feine Erziehung genossen hatte, um dem nachzugeben. Dass sie damit falsch lag ahnte sie nicht. Dann schüttelte sie energisch den Kopf. „Nein, FlipFlops sind nichts für Dich. Das kann ich mir kaum vorstellen. Und Morgaine in Hotpants? Kann ich mir auch kaum vorstellen. Ihr strahlt beide etwas aus, was nicht zu derartigen Kleidungsstücken passt. Und das meine ich nicht negativ.“ Die Dunkelhaarige sah Lyon an. „Darf ich kurz telefonieren?“
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