Children of Darkness
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Dark-Fiction
 
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 Villa von Lyon

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Lyon
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Beitrag© By Lyon Villa von Lyon Icon_minitimeSa Jan 10, 2009 10:48 pm

Lyons Villa:D Beschreibung folgt!
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Beitrag© By Lyon Villa von Lyon Icon_minitimeSa Jan 10, 2009 10:51 pm

Der Zwischenfall mit dem Betrunkenen ärgerte Lyon. Er mochte es im Allgemeinen nicht, wenn Männer Frauen anfassten, die nicht einmal zu ihnen gehörten geschweige denn, es ihnen nicht gestattet hatten. Er war innerlich etwas aufgebracht, er mochte es besonders nicht, wenn so etwas in seiner Anwesenheit geschah, da er sich meist sehr im Zaum halten musste. Vorsichtig näherte sich Lyon und sah Dariana an. "Ich hoffe bei Euch ist alles in Ordnung?" fragte er ruhig und lauschte dme schnellen Pochen ihres Bluts. Mittlerweile war Lyon so alt als Vampir, dass dieses Geräusch keinen Hunger mehr auslöste, was es in seinen früheren Jahren durchaus getan hätte. Seine Augen ruhten kurz auf ihrem Knöchel, er fragte sich, ob es nicht doch etwas Ernstes war, aber das konnten sie sich genauer ansehen, wenn sie ankämen.

"Ich hoffe es ist nichts Ernstes." seufzte er und hob Dariana mit Leichtigkeit hoch. Dabei war er jedoch sehr vorsichtig, er wusste nicht, ob es ihr unangenehm war, wenn er sie berührte, weswegen er sich bemühte sich so wenig wie möglich so zu bewegen, dass die Position der Hände sich veränderte. Freundlich sah er sie an und sah sich nach weiteren Alkoholleichen um, um weitere Zwischenfälle zu vermeiden.
Dann verschwanden sie auf einem Trampelpfad, es war schon ziemlich dunkel, sodass Dariana mit Sicherheit nichts sehen würde, doch Lyon merkte von der Deutlichkeit der von ihm gesehen Objekte kaum Unterschiede zum Sehen der Menschen am Tag. "Es dauert nicht mehr lange. Das Haus liegt direkt auf diesem Weg. Zum Glück wissen viele nicht, wohin dieser Weg führt und viele verlassen ihn nach der Hälfte, weil er ziemlich verwildert ist." er lächelte ein wenig schelmisch. Er fand es schön seine Ruhe zu haben. Besonders weil er am Wasser lebte, er liebte Wasser.
"Allerdings habe ich auch nicht vor diese Verwilderung zu verändern, so hält es die meisten davon ab, zu meinem Haus zu kommen." er grinste etwas merkwürdig und duckte sich etwas. Er spürte Darianas warmen Atem am Körper. Es war selten, dass er Körperwärme fühlte, besonders die von Menschen fühlte sich ganz anders an, als die von anderen Wesen. Lyon schmunzelte darüber.

Er hörte, dass Dariana darüber nachdachte, ob Lyon Morgaine liebte. Nein, eigentlich tat er das nicht. Er hatte es einmal, als er dieses Geschöpf zum ersten Mal gesehen hatte und sie ihn fast umgebracht hatte. Beinahe hätte er gelacht, als er darüber nachdachte, es klang ein wenig suspekt. Morgaine war einfach ein perfektes Geschöpf und es war einfach viel zu einfach, sie mit nur einem Wort zu beschreiben, wobei er sowieso der Meinung war, dass kein Geschöpf auf dieser Welt es verdient hatte, mit nur einem einzigen Wort umschrieben zu werden.

Dann tauchte das Haus aus dem Schatten auf. Ein großes, schmuckes Haus. Es bot Platz für sicherlich 2 Familien, aber Lyon mochte das.
Man hörte das leise Gluggern des Wasser und ein frischer Wind trug den Duft des Wasser herüber. Lyon fühlte sich schlagartig wohl und ging auf den Kiesweg zu, der zur Haustür führte. Sein Blick fixierte den Türknop, dieser klickte und die Tür schwang auf, er wolle Dariana nicht loslassen, er wollte nicht riskieren, dass sie aus seinen Armen fällt und sich wohlmöglich noch verletzt.

Durch eine große Halle spazierte Lyon direkt zur Treppe. Seine Schritte waren leicht und zeugten nicht davon, dass er noch eine Person in seinen Armen trug.
Oben angekommen waren zwei Gänge links und rechts von der Treppe zu sehen. Er stieß eine Tür mit dem Antippen eines Fußes auf und setzte Dariana in einem großen warmen Raum mit Balkon auf dem Bett ab.
"So, hier könnt Ihr schlafen und Euch ausruhen, wenn Euch danach ist." er lächelte freundlich. "Ich habe noch ein paar alte Gewänder, sie sind nicht sonderlich schön, aber sehr warm, wenn ihr Euch umziehen wollt." nach Darianas kleinen Zwischenfall mit dem Betrunkenen war ihre Kleidung recht schmutzig und er konnte sich nicht vorstellen, dass die darin schlafen wollte.

"Stört es Euch eigentlich, wenn ich Euch dutze?" er sah sie lächelnd an. Dann erklärte er ihr den Aufbau des Hauses und lehnte einen Gehstock ans Bett. Er öffnete die Balkontür und die frische warme Nachtluft strömte herein. Der Balkon war riesig, er war fast so groß wie das Zimmer.
"Morgaine kommt meistens nicht zur Tür herein, sie benutzt Balkons. Ich weiß nicht warum, sie tut das einfach. Wenn du Federrauschen hörst, wird sie das sein. Sie ist vorsichtig." er lächelte. Dariana sollte keine Sorge haben, dass irgendjemand reinplatzt.
Lyon ging zum Schrank und öffnete ihn. Moderne wie alte Sachen waren darin, für Gäste. "Es ist alles da, wenn etwas fehlt, einfach rufen. Ich bin mich erstmal umziehen." er lächelte freundlich und wandte sich zur Tür.

"Ich rufe dann mal Morgaine ..." fügte er noch hinzu und schloss leise die Tür.
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Beitrag© By Lyon Villa von Lyon Icon_minitimeSa Jan 10, 2009 11:02 pm

GESCHRIEBEN VON MORGAINE

"Lyon, Lyon." dachte Morgaine, als sie sich in die Luft erhoben hatte. Wie ein Pfeil schoss sie senkrecht in die Luft, spürte die warme Luft, die an ihre vorbeirauschte. Morgaine flog eigentlich sehr selten, obwohl sie dafür sorgen konnte, dass Menschen sie überhaupt nicht zu Gesicht bekamen.
Die Luft strömte durch ihr Gesicht, durch ihre Haare und Morgaine machte in der Luft eine Rolle. Ein fröhliches Grinsen huschte über ihr Gesicht und dann erhaschte sie auch schon einen Blick auf sein Haus. Langsam näherte sie sich dem Haus und er blickte eine offene Balkontür ... Das war einfach viel zu perfekt. Dennoch spürte sie die Anwesenheit eines Menschen, also wollte sie vorsichtig sein.

Das erste was dieser Mensch zu sehen bekam, war ein Fuß. Da Morgaine das eine Bein leicht angewinkelt trug, wenn sie landete. Danach folgte ein schwarzes Saum, die Spitzen der schwarzen Schwingen. Leichtfüßig landete der Engel, streckte seine Flügel und sie verschwanden im Rücken. Die braunen Augen ruhten auf Dariana. "Hallo, ich bin Morgaine." sagte Morgaine, noch auf dem Balkon stehend. "Darf ich?" sie deute an, dass sie eintreten wollte.
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Beitrag© By Dariana Villa von Lyon Icon_minitimeSa Jan 10, 2009 11:03 pm

Dass der Betrunkene nun Ruhe gab und völlig damit beschäftigt war sich aus dem Unrat zu schälen war beruhigend. Es war für seine Gesundheit sicher zuträglich. Dariana nickte auf die Frage von Lyon. „Mit mir ist alles in Ordnung.“ Sie war heilfroh, dass sie in dieser Situation nicht allein gewesen war. Es wäre durchaus im Bereich des Möglichen gewesen, dass sie auch allein auf diesen Mann getroffen wäre. Es war zwar nichts weiter passiert, aber das lag – daran konnte kein Zweifel bestehen – ausschließlich daran, dass Lyon bei ihr gewesen war. Ob sie den Betrunkenen allein und mit angeschlagenem Fuß hätte abwehren können war zumindest fraglich. Es war ihr ein wenig peinlich sich tragen zu lassen, aber Lyon benahm sich so unbefangen, dass sich die Peinlichkeit schnell verlor und einem leisen Gefühl von Verwunderung Platz machte. Hätte ihm das nicht schwer fallen müssen? Nicht im Sinne von körperlicher Mühe, die Kraft des Mannes war deutlich zu spüren als er sie mit Leichtigkeit hochhob. Eher weil sie ganz sicher nach Blut roch. „Nein, es ist sicher nichts Ernstes. Unangenehm ja aber nicht wirklich schlimm.“ Es war der Wunsch dass dem so wäre, der die Antwort hervor gebracht hatte und die Gerichtsmedizinerin setzte all ihre Zuversicht hinein. Der Fuß war arg malträtiert worden und eine ernste Verletzung war durchaus möglich. Ein wenig begann sich Dariana dafür zu schämen dass sie kein wirkliches Wissen über Lyon’s Art hatte, sondern nur auf ’Weisheiten’ aus dem Fernsehen und aus Büchern zurück greifen konnte. Aber es war nun einmal so dass die meisten Menschen davon überzeugt waren dass es Vampire nicht gab und sie – falls es seriöse Lektüre darüber gab – sich nicht darüber im Klaren gewesen wäre wenn sie diese gelesen hätte.

Und gelesen hatte sie nicht wenige Bücher in denen es um Vampire ging und auch Bücher über Vampirismus waren ihr nicht fremd. Nur hatte sie eben all diese Bücher in dem Glauben gelesen, dass sie Fiktion bzw eine Mischung aus Fantasie und Legenden beinhalteten und vieles davon wieder vergessen. Nur die allseits bekannten Klischees waren hängen geblieben. Und ob sie damit glänzen konnte wagte die junge Frau zu bezweifeln. Die Gerichtsmedizinerin entspannte sich und versuchte zu erkennen was sich in ihrer direkten Umgebung befand. Dass sich Büsche am Wegrand befanden konnte sie zwar mühsam erkennen, aber dass die Umgebung verwildert war, wäre ihr nicht aufgefallen. Wenn sie ehrlich war, sah sie beinahe nichts. Es war fast schwarz um sie herum und so merkte sie sich was Lyon ihr über den Weg zu seinem Anwesen erzählte. Sie war sich trotzdem beinahe sicher, dass sie allein nicht wieder dort hin finden würde – trotz der einen oder anderen Information über diesen Weg die der Vampir ihr gab. Sie kannte sich am See wenig aus. Zu Spaziergängen am See kam Dariana beinahe nie und darum war ihr die Gegend fast fremd geblieben. Dass der Umstand dass das Haus versteckt lag Lyon sehr entgegen kam verstand sie. Schlagartig schoss der jungen Frau einer Erinnerung durch den Kopf. Vor vielen Jahren war sie in einer ähnlichen Situation gewesen und war ebenfalls von einem Fremden getragen worden. Der hatte sie zwar nach Hause gebracht, aber ansonsten glich sich die Situation auffallend. Dieser Mann damals hatte ähnliche ’Merkmale’ aufgewiesen wie Lyon. Ob sie den Vampir einfach fragen sollte wie er die damalige Situation beurteilte? Dariana hatte schon Luft geholt um zu fragen, traute sich aber im letzten Moment doch nicht und beschloss sich zu überlegen ob sie Lyon später danach fragen wollte.

Schon wenig später hörte sie das leise Plätschern des Sees und plötzlich tauchte aus der Dunkelheit ein großes Anwesen auf. Dariana lachte leise. Begeisterung klang aus ihrer Stimme. „Das ist ja wundervoll! Ein Haus direkt am See. Ich stelle es mir schön vor abends auf der Terasse zu sitzen und ein Glas Wein zu trinken oder einfach nur den See in der Dämmerung oder beim Sonnenuntergang anzusehen.“ Die Sorge des Vampirs dass ihr seine Berührung unangenehm sein könnte war erstaunlich unbegründet. Die Gerichtsmedizinerin fühlte sich wohl und sicher – obwohl sie das niemals hätte erklären können. Als die Haustür ohne einen sichtbaren Grund plötzlich aufsprang starrte sie den Vampir leicht erschrocken an. „Ich glaube das Türschloss ist nicht in Ordnung...Sie sollten vielleicht.....“ .....Die Reaktion von Lyon war aber keinesfalls so dass man ein defektes Schloss annehmen konnte. Ein wenig beschämt schwieg Dariana. Sie verstand zwar nicht warum die Tür einfach auf ging, aber Lyon schien es nicht zu wundern. Als der Vampir sie die Treppe hinauf trug musste Dariana grinsen. „Es fällt Ihnen beinahe unverschämt leicht mich durch die Gegend zu tragen. Sie könnten wenigstens ein wenig schwitzen oder so tun als wäre ich so schwer wie ich wirklich bin.“ Sie legte den Kopf leicht zurück und lachte fröhlich. Der Satz hatte trotzdem einen für sie leicht bitteren Beigeschmack. Sie empfand sich als deutlich zu schwer und hielt gegenteilige Äußerungen für Schmeicheleien. Der Raum in dem Lyon sie auf dem Bett absetzte war freundlich eingerichtet und strahlte Gemütlichkeit aus. Die frische Luft, die durch die Balkontür in den Raum geweht wurde nachdem Lyon sie geöffnet hatte war angenehm.

Sie war dankbar dass der Vampir sie einen Moment allein lassen wollte und starrte erstaunt auf den Inhalt eines Schrankes den er geöffnet hatte. Mit Kleidung zum Wechseln hatte sie nicht gerechnet, war aber dankbar dafür. Ihre Kleidung war schmutzig und die Hose wies ein Loch auf. „Vielen Dank. Ich werde sehen ob mir etwas davon passt.“ Dann sah sie Lyon in die Augen. „Natürlich können wir uns duzen. Ich bin Dariana.“...sie lächelte. Es kam ihr in diesem Moment als das normalste der Welt vor sich mit dem Vornamen anzusprechen. Außerdem erleichterte es eine unbefangene Unterhaltung ungemein. Als Lyon sich mit der Bemerkung zurück zog dass er nun Morgaine rufen wolle wurde ihr Magen schlagartig schwer. Sie hatte keine Ahnung was nun auf sie zukommen würde und beschloss es einfach abzuwarten. Mehr blieb ihr im Moment nicht. Kaum hatte der Vampir den Raum verlassen öffnete Dariana ihre Bluse und den Knopf ihrer Hose. Sie mühte sich gerade aufzustehen um zum Schrank zu gehen und zu sehen ob etwas passendes für sie darin war, als die junge Frau eine Bewegung auf dem Balkon wahr nahm. Sie sah zunächst den Saum eines schwarzen Kleides oder Rockes, dann ein Bein und schließlich eine auffallend schöne Frau mit schwarzen Schwingen, die plötzlich hinter ihrem Rücken verschwanden. Fasziniert, ein wenig ängstlich und neugierig sah Dariana diese Frau an, die sich mit Morgaine vorstellte und fragte ob sie eintreten dürfte. Dariana musste sich erst sammeln bevor sie in der Lage war zu antworten. Sie wurde in dieser Nacht auf außergewöhliche Weise gefordert und musste sich mühen zu akzeptieren was sie in kurzer Zeit gehört hatte und nun sah. „Natürlich, kommen Sie herein.....Ich bin Dariana.“ ....sagte sie leise aber trotzdem mit klarer Stimme. Dann erinnerte sie sich daran dass ihre Bluse und ihre Hose geöffnet waren und errötete leicht. Das war typisch. So etwas konnte nur ihr passieren!
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Beitrag© By Morgaine Villa von Lyon Icon_minitimeSa Jan 10, 2009 11:04 pm

Morgaine trat ein. Das sanfte kratzes des schweren Stoffes ihres Kleides auf dem Teppich war leicht zu hören, dennoch schien es, als würde Morgaine schweben.
"Keine Scheu." sagte Morgaine dnan lächelnd, als Dariana errötete. "ich sehe auch nicht anders aus." ein Zwinkern huschte über das blasse Gesicht des Engels.

"Dir soll ich also helfen." sagte Morgaine leise und fixierte Dariana. Ihr Blick war ernst. "Möchtest du etwas wissen?" fragte Morgaine dann jedoch sanft.
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Beitrag© By Dariana Villa von Lyon Icon_minitimeSa Jan 10, 2009 11:07 pm

Keine Scheu? Das war leichter gesagt als in die Tat umgesetzt. An diesem Abend war Dariana bereits einem Wesen begegnet das sie – wenn man sie nur wenige Sekunden vor dieser Begegnung gefragt hätte – niemals als real bezeichnet hätte. Und wenn ein Vampir schon eine denkwürdige Bekanntschaft für sie war, um wie vieles außergewöhnlicher war dann die Begegnung mit einem Engel? Und dass es sich bei dieser Frau um einen Engel handelte stand außer Frage. Warum das so selbstverständlich für sie war entzog sich dem Erklärungsvermögen der Gerichtsmedizinerin. Dariana war eine Frau die fest im Leben stand. Sie ging ihren Weg, sie traf Entscheidungen – auch wenn sie schwerwiegend waren – ohne Zaudern und Zagen und behielt in schweren Situationen einen kühlen Kopf und setzte sich mit Dingen die ihr nah gingen meistens allein auseinander. Aber ihre Persönlichkeit und ihre Fähigkeiten erschienen ihr im Vergleich mit einem Engel schlagartig so nichtssagend, dass sie sich klein fühlte. Auch die freundlichen Worte über ihr momentanes Aussehen trösteten in diesem Moment nicht. Nicht nur dass sie ein Nichts gegen ein so gewaltiges Wesen wie Morgaine war, sie sah momentan auch danach aus. Ganz in Gegensatz zu Morgaine, die sicher selbst in einem Müllsack elegant gekleidet wirken würde.

Das Gesicht dieser Frau war perfekt! Es war makellos und wies keinerlei Ungleichmäßigkeiten auf. Die Gerichtsmedizinerin zögerte immer von einer schönen Frau oder einem attraktiven Mann zu sprechen, weil das im Auge des Betrachters lag. Schön bzw. attraktiv war ein sehr oberflächlicher Begriff. Bei Morgaine traf das Wort ’schön’ ohne Wenn und Aber zu. Neidlos betrachtete die junge Frau den Engel und wollte sich gerade fragen was diese Frau bewegen sollte ihr zu helfen, was sie überhaupt veranlassen sollte sich mit ihr – Dariana – abzugeben, da kam Morgaine auf genau diesen Punkt zu sprechen. Sie wusste nicht wie sie elegant auf ihre Sorgen zu sprechen kommen sollte, sie war zu überfordert um sich um derartige Dinge einen Kopf machen zu können. Dariana nickte langsam. „Lyon versprach mir mit....Ihnen Kontakt aufzunehmen.“ Die Gerichtsmedizinerin traute sich nicht den Engel ebenfalls zu duzen. Bei jedem Menschen hätte sie auf das direkte duzen ebenfalls mit duzen reagiert. Hier empfand sie die Situation als bedeutend anders. Sie akzeptierte den Rang eines Engels. Suchend glitt ihr Blick zur Tür, durch die der Vampir vor wenigen Minuten verschwunden war. Wo war er nun? Unsicher sah sie Morgaine wieder an. Wusste sie worum es genau ging? Offensichtlich, denn sie bot ihr die Chance Fragen zu stellen.

Wo sollte sie nun anfangen? Wenn sie die falschen Fragen stellte, verbaute sie sich vielleicht die Chance später die wichtigen Fragen stellen zu können. Oder vielleicht entging ihr durch dumme Fragen die Möglichkeit ihrer Mom ein lebenswerteres Leben zu ermöglichen? Die Verwirrung stand der Gerichtsmedizinerin deutlich ins Gesicht geschrieben. Entschlossen atmete sie noch einmal tief durch und sammelte all ihren Mut. „Lyon hat mir erklärt, dass Sie eventuell meiner Mom helfen könnten. Sie ist an Alzheimer erkrankt und lebt in ihrer eigenen Welt. Ich weiß weder ob sie mich hört, ob sie mich sieht oder ob sie überhaupt weiß wen sie vor sich hat wenn ich sie besuche.“ Dariana schluckte schwer. Es tat ihr immer wieder weh wenn sie sich diese Fragen stellte und dabei an ihre Mom dachte als sie noch gesund gewesen war. Wenn Sie meiner Mom helfen können....verzeihen Sie mir wenn ich nun in die falsche Richtung denke oder Ihnen zu nahe trete....was wäre dann der Preis dafür? Ich meine würde sich meine Mom verändern? Würde sie sich anders verhalten als sie es getan hat als sie noch gesund war? Muss ich dafür etwas tun oder geben?“ Ängstlich starrte Dariana für einige Sekunden auf den Fußboden. Sie war bereit für ihre Mom zu opfern was immer ihr möglich war. Aber sie wusste nicht ob ihre Mom ebenfalls bereit war für ihr altes Leben auf eventuelle Forderungen einzugehen oder auf etwas zu verzichten was ihr sehr wichtig war. Sie hatten niemals über derartige Dinge gesprochen. Dariana wusste nur dass ihre Mom ihr altes Leben geliebt hatte. Wo war nur Lyon? Sicher wusste er in dieser Situation weitaus besser was man nun zu tun oder zu sagen hatte. Ob er sie absichtlich allein gelassen hatte um dann wieder in ihrem Zimmer aufzutauchen wenn alles Wichtige besprochen war? Dariana hob wieder ihren Blick. „Wie genau würde Hilfe von Ihnen aussehen, wenn Sie bereit wären sie mir zu gewähren?“ Unruhig wartete die junge Frau auf eine Antwort.
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Beitrag© By Morgaine Villa von Lyon Icon_minitimeSa Jan 10, 2009 11:07 pm

Morgaine wusste selbst wie schwer das "Keine Scheu" klang, besonders weil Engel einfach perfekt waren. Selbst wenn Morgaine sich nackt durch die Gegend bewegen würde, würde keiner Scham und Entsetzen darüber empfinden. In dieser Hinsicht hatten Engel einen gewissen Vorteil, sie erreichten meistens alles, was sie erreichen wollten. Lächeldn nahm Morgaine das Sie von Dariana zur Kenntnis, allerdings gab es Morgaine das Gefühl, dass sie unglaublich alt sei ... genau genommen war es sie das auch.
"Du kannst mich ruhig duzen und mich ebenfalls mit meinem Namen ansprechen. Ich fühle mich sonst so alt." grinste der Engel breit in Darianas Gesicht und selbst wenn dieses Geschöpf lachte, zeigte sich kein einziges Fältchen im Gesicht.

Die Mühe Dariana behutsam zu behandeln erschuff sich in Morgaine. Um nicht erhoben und übergeordnet zu wirken, setzte sich Morgaine auf einen freien Stuhl und beobachtete Dariana eine Weile. Morgaine emfpand sie als schön, sie hatte schöne feminine Züge und wirkte natürlich, was Morgaine immer sehr gefiel. Dariana war eine der wenigen Menschen, die Morgaine sehr gerne ansah.
"Du kannst mir keine falschen Fragen stellen, es sind deine Gedanken, Ängste, Bedürfnisse ... Nichts ist falsch, was dich interessiert." sagte Morgaine ruhig und sah zu Dariana.

"Das Wie ..." murmelte Morgaine, dennoch sehr hörbar. "Magie." sagte sie dann recht knapp und wartete ab, bis in Darianas Gesicht das Zeichen erschien, dass diese Antwort gesackt war. "Zudem musst du wissen, dass ich eigentlich kein lichter Engel bin." sagte Morgaine leise, es sollte Dariana beruhigen, dass Morgaine ihr das anvertraute. "Ich bin gespalten. Jeder Engel der stürzt, sich also vom heiligen Licht." sie sprach die letzten WOrten leicht angeekelt aus. " abwendet, wird dunkel, er ist also gefallen. Ich habe mir allerdings meine lichte Seele erhalten und ein Teil dieser Magie, weswegen Lyon mich gerufen hat. Ich kann heilen." in Morgaines ausgestreckter Hand erschien ein kleiner Lichtball, der auf und ab hüpfte, dann schloss sie die Hand und er war verschwunden.

"Der Preis ist gering." sagte Morgaine. "Es verlangt nur dein Schweigen über uns." Morgaine lächelte. "Du musst wissen, dass es Menschen und besonders Dämonen gibt, die uns andere jagen. Und ich bin ein bevorzugten Jagdopfer, denn gespaltene Engel sind selten." wieder rutschte ein sarkastisches Grinsen über Morgaine Gesicht.

Morgaine spürte Darianas Schmerz. Sie war Empathin, konnte das aber abstellen, aber um zu wissen, was in Dariana vor sich ging, musste Morgaine das wissen. Niemand konnte sie vielleicht jetzt so gut verstehen wie Morgaine, obwohl Morgaine schlimmeren Schmerz gewohnt war.
"Überleg es dir, fraq ruhig noch etwas, wenn du möchtest."

Man hörte Schritte auf dem Flur. "Kannst du nicht anklopfen?" fragte Lyon Morgaine, welche nur frech den Kopf mit den dunklen Haaren schüttelte. "Möchtest ihr zwei irgendwas trinken oder essen?"
Morgaine Kopf drehte sich um. "Hast du Kuchen?" ihre Augen strahlten wie Kinderaugen. "Kann sein ... " murmelte Lyon und sah zu Dariana. "Ach und ... " "Tee, ich weiß." beendete Lyon ihren Satz.
"Lyons Tee kann ich dir nur mit Nachdruck empfehlen." lächelte Morgaine Dariana entgegen.
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Beitrag© By Dariana Villa von Lyon Icon_minitimeSa Jan 10, 2009 11:08 pm

Dass Morgaine ohne Umschweife erklärte dass sie auch geduzt werden konnte empfand Dariana als Erleichterung. Sie war zwar kein Mensch der für ein ungezwungenes Gespräch unbedingt das Du brauchte – manche Menschen die sie mit ’Sie’ ansprach waren ihr sehr sympathisch – aber in diesem Fall ging es um ihre Mutter. Da war es für sie eine enorme Erleichterung. Morgaine wirkte Alles in Allem bei weitem nicht so unnahbar, wie man es sich bei einem Engel vorstellen mochte. Ihr Äußeres war derartig auffällig, dass sie sicher nicht ohne Weiteres als menschlich durchgehen konnte. Selbst jetzt, als sie lächelte, wirkte ihr Gesicht überirdisch und würde selbst einem unaufmerksamen Beobachter auffallen. Aber die Art wie sie sich verhielt machte es trotzdem einfach mit ihr zu sprechen. Die Gerichtsmedizinerin nickte leicht und lächelte. „Ich werde Dein Angebot gern annehmen....also Du.“ Damit war die erste Hürde genommen um ein vertrauliches Gespräch zu führen. Dariana zögerte einen Moment und begann zu sprechen. „Ich bin in diesem Moment in einer für mich völlig irrealen Situation. Ich sitze hier und spreche mit einem Engel, wo ich doch vor wenigen Stunden noch die Existenz eines Engels zumindest sehr in Zweifel gezogen hätte. Du erlaubst mir Fragen zu stellen, aber ich bin im Moment nicht einmal in der Lage einfache Gedanken mühelos hintereinander zu bekommen. Ich werde niemandem von Euch oder von Dir erzählen – wem auch? Ich würde mich vor anderen Menschen lächerlich machen, man würde fragen ob ich noch klar bei Verstand bin. Menschen wollen einfach nicht glauben was sie nicht logisch erklären können. Die wenigsten tun es trotzdem, aber ich bin nicht so verwegen anzunehmen dass ich auf genau so einen Menschen treffen würde. Fragen werden schon genug aufkommen, wenn sich die Gesundheit meiner Mom rapide zum positiven verändert. Also werde ich schweigen und versuchen möglichst dümmlich auf diese Fragen zu reagieren.“

Die junge Frau dachte an die Szenen die sich eventuell ergeben könnten und musste grinsen. Sie wirkte plötzlich wie ein kleines Kind das einen Streich ausgeheckt hatte. Dann wurde ihr Gesicht wieder ernst. „Was wird passieren?.....Ich meine wie wird das Ganze vor sich gehen?....Steht meine Mom plötzlich auf – sie hat vergessen wie man geht – und verlangt die Tageszeitung?....Wird sie sich verändert haben?....Wird sie den Unterschied von der jetzigen Situation und der neuen Situation erkennen?“ Dariana hatte sich schon oft gefragt ob und wie viel ihre Mom von ihrer Umgebung und den Geschehnissen um sie herum erfassen konnte und nur nicht in der Lage war darauf zu reagieren. Die Worte von Morgaine drangen langsam zu ihrem Verstand vor. Magie war die Grundlage zu dem was geschehen sollte? Morgaine war kein ’guter’ Engel mit einer ’hellen’ Seele? „Ich dachte immer dass ein ’dunkler’ Engel auch furchterregend aussehen müsste und sehr bösartig wäre.“....murmelte Dariana erstaunt. Dass es ein Sowohl als Auch geben konnte war für sie faszinierend. Und Morgaine war deswegen ständig in Gefahr? Auch diese Information erstaunte die junge Frau. Dass sich Gut und Böse nicht ausstehen konnte verstand sie. Aber ein Wesen wie Morgaine müsste doch eigentlich beiden Seiten angenehm erscheinen. Es war anstrengend sich vorzustellen dass es eine derartig andere Welt wie die ihre gab und dass die Menschen sie nicht einmal bemerkten.

„Fühlst Du Dich nicht manchmal völlig zerrissen wenn Du beide Seiten in Dir vereinigst?“....fragte die Gerichtsmedizinerin und wunderte sich über ihren Mumm. Aber ihr waren Fragen erlaubt worden, also fragte sie. Eine leichte Übelkeit überkam Dariana bei der Frage die sich ihr nun stellte, aber hier bot sich ihr die Möglichkeit Dinge zu erfahren von denen sie nicht einmal geahnt hatte. „Ich muss Dir doch lächerlich primitiv und nichtswürdig erscheinen....nicht wahr?“ Die junge Frau war sich bewusst darüber dass sie geradezu einfach im Vergleich zu Vampiren oder Engeln wirken musste, und trotzdem war es schmerzhaft so etwas direkt gesagt zu bekommen. Aber sie war bereit das hinzunehmen, denn diese Situation würde sicherlich niemals wieder kehren. Sie war nicht so vermessen anzunehmen dass Lyon oder gar Morgaine mehr als nur ein mitleidiges Gefühl für sie aufbringen würden und von sich aus noch einmal den Kontakt zu ihr suchen würden. Als Lyon nun den Raum betrat war es für Dariana eine kurze Atempause. Sie hatte die Möglichkeit sich kurz zu sammeln um dann Antworten auf ihre Fragen zu bekommen. Morgaine wirkte in dem Moment wo sie Lyon sah noch natürlicher als vorher. Sie sprachen locker miteinander und wirkten ungezwungen. Dass Morgaine auf Kuchen stand war erstaunlich. Dariana lächelte, denn sie selber liebte Kuchen ebenso. Lyon schien durch diesen Wunsch ein wenig in Bedrängnis zu geraten. Seine gemurmelte Antwort zeugte davon, war aber in Anbetracht seines Wesens nicht unverständlich. Als dann auch noch von Tee gesprochen wurde konnte sie sich Morgaine nur anschließen. Sie liebte beides ebenso. Dariana lächelte Lyon zaghaft an. „Eine Tasse Tee wäre schön....und Kuchen....aber nur wenn Du welchen da hast.“ Sie wollte Lyon keinesfalls zusätzlich in Bedrängnis bringen.
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Beitrag© By Morgaine Villa von Lyon Icon_minitimeSa Jan 10, 2009 11:11 pm

Dunkle Augen lagen auf Darianna. Wenn Darianna Morgaines Augen genau mustern würde, würde sie bemerken, dass sich der Farbton des Brauns je nach Stimmung leicht veränderte. Morgaine selbst mochte das nicht sonderlich gerne, aber sie hatte Mittel und Wege gefunden es in recht unpassenden Situationen zu unterdrücken. Als Darianna verkündete, dass sie niemanden von der Existenz erzählen würde, lächelte Morgaine etwas seltsam. „Glaube mir, Darianna, vielleicht glaubt derjenige, dem du es erzählen möchtest nicht, aber vielleicht lauschen noch 4 Paar Ohren und diese 4 Paar Ohren können damit unglaublich schlimme Dinge anstellen.“ Etwas sehr Ernstes lag in Morgaines Stimme. „Meistens sind das Jäger. Scharfe Ohren sind ihr Merkmal. Sie fangen jeden Gesprächsfetzen auf, der für sie ansatzweise interessant ist.“ Morgaine überschlug die Beine und musterte Darianna erneut. In ihr brannten Fragen, das spürte Morgaine.

„Im Prinzip ja.“ Entgegnete Morgaine. „Sie wird sofort laufen können, es wird so sein, als wäre nie etwas gewesen.“ Dann überlegte sie eine Weile. „Ob sie sich verändert haben wird, das weiß ich nicht. Was die Krankheit mit ihrem Kopf angestellt hat, bleibt wage. Natürlich kann sich ihr ganzes Wesen etwas umgestellt haben, aber auch das kann ich mit der Krankheit entziehen, wenn es deine Mutter behindert. Aber ihr Wesen wird in einem gewissen Zustand bleiben, der sich sicherlich der Krankheit etwas angepasst haben wird. Damit wirst du rechnen müssen.“ Auf den vollen Lippen des Engels erschien ein sanftes Lächeln. „Genau kann ich es dir leider nicht sagen, denn ich habe sie noch nie gesehen. Aber ich kann mir ihren Seelenspiegel ansehen, dann kann ich dir vorher sagen, wie sie sich momentan fühlt und ob sie noch fähig ist zu kommunizieren.“
Eine leichte gebeugte Haltung nach vorne erbrachte das Resultat, dass Morgaine nicht mehr so laut reden musste. „Im Grunde bin ich böse.“ Begann sie und fixierte Darianna. „Und glaube mir, ich habe alle Eigenschaften, die ein gefallener Engel haben muss. Nur sind sie bei mir nicht ganz so stark ausgeprägt und händelbar. Ich neige nicht dazu cholerisch zu sein.“ Sie grinste etwas hämisch. „Allerdings sollte man mir auch nicht über den Weg laufen, wenn ich angegriffen wurde … Da nützen mir diese Fähigkeiten und Eigenschaften enorm.“ Sie sah zu Darianna. „Engel sind immer schön. Selbst wenn man einen Engel verstümmeln würde, wäre er für das Auge des Menschen noch immer unglaublich schön. Sie sind Perfektion und Perfektion lässt sich kaum zerstören. Es würde sogar niemanden beschämen, wenn ein Engel sich nackt durch die Menschen bewegen würde. Die Menschen wären eher fasziniert und angetan von Schönheit, als dass sie sich beschämt wegdrehen würden.“ Sie lachte sanft und sah zu Darianna. „Keine Angst, ich probiere das jetzt nicht demonstrativ aus.“ Sie zwinkerte ihr zu.
„Zerrissen. Nein eigentlich nicht. Anfangs vielleicht.“ Begann Morgaine und strich sich eine dunkle Strähne aus dem blassen Gesicht. „Allerdings habe ich mir genommen, was mir von beiden Seiten am meisten nützt. Natürlich hat es mich hartes Training gekostet beide Seiten voneinander zu trennen, um nicht die Magie zu verpfuschen.“ Morgaine musterte Darianna etwas starr. „Aber es gelingt mir so ein vielfältigeres Bild von den Geschöpfen hier zu bekommen, das wäre nicht möglich, wenn ich einseitig geprägt wäre.“

„Menschen sind nicht weniger primitiv wie Vampire.“ Sagte Morgaine trocken. „Ein Vampir ist die Hülle eines Menschen, praktisch ohne Leben. Du könntest Lyon einen Dolch in den Arm rammen, er ist mittlerweile so alt, dass sich die Wunde sofort wieder schließen würde.“ Dann fuhr sie fort. „Vampire sind wesentlich abhängiger und eingeschränkter. Keine Sonne, nur Blut. Im Alter kann ein Vampir durchaus andere Sachen verspeisen, aber das nährt ihn nicht, es lässt ihn nur genießen, wenn er den Wert der Waren kennt. Ich würde behaupten, dass ihr Menschen es wesentlich besser habt. Zwar werdet ihr alt, eure Schönheit verblasst, euer Körper entschwindet dem Geist aber dennoch könnt ihr Leben und euch verändern. Schneide doch Lyon mal die Haare.“ Grinste Morgaine und reichte ihr eine Schere. „Mach es einfach mal. Keine Angst, passieren wird dir nichts.“ Morgaine wusste, dass die Haare von Lyon sofort wieder nachwachsen würden. Er blieb so, wie er geschaffen worden war … Ziemlich attraktiv musste man dazu sagen.

„Aber gerade wo wir bei Kuchen sind.“ Morgaine stand schwungvoll aus, schmiss die Tür auf. „Lyon, hast du Schokokuchen da?“ rief sie hinunter. Nach Gepolter und Geklirre im unteren Stockwerk kam nur ein „Denke schon.“ Als Antwort.
Mit diesen Worten drehte sich Morgaine zu Darianna. „Ich habe eine Schwäche für Schokolade.“ In ihrer Hand erschien eine Tafel. Sie brach eine Reihe Stücke ab und reichte Darianna eins. „Auch was? Das muss man euch Menschen lassen, für leckere Sachen seid ihr wirklich spitze!“ zufrieden grinsend kaute Morgaine auf dem Stück Schokolade rum.
„Möchtest du noch etwas wissen?“
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Beitrag© By Dariana Villa von Lyon Icon_minitimeMo Jan 12, 2009 10:26 pm

„Jäger?“ so etwas gab es? Was genau konnte man sich darunter vorstellen? In den Augen von Dariana stand Verwirrung. „Du meinst mit einem Jäger wirklich....einen Jäger?....Ich meine jemanden der es sich zur Aufgabe macht Dich zu verfolgen und wenn es ihm gelingt sogar Dich zu töten? Was sind das für Wesen....ich gehe spontan davon aus dass es sich dabei mit Sicherheit nicht um Menschen handeln kann. Die sind Wesen wie Euch nicht ebenbürtig. Aber was sind es dann für Wesen?“ Je länger sich die junge Frau mit Morgaine unterhielt desto mehr Probleme bekam sie ihre ’alte’ Welt mit dieser neuen in Einklang zu bringen. Schon Lyon hatte sie fasziniert – weil er völlig anders war als sie selber. Morgaine wieder ein anderes Wesen als Lyon – und bis vor einer knappen Stunde hätte sie weder ihn noch Morgaine als reale Wesen akzeptiert. Ihr Verstand musste sich nun mühen wirklich zu begreifen und vor allem zu akzeptieren was es außer den Menschen noch in dieser Welt gab.

Mit einem Mal ergriff Dariana in zweierlei Hinsicht das Entsetzen. „Waren sie und ihre Mom in Gefahr wenn sie das freundliche Hilfsangebot von Morgaine annahm oder wenn man sie mit Lyon gesehen hatte? Oder umgekehrt – brachte sie Morgaine und Lyon durch ihre einfache Anwesenheit in Gefahr? Und was würde passieren wenn ihre Mom plötzlich vor der Tatsache stand dass sie kein Haus mehr besaß, dass ihr Auto nicht mehr existierte, dass sie nicht einmal mehr Unterwäsche ihr Eigen nennen konnte? Wie sollte sie das erklären ohne dass ihre Mom sie für verrückt halten würde und sich dazu ihre ’Gedanken’ machte? Dariana zögerte und sah Morgaine dann in ihre schönen Augen. „Mich beschleicht gerade ein mulmiges Gefühl....“...und die junge Frau trug dem Engel ihre Sorgen vor, die sich gerade wie ein riesiger Berg vor ihr auftürmten. „Ich kann doch schlecht meiner Mom rundheraus erklären was passiert ist und warum sie nun nichts mehr besitzt. Und wenn Dir oder Lyon durch mich Gefahr droht würde ich mich damit auch nicht sonderlich wohl fühlen....“....brach es aus Dariana heraus. „Ich fände es sehr schön wenn Du mir sagen könntest inwieweit meine Mom noch verstanden hat und versteht was um sie herum vor sich geht. Und wenn sie verändert ist wenn sie wieder klar denken kann, muss ich sehen wie ich damit umgehen kann.“

Fasziniert und aufmerksam lauschte Dariana den Ausführungen von Morgaine. Sie eröffnete ihr eine völlig fremde und ein wenig unheimliche Welt, wenn sie auch sicher nur ’Randbezirke’ davon streifte. Wer war eine Frau wie Dariana schon um sofort und auf der Stelle von einem Engel ins Vertrauen gezogen zu werden? Wenn so etwas überhaupt jemals einem Menschen vergönnt gewesen war. Verblüffung malte sich im Gesicht der jungen Frau ab. „Ich soll Lyon die Haare schneiden?....Na da wird er sich aber freuen. Es wird der miserabelste Schnitt sein an den er sich je erinnern wird.“.....Dariana lachte fröhlich. Es wirkte auf sie befreiend. Sie konnte ihre innere Angespanntheit nicht verleugnen. Dass ein Vampir Schokoladenkuchen hatte war erstaunlich, ebenso die Tatsache dass ein Engel davon essen wollte. Die junge Frau entschloss sich einfach diese Tatsache zu akzeptieren. Warum sollte ein Engel nicht etwas mögen was wirklich köstlich war? Zögernd griff sie zu einem Stück Schokoladenkuchen, den Lyon tatsächlich ins Zimmer getragen hatte. Sie schwieg zu der Aufforderung von Morgaine, weil sie bereits wieder jede Menge Fragen gestellt hatte. Die Informationen die sie bekam strengten sie an, weil sie jenseits ihrer Realität lagen. Dariana wollte Schritt für Schritt begreifen und nicht in Antworten unter gehen.
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Beitrag© By Morgaine Villa von Lyon Icon_minitimeFr Jan 30, 2009 11:21 pm

„Jäger, genau.“ Morgaine blickte Darianne ernst an. „Glaube mir, mit ihnen ist keineswegs zu spaßen! Und das Wort Jäger ist zu verstehen, wie es gemeint ist: Sie jagen!“ Morgaine stand auf und ging einige Male auf und ab, bevor sie sich wieder auf den Stuhl niederließ. „Sie töten, wenn sie den Auftrag haben, dann töten sie. Es Jäger, die nur nach Aufträgen handeln und Jäger, die wegen ihrer persönlichen Erfahrungen jagen. Und das sind meistens Menschen.“ Brummte Morgaine und sah zu Darianna. „So verborgen wie viele denken, sind wir den Menschen gar nicht. Einige wissen davon.“ Die dunklen Augen des Engels musterten Darianna. „Es sind Engel, Vampire, Menschen, Dämonen, manchmal auch verstörte Hexen … Eigentlich jagt alles. Da macht die Rasse, wie sie es nennen, nichts aus. Gleichsam haben sie alle etwas Schlechtes in ihren Herzen.“

„Gefahren bestehen in jeder Handlung. Aber ich denke weniger, dass sie euch zwei jagen würden.“ Morgaine lachte. „In mir wächst etwas, dass die ganze Unterwelt genauso wie der Himmel tiefst verachtet.“ Hauchte Morgaine Darianna ins Ohr. „Man jagt mich und meinen Gemahl.“ Morgaine Augen funkelten Darianna an.
„Nun …“ Morgaine stand wieder auf und der Lichtball erschien in ihrer Hand. Während sie redete, spielte sie mit selbigen. „Natürlich kann der Einstieg schwierig sein, aber ich kann deiner Mutter natürlich auch Erinnerungen flüstern um ihr das Begreifen der Welt um sie herum einfacher zu machen. Das ist kein Problem, ich bin ein Engel. Menschen zu manipulieren war meine Aufgabe über Jahrtausende.“ Sie grinste Darianna schelmisch und fing dann an zu lachen, als Darianna sie entsetzt ansah. „Keine Angst, ich mache davon keinen Gebrauch mehr.“
„Wie weit deine Mutter ihre Umwelt wahrnimmt, kann ich dir erst sagen, wenn ich sie gesehen habe. Dafür muss ich sie sehen, das kann ich dir jetzt nicht sagen. Wenn deine Mutter mit der Wandlung nicht zurechtkommt, kann ich den Prozess rückgängig machen, wenn sie mich dann an sie heranlässt.“ Morgaine biss in den Schokoladenkuchen und genoss das sichtlich. Lyon grinste. „Selbst beacken.“ Murmelte dieser und grinste stolz. „Du wirst immer besser, das muss man dir ja mal lassen.“ Er ohrfeigte Morgaine aus Spaß an den Hinterkopf, aber recht vorsichtig.

„Also wenn du das dich nicht traust, dann mach ich’s.“ Morgaine hatte es kaum ausgesprochen und griff schon nach der Schere. Dariannas Mund klappte auf, als die Hälfte von Lyons Haaren fiel und dieser seelenruhig stehen blieb. Es dauerte eine Sekunden und die schwarzen Haare wuchsen sofort wieder nach. „Ich sagte doch, es ist nicht schlimm.“ Gluckste Morgaine und ass wieder an ihrem Stück kuchen!
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Beitrag© By Dariana Villa von Lyon Icon_minitimeFr Feb 13, 2009 10:04 pm

Nach dem was Morgaine erzählte war Dariana verwundert, dass diese so offenherzig auf sie zu kam und bereit war ihr zu helfen. Eigentlich hatte sie dazu keinerlei Grund und wenn man es genau betrachtete hätte sie eigentlich eher feindseelig auf einen Menschen zu gehen müssen. Ihre Worte sprachen aus, was Dariana dachte, Menschen hatten etwas schlechtes im Herzen. Warum war sie trotzdem bereit zu helfen? Und wenn Menschen wirklich alle etwas Schlechtes in sich hatten, lag darin nicht auch eine Gefahr wenn ihre Mom wieder bei Verstand sein würde? Würde sie sich nicht verändern? Würde nicht trotz aller Hilfe ein Teil des Wesens ihrer Mom unwiederbringlich verloren gehen? Sie stimmte innerlich mit Morgaine überein. Ein Jäger würde sicherlich nicht einen Menschen jagen. Wozu auch? Sie waren selber Menschen und wussten um die Hilflosigkeit eines Menschen im Vergleich zu einem Engel oder Vampir. Und trotzdem behagte ihr der Gedanke nicht, dass es diese Jäger gab. Auch wenn sie nur – wie es Morgaine vermutete – an ihr interessiert sein würden, empfand es die junge Frau als unzumutbar für den Engel. Selbst wenn sie bereits Probleme mit diesen Jägern hatte, so wollte sie – Dariana – nicht Schuld daran sein, dass sich diese Probleme noch verschärften. Und doch war Morgaine ihre einzige Chance auf ein normales Leben für ihre Mom.

Verblüfft hörte sie, dass Morgaine einen Gemahl hatte. Damit hätte sie niemals gerechnet. Für sie waren Engel keine Wesen die sich banden. Diese Meinung kam zustande, weil sie niemals etwas derartiges gehört hatte. Nirgendwo fanden sich Bilder, die auf so etwas hinwiesen. Niemals hatte sie im Fernsehen oder in einer Kirche derartiges gehört. Aber warum sollten sich Engel nicht binden? Dariana hatte mit dieser Vorstellung ein wenig Mühe, aber wenn man etwas nicht wusste und es sich nicht vorstellen konnte, bedeutete das noch lange nicht, dass es nicht existent war.

Aufmerksam hörte Dariana den Ausführungen von Morgaine zu. Ein mulmiges Gefühl durchfuhr sie, als diese das Manipulieren von Menschen ansprach. Aber der Engel versicherte so etwas nicht mehr zu tun und die junge Frau glaubte ihr. Morgaine wirkte aufrichtig und sie selber war ein ehrlicher Mensch der Lügen und Intrigen hasste. Warum sollte dieser Engel sie anlügen, sie hatte keinerlei Vorteil davon und es wäre widersinnig gewesen nachdem sie ihre Hilfe angeboten hatte. Eines allerdings widerstrebte Dariana. Wenn ihre Mom einmal wieder bei Verstand war und sich Probleme einstellte....sie würde es nicht über sich bringen Morgaine zu bitten den Prozess rückgängig zu machen oder es ohne Widerspruch zuzulassen dass Morgaine es für sie entschied. Etwas derartiges kam ihr unglaublich grausam und willkürlich vor. ’Bist Du so wie ich es möchte ist alles in Ordnung, wenn aber nicht, dann geh zurück woher Du gekommen bist.’ So in etwa wäre die Einstellung zu so einer Handlung. Dariana überhörte das Grummeln in ihrer Magengegend. Sie liebte ihre Mom und vermisste sie unendlich. Es würde schon alles klappen!

„Ich möchte es riskieren, wenn Du mir hilfst. Ich möchte gerne meine Mom zurück – so wie ich sie gekannt habe. Wenn Du das möglich machen kannst, dann bitte ich Dich darum. Was ich dazu tun kann will ich gerne tun und ich werde mich bemühen mich nicht dumm anzustellen.“....kam es leise über die Lippen der Gerichtsmedizinerin. „Wenn Du etwas benötigst, Informationen brauchst oder irgendetwas anderes, dann sag es mir und ich werde es heranschaffen.“ Dariana biss, auch um sich abzulenken, ebenfalls in den Kuchen und war überrascht. Er war köstlich! Ein backender Vampir der sich sogar darauf verstand! Sein Stolz darüber war offensichtlich. „Der Kuchen ist wirklich wunderbar Lyon. Ich bin beeindruckt, er ist besser als der von meiner Mom. Und meine Mom verstand sich auf das Kochen und Backen.“....sagte sie lächelnd. Der Engel und der Vampir verstanden sich offensichtlich denn er liess sich widerstandslos einen Klaps gegen den Kopf von Morgaine geben.

Als Morgaine entschlossen beinahe die Hälfte der langen Haare von Lyon abschnitt blieb ihr vor Schreck beinahe der Kuchen im Hals stecken. Mit einer Mischung aus Faszination und Entsetzen sah sie, wie diese Haare innerhalb von Sekunden wieder nachwuchsen. Ihre Augen weiteten sich und sie starrte beinahe hilflos wie ein Kind auf die Szene. Ohne wirklich zu registrieren was sie tat, ließ sie den Kuchen auf den Teller fallen und griff vorsichtig, als könne sie den Vampir verletzen, in seine glänzenden, seidenweichen Haare. Sie fragte weder um Erlaubnis noch fragte sie sich ob sie sich in diesem Moment lächerlich machte. „Mein Gott.....“....murmelte sie und liess vorsichtig die Haare von Lyon durch ihre Finger gleiten. Eine auffällige Veränderung war für den Vampir nicht möglich. Er blieb wie er war....schön....aber er veränderte sich niemals. „Hat Dir das jemals Angst gemacht?“....fragte sie leise und wusste nicht einmal ob Lyon verstand dass sie nicht den Vorgang an sich sondern die Tatsache der Unvergänglichkeit meinte. Immer noch völlig von der Situation gefangen sah sie dem Vampir in die Augen.
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Beitrag© By Morgaine Villa von Lyon Icon_minitimeSo März 08, 2009 7:51 pm

Ja Menschen waren grausame Kreaturen. Kein Volk der Erde vernichtete sich mit so einem erstaunlichen Erfolg gegenseitig wie die Menschen. Morgaine bewunderte die Menschen dafür und fand es zugleich sehr erschreckend. Und in jedem Menschen schlummerte etwas Gutes und etwas Schlechtes, was davon mehr zum Ausdruck kam, hing von jedem Menschen selbst ab.

„Ich müsste deine Mutter zunächst sehen.“ Murmelte Morgaine noch mit Kuchen im Mund. „Aber vorher redest du mit Valnar.“ Sagte Lyon ernst. „Warum?“ fragte Morgaine und fühlte sich bevormundet. „Du weißt ganz genau warum.“ Lyons Blick glitt kaum auffallend auf ihren Bauch, in dem seit 2 Monaten ein Kind heran wuchs. „Lassen wir das.“ Murmelte Lyon und sah zu Morgaine. „Sag es ihm einfach. Alleine gehst du da nicht hin und so stark wie er bin ich nicht.“ Er klapste sie am Kopf. „Hey …“ darauf ergriff sie die Schere und hielt das Haar in der Hand, das sofort ergraute.

Lyon:

„Morgaine … Nein nicht schon wieder.“ Fauchte Lyon und hörte das Schneiden der Schere. Er sah wie seine schwarzen Haare in die weißen Hände von Morgaine fielen und von den filigranen Händen umschlossen wurden. Sie ergrauten sofort. Realistisch, wenn man bedenkt, wie alt sie schon waren. Dann fing er Darianas Erstaunen und Bewunderung ein. „Nein, eigentlich hat mir das noch nie Angst gemacht.“ Entgegnete er. „Ich war in meiner Zeit ein Frauenheld und glücklich, dieses Aussehen behalten zu können.“ Er grinste Morgaine an. „Alter Schürzenjäger.“ Entgegnete diese. „Es ist durchaus seltsam sich niemals verändern zu können, aber sich sicher zu sein, dass man bleibt, wie man ist, ist durchaus attraktiv.“ Er lächelte Dariana charmant an. Er fand erstaunlich viel Gefallen an dieser Menschenfrau, was ihn etwas aus der Bahn brachte. Genau und scharf beobachtet von Morgaine, die grinsend ihren Tee trank. Du magst sie … Leugne es nicht, ich kann es sehen und fühlen! er hasste Morgaine für ihre Empathie. Sie konnte ihn fast immer durchschauen, allein durch ihre Menschenkenntnis. Lyon entging der Blick von Dariana nicht, als sie ihm in die Augen sah. Manchmal fragte er sich, was Menschen darin sahen und Morgaine hatte es ihm beschrieben: Sie sehen das unglaublich anziehenste für einen Menschen. Sie fühlen sich angezogen, hingerissen, abgeschreckt und unglaublich fasziniert. Er kam sich Dariana gegenüber unfair vor, er wollte sie nicht als Vampir in seinen Bann reißen, es kam ihm unglaublich schlecht vor. Und Morgaine verließ leise den Raum.
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Beitrag© By Dariana Villa von Lyon Icon_minitimeFr März 13, 2009 10:19 pm

Dariana hatte keine Ahnung wer Valnar war, sie war nervlich angespannt und sah gerade etwas, was sie zuvor noch niemals gesehen hatte. Sie wusste auch nicht ob sich das Gespräch zwischen Morgaine und besagtem Valnar negativ auf die Hilfe auswirken konnte, die ihrer Mutter in Aussicht gestellt worden war. Aber in diesem Moment war sie derartig abgelenkt, dass ihr das nicht bewusst wurde. Sie starrte immer noch völlig fasziniert auf das abgeschnittene Haar von Lyon, das – kaum dass es abgeschnitten worden war – schlagartig ergraute. Etwas derartig Unheimliches und doch Faszinierendes konnte ihr Verstand kaum fassen. Als sie begriff dass ihre Hand immer noch durch das Haar von Lyon strich zog sie die Hand hastig zurück und murmelte eine Entschuldigung. Gleichzeitig griff sie nach der grauen Haarsträhne von Lyon. Es fühlte sich ein wenig stumpfer an als das dunkle Haar am Kopf des Vampirs, aber trotzdem noch ungewöhnlich seidig. Auch beim Menschen wurde graues Haar stumpfer und fester, das war nichts Außergewöhnliches. Und doch empfand es Dariana als faszinierend. Sie wunderte sich nicht einmal dass das so war.

Lyon war von der Demonstration Morgaine’s nicht sonderlich erbaut, aber diese schien das nicht im Geringsten zu stören. Lyon wurde nicht älter, deutlicher hätte es diese Demonstration nicht ersichtlich werden lassen können. Dass ihm diese Tatsache niemals Angst gemacht hatte war erstaunlich, aber vielleicht verständlich – zumindest wenn man seine Erklärung dafür hörte. Der jungen Frau fielen schlagartig mehrere Menschen – sie selber mit einbezogen – ein, die mehr als verängstigt darauf reagiert hätten. Alleine die Bedeutung des Wortes Unendlich war erschreckend im Zusammenhang mit einer Existenz. Dariana riss sich vom Anblick der Haare los und da sie für einen Moment nicht sprechen wollte, hing sie ihren Gedanken nach. Sie bewunderte Morgaine und war fasziniert von Lyon, das war nicht abzustreiten. Morgaine war wunderschön, ebenso wie es Lyon war. Morgaine war sogar deutlich schöner, wenn man es genau nahm. Aber Lyon hatte etwas an sich, was sie anzog.

Sicher war es damit zu erklären dass er ein Mann war. Das war die einzige Erklärung die der Gerichtsmedizinerin einleuchtete. Dass ein Vampir auf Menschen immer anziehend wirkte um sie im Film dann letztlich zu Dingen zu bewegen die ihr Untergang waren wusste sie zwar, verband das aber nicht mit der momentanen Situation. Sie fand Lyon attraktiv, er war charmant, höflich und war ihr an diesem Abend schon mehrfach behilflich gewesen. Er hatte die unglaublichsten Augen die sie jemals gesehen hatte, sie fühlte sich bei ihm sicher und er war ihr sympathisch. Dass genau diese Sympathie – nur auf Lyon bezogen - auf gedanklichem Weg gerade von Morgaine thematisiert wurde ahnte die junge Frau nicht. Auch dass er wegen seiner Anziehungskraft auf sie ein schlechtes Gewissen hatte, hätte sie verwundert. Wer wirkte nicht gerne anziehend auf andere Menschen? Nun, sie wirkte wahrscheinlich gerade so als wolle sie Maulaffen feil bieten. Als der jungen Frau das bewusst wurde, riss sie diese Erkenntnis ruckartig aus ihren Gedanken. Eine feine Röte zog sich über ihre Wangen. Sie hatte ihre Gedanken gerade offen vor dem Vampir ausgebreitet. Da sie nicht wusste wie angenehm oder unangenehm ihm derartige Gedanken von ihr waren, war sie nun auf einen Rüffel vorbereitet. Was sie empfand musste keinesfalls auf Gegenseitigkeit beruhen. Höflichkeit und ein charmantes Verhalten bedeutete nicht gleichzeitig auch Sympathie.

Dariana sah sich verblüfft im Raum um. Wo war Morgaine? Froh ein wenig von sich ablenken zu können sah sie den Vampir an. „Wo ist Morgaine hin?....Ich habe nicht bemerkt dass sie gegangen ist.“ Kaum hatte sie den Satz ausgesprochen wurde der Gerichtsmedizinerin erneut bewusst, wie beschäftigt sie mit den neuen Eindrücken gewesen war. Sie musste doch auf Lyon wirken wie der erste Mensch. Sie saß nun am Tisch, dem Vampir gegenüber und ließ ihre Augen über sein perfektes Gesicht gleiten, immer bemüht ihn nicht anzustarren wie eine bunte Kuh. Das wütende Pochen in ihrem Knöchel lenkte sie für einen kurzen Moment ab und sie verzog leicht das Gesicht. War sie Morgaine auf die Nerven gegangen? Verunsichert was sie nun sagen oder tun sollte beschloss Dariana erst einmal keine weiteren Fragen zu stellen. Sie wollte nicht, nachdem sie sich mit ihren Gedanken vielleicht schon in die Nesseln gesetzt hatte, nicht auch noch mit Fragen nerven.
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Beitrag© By Lyon Villa von Lyon Icon_minitimeMo Apr 06, 2009 6:16 pm

Lyon beobachte Dariana sehr aufmerksam als sie seine Haarsträhne fasziniert beobachtete und sie betrachtete. Er fand es überwältigend wie sehr Menschen zu beeindrucken waren, aber er war sich sicher, dass auch er als Mensch nicht anders war. Allerdings glaube Lyon schon als Mensch, dass die Menschen nicht die einzigen Geschöpfe seien und dass es noch andere, Unsterbliche Wesen gab. Damit hatte er Recht behalten, wie er bei seinem Vampirbiss feststellte. Seine Augen ruhten schließlich auf seinem eigenen Haar in Darianas zierlichen Händen. Er hatte es schon oft in Morgaines Händen gesehen, da sie ihn dmait oft zu ärgern versucht hatte, aber in Darianas Händen wirkte es doch um einiges anders. Vielleicht weil es sie so faszinierte.
Er selbst fand lediglich das plötzliche Ergrauen interessant. Dass es nachwuchs war für ihn selbstverständlich und schließlich tat das Haar des Menschen das Gleiche, allerdings nicht in der gleichen Geschwindigkeit.
Ebenfalls faszinierten ihn Darianas Gedanken. Die Angst vor dem Unendlichen. Wirklich schlimm empfand Lyon es nicht oder es hatte sich mit der Zeit eingeschlichen – diese Gleichgültigkeit. Manchmal fragte sich Lyon, wie Morgaine das Leben nach über 2000 Jahren noch genießen konnte. Und das waren bloß ihre gespaltenen Jahre. Er glaubte, dass Morgaine für die Welt zu neugierig und wissbegierig war und es noch immer ist. Er hoffte, dass ihr diese Eigenschaft nie zum Verhängnis werden würde, genauso wenig wie für Dariana, die einen ungeheuren Wissensdurst ausstrahlte.

Dass Dariana Lyon attraktiv fand, empfand Lyon als schmeichelnd und wäre er nicht hungrig, hätte es ihm die Röte ins Gesicht getrieben. Er griff in einen Schrank und zog eine Glaskanne hinaus. Die Flüssigkeit war rot. Lyon trank oft Wein mit Blut, um den Geschmack des Blutes loszuwerden. Er mochte diesen Geschmack nicht, konnte ihn noch nie leiden und würde es wahrscheinlich auch nie. Allerdings musste er zugeben, dass das Blut eines Kindes eine unglaubliche Anziehungskraft auf ihn ausüben konnte, was ihn leider ungemein störte. „Ich hoffe, es stört nicht, aber ich müsste so langsam essen.“ Er lächelte und bleckte die weißen Eckzähne scherzhaft. „Nicht von dir.“ Fügte er hinzu. Er goss sich elegant die Flüssigkeit ein und trank sie in langsamen Zügen weg. Schlagartig wurde die Farbe seiner Augen intensiver und die Haut bekam die Farbe eines Lebenden. Dass Morgaine darauf anspielte, dass Lyon Dariana attraktiv fand, fand er in diesem Moment sogar recht peinlich. Manchmal hasste er Morgaine für ihre Empathie und für ihre Freundschaft - Wer Freude hat, braucht keine Feinde. „Schreckt dich Unendlichkeit wirklich so ab?“ fragte Lyon dann und stellte das Glas beinahe geräuschlos ab. „Quält dich manchmal nicht die Frage, was nach dir geschieht?“ er sah aufmerksam und fragend an. Da Morgaine an seinen Haaren gezogen hatte, löste sich auch sein oberer Zopf und sie fielen ihm perlend nach vorne ins Gesicht, wie schwarze Seide. Lyon trug sie meistens nach hinten, zumindestens die oberen Haaren, da er mit offenen Haaren kaum einer Frau begegnen konnte, die ihn nicht ansprach.

„Und auf deine Frage zurückzukommen, wer Valnar ist. Das ist Morgaine Mann. Ich bin mir sicher, dass er bald nach ihr suchen wird. Sie hat sich etwas zurückgezogen.“ Er seufzte und sah Dariana an. „Sie wurden in der Hochzeitsnacht gestört. Man hat die Villa überfallen … Bzw. ihr Ex-Mann.“ Knurrte Lyon und beäugte Dariana. Dann sah er sie an und fragte sich, ob Dariana wirklich so viel Angst vor der Unendlichkeit hatte. „Allerdings muss ich zugeben, dass mich diese Unendlichkeit im Bezug auf Liebe sehr beängstigt.“ Sagte Lyon leise und sehr sanft. „Ich kann es nicht ertragen, meine Liebste altern zu sehen, zu sehen wie ihr Körper immer mehr kränker und schwächer wird. So war es bei meiner ersten Frau.“ Er sah zu Dariana. „Eine Liebe muss so stark ein, dass sie eine Ewigkeit hält. Jedes Hindernis überwindet und nicht brechen kann. Nur dann ist sie wahr und rein und frei von jedem Schaden.“ Seine Stimme wurde sanfter und viel weicher. Er blickte Dariana an.

„Sei unbesorgt. Morgaine ist schlecht zu nerven.“ Er lächelte etwas schief. „Sie hält es bereits seit 500 Jahren mit mir fast täglich aus und ist noch nie entnervt gegangen.“ Er zwinkerte.
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Beitrag© By Dariana Villa von Lyon Icon_minitimeDi Apr 07, 2009 10:04 pm

Dariana war eine Frau mit rationalem Verstand und meistens sehr überlegtem Handeln. Wäre sie zu impulsiv und würde sie es zulassen dass ihr Herz lauter ’sprach’ als ihr Verstand, wäre sie an ihrem Beruf elend zugrunde gegangen. Was sie dort täglich sah war oftmals so furchtbar, dass ein zu weichherziger Mensch zerbrechen würde. Es hatte aber auch in ihrem Leben selten Situationen gegeben in denen sie unüberlegt handelte – Herzensangelegenheiten bildeten da seltene Ausnahmen. Da reagierte sie durchaus auch impulsiv. Aber wenn ihr Verstand wach sein musste, war er immer da. Bisher! Was sie in den letzten Minuten gesehen und gehört hatte war selbst für einen sachlich denkenden Menschen harter Tobak. Trotz ihrer momentanen Verwirrung versuchte die junge Frau einen kühlen Kopf zu bewahren und aufmerksam alles aufzunehmen und sich ihre Gedanken dazu zu machen. Dass diese Gedanken von Lyon gehört wurden als würde sie es ihm laut verkünden, störte sie in diesem Moment nicht. Sie bedachte es nicht einmal. Was sie in einer alltäglichen Situation immens gestört hätte nahm sie nun praktisch nicht zur Kenntnis, auch wenn die Antworten von Lyon sich bereits mehr als einmal direkt auf ihre Gedanken bezogen. Als Lyon davon sprach dass er essen müsste, riss sich Dariana – nicht ohne erhebliche Mühe – von der Haarsträhne des Vampirs los und sah ihn an. Als er scherzhaft seine Zähne bleckte, wurde der jungen Frau zum ersten Mal seit geraumer Zeit wieder bewusst wen oder was sie da gerade vor sich hatte. Obwohl sie keine Angst vor dem Vampir hatte fühlte sie wie ihr ein feiner Schauer über den Rücken lief. Wenn sie in Verbindung mit einem Horrorfilm so etwas fühlte, sprach sie immer von wohligem Gruseln. Wäre der Gesichtsausdruck des Vampirs nun wütend gewesen, wäre die Gefahr die eigentlich für einen Menschen von ihm ausgehen konnte greifbar gewesen.

Jetzt aber war sein Gesicht freundlich. Und trotzdem regte sich das innere Warnsystem ihres Körpers und meldete durch den feinen Schauer der über ihren Rücken lief eine latente Gefahr. Dariana lächelte. „Mein Blut würde Dir wahrscheinlich nicht schmecken, es ist kalt....und ganz sicher bitter.“ Kaltblütig war sie oft in Zusammenhang mit ihrem Beruf von Menschen beschrieben worden, die sie nicht kannten und ihren Beruf als unheimlich – insbesondere für eine Frau – empfanden. Hätte Dariana noch mit Zweifeln gekämpft, so wären sie nun verflogen. Obwohl das Blut im Glas von Lyon mit Wein vermischt war, erkannte die Gerichtsmedizinerin den typischen Blutgeruch. Diesen Geruch hätte sie mühelos aus tausend anderen erkennen können. Er gehörte zu ihrem ’Geschäft’. Und obwohl die Mischung nun flüssiger war als reines Blut, so war sie nicht so flüssig, wie es einfacher Wein gewesen wäre. Letzte eventuelle Zweifel ob Lyon nicht vielleicht doch ein Mensch mit....seltsamen Vorlieben....war wären verflogen als der Vampir das Gemisch in seinem Glas trank. Seine Augenfarbe wurde deutlich intensiver und seine Haut nahm eine natürliche Färbung an. Beinahe hätte Dariana die Frage von Lyon überhört, als seine Haare sich lösten und ihm offen über die Schultern und ins Gesicht fielen. Dieser Mann war .....schön! Die Gerichtsmedizinerin hasste eigentlich das Wort ’schön’ in Verbindung mit einem Mann. Ein Mann war attraktiv. Schöne Männer hatten ihrer Meinung nach immer einen weibischen Touch. Aber das traf auf Lyon in keiner Weise zu. Er wirkte äußerst männlich...und war trotzdem schön. ‚’Eigentlich dürfte ich mich neben diesem Mann kaum auf die Strasse trauen weil er die Frauen zum kochen bringt und ich sie dann abschrecke wenn sie mich neben ihm sehen’.

Dariana musste bei diesem Gedanken grinsen. Sie war alles, nur nicht eitel. Und sie konnte über sich selber lachen. Dann drang die Frage des Vampirs in ihren Verstand und ihr Gesicht wurde wieder ernst. Die Gerichtsmedizinerin schwieg eine Weile und holte dann tief Luft. „Ja, die Ewigkeit würde mir erhebliche Angst einjagen. Um diese Angst zu verscheuchen reicht die Frage danach wie die Welt wohl in 100 oder 200 Jahren aussehen würde bei mir sicher nicht aus.....ganz einfach weil ich mir die Welt dann entsetzlich vorstelle. Ich gehe davon aus dass in spätestens 100 Jahren erhebliche Probleme auf die Menschheit zukommen. Wasserknappheit in naher Zukunft, Mangel an sämtlichen Ressourcen dieser Welt die den Menschen das Leben angenehm machen. Es wird Kriege und Hungersnöte geben weil das Klima sich verändern, und der Ackerbau erheblich erschwert sein oder ganz zum Erliegen kommen wird und Elend, Neid und Hass daraus entstehen werden. Das wird nicht alles zugleich passieren, aber langsam und stetig. Mag sein dass man dagegen steuern kann, aber ich denke trotzdem dass das Leben der Zukunft deutlich anders sein wird als es jetzt der Fall ist.“ Dariana sah dem Vampir in die faszinierenden Augen. „Das mag einem Vampir gleichgültig sein bzw. es wird ihn kaum bedrängen. Also habe ich ein weiteres Argument....die Langeweile und die Einsamkeit. Ich habe keine Ahnung wie man sich nach vielleicht 300 Jahren noch die Langeweile vertreiben kann? Was sollte man tun was man bis dahin nicht schon zig mal getan hat? Was sollte es noch an Neuem zu entdecken geben? Ich habe schon mal erwähnt dass sich alles irgendwann wiederholen wird. Völlige Ausweglosigkeit aus der Situation. Ich würde nicht sterben können und wäre gezwungen weiter zu existieren, egal wie über mir diese Existenz irgendwann sein oder wie gerne ich vielleicht sterben würde.“ Erstaunt hörte Dariana wer Valnar war. Dass Morgaine verheiratet sein könnte hätte sie niemals gedacht. Engel heirateten doch nicht! Scheinbar doch. Der jungen Frau wurde schlagartig klar wie beschränkt ihr Horizont war. Das vergaß sie jedoch sofort, als Lyon nach einer Pause wieder begann zu sprechen. Sie starrte den Vampir an und schluckte. Seine Stimme war so lockend dass sich Dariana zusammenreißen musste um sich ihm nicht anzubieten.

Die Attraktivität dieses Mannes war enorm und er wusste damit umzugehen. Sie hatte sich immer für resistent gegen Männer gehalten die Frauen versuchten durch ihr Äußeres zu locken. Aber würde sie Lyon im Zweifel wiederstehen können? Dariana bekam ganz konkrete Zweifel und zum ersten Mal war ihr peinlich dass Lyon ihre Gedanken hören oder lesen konnte. Was er sagte ließ sie trotzdem aufhorchen. Was der Vampir sagte konnte sie verstehen und trotzdem wehrte sie sich dagegen. „Liebe muss auch loslassen können.“...sagte sie leise und erkannte im gleichen Moment dass sie das selber nicht konnte. Schlagendes Beispiel dafür war ihre Mutter. Sie hoffte nach wie vor irgendwann und irgendwie wieder zu ihr vordringen zu können. Diese Tatsache verdrängte sie energisch. „Wenn Du Dich in eine menschliche Frau verlieben würdest dann wünsche ich dieser Frau die Kraft von selber zu gehen wenn sie merkt dass sie altert. Ich wünsche ihr dass sie ihre Hinfälligkeit so vor Dir verbergen kann. Und ich würde dieser Frau wünschen dass Du sie gehen lassen würdest. Es sei denn sie will die Ewigkeit mit Dir teilen, dann ist es etwas anderes.“ Die Stimme der jungen Frau war leise und klar, aber eine gewisse Unsicherheit war nicht zu überhören Dariana hatte konkret ein Beispiel vor Augen, das allerdings schrecklich ausgegangen war und damit eigentlich untauglich war. Ein Mann hatte seine eigene Frau getötet weil diese lebensbedrohlich erkrankt war und sich – weil sie nicht vor den Augen ihres Mannes verfallen wollte – heimlich davon gemacht hatte. Rasend vor Eifersucht hatte der Mann sie gesucht und als er sie fand getötet. Er hatte die Situation missverstanden und geglaubt sie hätte einen anderen Mann gefunden. Eine Liebe für die Ewigkeit war etwas was Dariana nicht kannte. Menschen lebten nicht ewig. Sie hatte mit der Thematik ihre Probleme. Hinzu kam das Lockende und die Attraktivität ihres Gesprächspartners was es ihr zusätzlich erschwerte ihren Standpunkt zu erklären. Um das Thema ein wenig zu ’entschärfen’ ging sie auf den letzten Satz von Lyon ein. „Bist Du so schlimm dass man entnervt sein müsste wenn man jeden Tag mit Dir zusammen ist?“....Dariana lächelte und sah den Vampir gespielt misstrauisch an.
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Beitrag© By Lyon Villa von Lyon Icon_minitimeDi Apr 07, 2009 11:12 pm

Eine Weile überlegte Lyon, ob es klug war Dariana zu sagen, dass es in ihrer eigenen Macht stand, ob er ihre Gedanken lesen kann oder nicht, aber dann verschwieg er es doch. Es half ihm sehr gut sie zu verstehen und abzuwarten, worüber sie sich selbst Gedanken machte, da er sie äußerst interessant fand – selten dafür, dass sie ein Mensch ist. Natürlich war er sich auch bewusst, dass sein Hunger, den er ihr offenbarte eine deutliche Gefahr für ihren Körper bedeutet und Lyon erkannte die versteckten Zeichen des Körpers sofort. Einige Jahrhunderte unter den Menschen hatten ihn das Deuten der Körpersprache gelehrt. Lyon wusste nicht, ob er bei dem Gefühl, als das Blut-Wein Gemisch seine Lippen benetzt, wohlig oder eher angeekelt schauen sollte. Leider waren seine Geschmacksnerven als Vampir stark auf den Geschmack für Blut ausgerichtet, sodass er den Wein nur sehr leicht schmeckte. Ein innerliches Seufzen durchzog sein Gesicht und zeigte kleine Fältchen auf der Stirn, bis sich sein Gesicht wieder glättete und er das Glas in raschen Zügen leerte. Er musste einen Schauer des Ekels unterdrücken und beäugte Dariana, die fasziniert der körperlichen Veränderung Lyons durch die Mahlzeit zusah.
Als Lyon ihre Worte über ihr Blut wahrnahm, roch er in der Luft und beugte sich leicht zu ihr herüber. Die Eckzähne zeigten sich bei dieser Geste sehr deutlich, jedoch blieb sein Gesichtsausdruck freundlich und sanft, da er nun keinen Hunger und Drang nach Blut mehr verspürte. „Als Vampir darf ich sagen, dass dien Blut sehr köstlich riecht.“ Er lächelte ein sanftes und liebevolles Lächeln und beugte sich sofort wieder zurück nach diesen Worten, um sie nicht in Bedrängnis geraten zu lassen. Es verwunderte ihn auch nicht, dass Darianas Blut für ihn eher süßlich und schmackhaft roch, da er sie als schön empfand. Sie gefiel ihm durch ihre Natürlichkeit. Diese Natürlichkeit gefiel ihm selten bei Frauen, da viele sich schon in jungen Jahren schminkten und das Bewusstsein für ihre Natürlichkeit verloren hatten. „Den Geruch und den Geschmack des Blutes beeinflusst nicht die Arbeit, das Denken oder das Fühlen. Es ist der Mensch selbst.“ Sagte Lyon leise, beinahe flüsternd. Mit diesen Worten griff er in eine Schublade am Bett und holte ein Paket Streichhölzer heraus. Da es langsam dunkel wurde, wollte er die Atmosphäre mit Kerzenlicht aufweichen, da es ihn selbst in einer Form beruhigte.

Dass Dariana ihn als schön empfand, ehrte Lyon. Sicherlich war er sich bewusst, dass viele Frauen ihn „geil“ und „sexy“ fanden, aber er war sich dem Klang des Wortes schön im Bezug auf sich selbst schon lange nicht mehr bewusst geworden und empfand es gerade als wundervoll, dass Dariana diese Worte in ihren Gedanken nicht zu gebrauchen schien. Sie benutzte schön … Lyon war plötzlich ganz regungslos und ließ sich den Klang des Wortes in seinen Ohren bewusst werden und lächelte charmant. Ebenso freute er sich, dass die Menschheit eine Frau mit Sinn und Verstand und dazu mit Schönheit hervorgebracht hatte. Dinge, die auf viele nicht mal ansatzweise zutrafen. „Natürlich dürftest du auf der Straße neben mir gehen. An dir könnten sich viele Frauen ein Beispiel nehmen, denn du bist wunderschön.“ Sagte er sanft und lächelte sie an. Sicherlich mochte dies für Dariana absurd klingen, da er über die Hälfte seines Lebens mit einem Engel verbracht hatte, aber auch er hatte einen Sinn für Schönes. Natürlich war Morgaine eine Form der perfekten Schönheit, die aber eher auf Menschen wirkte, als auf andere Geschöpfe.

„Ich glaube nicht, dass sich das Leben widerholt.“ Sagte Lyon und beäugte Dariana. „Ich wage zu behaupten, dass niemand sagen kann, wie es sich als Fürst lebt oder als Bettler, als Ritter, als Söldner … Nicht die gleiche Person kann das sagen. Nicht heute, nichts Menschliches kann das von sich behaupten.“ Sagte er leise und beugte sich zu Dariana vor. „Ich weiß, wie es ist arm zu sein.“ Hauchte er. „Wie es ist, reich zu sein. Wie es ist ein Feind zu sein.“ Er sah Dariana an. „Viele sind in dem Glauben, dass man als Vampir automatisch Reichtum mit sich bringt.“ Er sah zu Dariana. „Ich will nicht leugnen, dass ich reich bin. So nennt man es anscheinend heute. Allerdings gefällt mir das Zeigen des Vermögens gar nicht. Ich lasse es lediglich an meiner Kleidung sehen, die ganz und gar nicht in die heutige Zeit passt.“ Er strich sanft über den Stoff seines Gehrocks und änderte seine Stehposition, wobei die hohen Stiefel deutlich wurden. „Ich kenne Verluste jeder Art: Freunde, Feinde, Liebe … ich kann loslassen. Wenn ich es nicht könnte, hätte Morgaine mich vor Jahrhunderten schon längst getötet. Sie half mir das Leben zu begreifen.“
„Bist du dir sicher, dass es diesen Hass, diesen Neid nicht schon jetzt gibt? Nicht ausgelebt – tief verankert in den Herzen der Menschen, tief verankert um Missgunst, Misstrauen und Gehässigkeit zu fördern. Jedes negative Gefühl ist in den Menschen. Es ist nur zu stark gefesselt durch Gesetze und Vorschriften, als das es ausbrechen würde.“ Er sah zu Dariana. „Ich sehe sie schon so lange … Und jedes Mal bewundere ich ihre Kinder.“ Er lächelte, er strahlte fast. Er liebe Kinder. „Sie sind so rein, unverdorben und perfekt. Sie urteilen nicht nach Erzählungen. Ihre Wahrheit ist eine Wahrheit. Sie lügen nicht. Sie müssen es noch nicht. Ein Kind lernt das Lügen, das Lügen was heutzutage als Lügen bezeichnet wird.“ Eigentlich war genau dieses Verderben der Kinder das einzige, was Lyon an seiner Einsamkeit störte. Fleischliche Gelüste hatte er äußerst selten und wenn genoss er sie mit sich selbst oder verschaffte sich durch geschickte Blicke ein hübsches Mädchen, aber dies lag schon Jahrzente zurück.
„Ich habe keine Angst davor, dass ein geliebter Mensch altert. Allerdings beneiden dich die Menschen darum, wenn du jung und schön bleibst und ihr Körper nicht mehr das ist, was er einmal war. Diese Hilflosigkeit dabei, ist das Schlimmste für mich.“ Er sah zu Dariana. „Niemanden habe ich bisher die Ewigkeit geschenkt, nicht ein einziges Mal. Denn niemand war es im Herzen wert. Für mich ist es keine Strafe, es ist eine Möglichkeit die Welt mit anderen Augen zu sehen.“

Er hörte sich diese Geschichte an. Allerdings fand sie absurd und sie bestätigte seine Auffassung von Menschen nur. In seinen Augen waren Menschen kaum in der Lage, dem anderen zu lauschen. „Das Problem an euch Menschen ist oft, dass ihr nicht redet. Damit meine ich nicht zwingend die verbale Ebene. Ihr achtet so selten auf den Körper.“ Er seufzte und sah zu Dariana. „Kein Mensch hätte deinen Schauer bemerkt, als ich sagte, dass ich hungrig bin. Ich habe ihn gesehen. Ihn gefühlt.“ Seine Augen begutachteten Dariana beinahe bewundernd. Er wusste nicht, was es war. Aber diese Menschenfrau reizte ihn so ungemein. Vor jeder Gefahr dieser Welt wollte er sie schützen und warnen und sie nicht in ein offenes Messer laufen lassen und er wusste selbst, was für eine Gefahr er ihr sein konnte, wenn er es verschlief rechtzeitig Blut zu sich zu nehmen. Er fluchte still. Morgaine hatte Recht. Dariana hatte eine unglaubliche Wirkung auf ihn.

Ein klangvolles und melodisches Lachen klang aus seiner Kehle, als Dariana nachfragte, ob es wirklich mit ihm so schlimm sei. „Das weiß ich nicht. Ich glaube, dass ich das am allerwenigsten beurteilen kann.“
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Beitrag© By Dariana Villa von Lyon Icon_minitimeMi Apr 08, 2009 7:34 pm

Dariana wäre mehr als verwundert gewesen welche Gedanken sich Lyon über sie machte und welcherart seine Gefühle momentan waren. Dass sie ihm nicht unsympathisch war bemerkte sie an seinem Verhalten. Es wirkte nicht aufgesetzt und war durchgehend freundlich. Seine Stimme war gleichbleibend ruhig und mehrfach sehr sanft und hatte etwas Lockendes. So benahm sich niemand dem sein Gegenüber unangenehm war. Sie selber bemerkte dass sie sich mehr für den Vampir interessierte als es vielleicht für sie als menschliche Frau gut war. Aber momentan war sie nicht daran interessiert diese leise Ahnung zu beachten. Außerdem war für Dariana der Gedanke absurd dass sich ihr Gegenüber mehr für sie interessieren könnte als man sich für einen Menschen interessierte, der einem sympathisch war. Diese Meinung machte sie noch unempfindlicher für die leise Meldung dass sie auf ihre Gefühle achten musste und ihre Faszination im Griff haben sollte. Ein strahlendes Lächeln erhellte die attraktiven Züge der Gerichtsmedizinerin als Lyon ihr erklärte dass sie schön sei. Welche Frau hörte nicht gerne Komplimente, auch wenn sie von einem Wesen kamen das sicher schon weitaus schönere Frauen gesehen hatte als sie. „Das ist ein nettes Kompliment....vielen Dank.“...sagte sie.

Lyon hatte sein Glas leer getrunken und die ahnungslose Dariana glaubte dass ihm schmeckte was er trank. Warum sollte sie auch etwas anderes vermuten? Vampire ernährten sich von Blut. Dass sie das was Lyon tat beinahe selbstverständlich beobachtet hatte lag sicher daran, dass das Wein-Blut-Gemisch in keiner Weise an ein menschliches Wesen erinnerte. Das machte den Anblick zu etwas völlig alltäglichem, wobei die junge Frau vor sich selber zugeben musste, dass sie das Blut im Wein verdrängte. Der Gedanke war für sie ein wenig bizarr. Und die Veränderung des Äußeren von Lyon verdrängte die Mischung seines Getränkes völlig. Die Bemerkung dass ihr Blut köstlich riechen würde löste in Dariana eine seltsame Gefühlsmischung aus. Einerseits meldete sich wieder ihr leises Gefühl dass sie versuchte zu warnen und ihr Körper reagierte mit einem leichten Druck in der Magengegend und andererseits hatte sie keinerlei Angst vor dem Wesen, der eigentlich ihr Todfeind sein könnte. Dass es nicht immer so sein musste bewies Lyon eindrucksvoll. Aber wie würde es sein wenn sie sich plötzlich verletzte und er Hunger hätte? Sicher gab es Situationen – auf die sie in diesem Moment nicht kam – die etwas in dem Vampir auslöste was für sie als Mensch gefährlich werden konnte. Diese Gedanken waren in der Situation in der sie sich befand völlig aus der Luft gegriffen, aber sie kamen und waren sicher nachvollziehbar. Trotzdem schämte sich die junge Frau beinahe dafür. „Mein Blut riecht gut? Gibt es auch Blut das schlecht riecht?“ Welch eine dämliche Frage! Dariana wäre am liebsten wie ein kleines Kind auf dem Stuhl herum gerutscht. Entschuldigend sah sie Lyon an und war sich sicher dass er sie verstand.

Sie riss sich von ihren Gedanken los. Die Bemerkung dass Blut nicht das Wesentliche war sondern der Mensch war natürlich richtig. Und wie sah es dann mit einem Menschen aus der sympathisch war und dessen Blut gut roch?...So wie ihres? Verwirrt schüttelte Dariana den Kopf. Sie kam sich vor wie eine Idiotin, aber die Gedanken kamen. Ob sie nun besonders einfältig oder akzeptabel für Lyon war konnte sie nicht ermessen. Wieder fiel ihr die Bemerkung ein dass sie schön sei. Dariana sah flüchtig an sich herunter. Ihre Haare waren zu einem Zopf gebunden gewesen als sie ihren Arbeitsplatz verlassen hatte. Sie hatte das Haarband entfernt weil sie glaubte allein zu sein. Ihre Haare fielen ihr nun ungebändigt über die Schultern und ins Gesicht und da ihre Haare zwar nicht lockig waren aber sich die Haarsträhnen leicht drehten wirkten sie widerspenstig. Sie war ungeschminkt wie immer wenn sie zur Arbeit ging. Ebenso fehlte nun jeglicher Schmuck außer einem auffälligen, kunstvoll gearbeiteten Ring, den sie beinahe immer trug. Ihre Hose hatte einen längeren Riss, den sie sich durch Unachtsamkeit auf dem Dach geholt hatte. Außerdem war ein staubiger Fleck auf einem Hosenbein in Höhe des Oberschenkels – wohl weil sie auf dem Dach gesessen hatte. Ja, sie würde jede weibliche Konkurrenz spielend ausschalten dachte Dariana mit dem ihr eigenen Humor.

Als Lyon sich zu ihr beugte und ihr mit seiner leisen und lockenden Stimme in kurzen Auszügen aus seiner Lebenserfahrung erzählte hörte die junge Frau interessiert zu. Wäre das etwas was sie wollte? Wollte sie wissen wie es war sehr arm zu sein? Oder unglaublich reich? Wollte sie eine andere Person werden als sie jetzt war? Gut, wenn sie ehrlich war wäre es schon interessant einmal zu erleben wie es wäre im Geld zu schwimmen. Nicht weil sie ein Luxusweib war das gerne Geld und Schmuck im Überfluss hatte sondern weil sie es sich wundervoll vorstellte zu tun und zu lassen was sie wollte und die finanziellen Mittel dafür zu haben um sorglos in den Tag zu leben. Aber auch das würde schnell langweilig werden. Die Gerichtsmedizinerin nickte langsam. „Ja, Du hast recht Lyon. Wenn man sein kann was man möchte mag sich kaum etwas wiederholen – und trotzdem glaube ich dass man der Ewigkeit irgendwann müde wird. Überdruss würde ich das vielleicht nennen. Das ist vielleicht bei Dir nicht der Fall, aber was wenn es bei mir so wäre? Dass viele Vampire reich sind glaube ich gern, denn die unglaubliche Lebenserfahrung eröffnet viele Möglichkeiten die ich sicher nicht übersehen kann.“ Ihr Blick glitt anerkennend über die Kleidung des Vampirs. „Ich mag diese Art von Kleidung. Ein.....ehemaliger Lebensabschnittsgefährte....“....an Darianas Gesichtsausdruck erkannte man dass die Beziehung offensichtlich nicht nur schön gewesen war....“Nun, er trug gerne die Hemden mit sehr weit geschnittenen Ärmeln, meistens weiß und dazu schwarze Hosen....Lederhosen.....Stoffhosen....nur schwarz mussten sie sein. Und wenn wir ausgingen trug er eine ähnliche Jacke wie Du – nur deutlich einfacher in der Verarbeitung. Dieser Mann fiel auf, das musste man ihm lassen....Aber die Kleidung an sich mag ich sehr gerne.“

Dariana sagte die Wahrheit. Diesen Kleidungsstil mochte sie bei Männern sehr und auch Lyon machte eine sehr gute Figur darin. Als hätte sie zu viel gesagt schwenkte die junge Frau um. „Ja, Hass und Neid und Habgier...was immer Du willst....gibt es heute auch schon. Aber um wie vieles schlimmer wird es, wenn die Bedrohung der Existenz dazu kommt?“ Kinder ließ die Gerichtsmedizinerin außen vor, Kinder sahen die Welt völlig anders und handelten dementsprechend. „Und was die Ewigkeit aus Liebe angeht so ist das sicher wunderschön....Wenn man sich denn noch liebt....“ Dariana sah Lyon fest an. Sie war sich sicher dass er sie nicht falsch verstehen würde. „Nehmen wir an wir wären ein Paar....Wir lieben uns wirklich mit aller Leidenschaft sowohl körperlicher als auch seelischer Art....Weil Du mir und ich Dir wirklich zugetan bin entscheiden wir uns dazu dass ich Dein Leben mit Dir teile.... Die Jahrunderte vergehen....und...“....Dariana brach ab und sah den Vampir fragend an. „Bist Du Dir sicher dass wir uns nach so langer Zeit noch so lieben das wir zusammen sein wollen? Wenn nämlich nicht, dann ist jeder von uns allein. Du magst damit umgehen können....aber ich vielleicht nicht. Und was dann? Gehe ich dann stillschweigend zugrunde an meiner neu entdeckten ewigen Einsamkeit? Oder kann ich mich damit arrangieren? Genau das wäre mein Problem mit dem ewigen Leben. Da sind zu viele Fragen offen, die man einfach nicht vorher klären kann. Und das widerspricht allem was ich als Sicherheit empfinde...und genau das würde mir Angst machen....Verstehst Du was ich meine?“ Dariana sah Lyon ein wenig hilflos an. Sie hatte nun ein etwas heikles Beispiel genommen was vielleicht auch ein wenig vermessen war. Aber der Vampir hatte das Thema auf seine Liebste für die Ewigkeit gebracht und sie hatte versucht sich ihm anhand dieses Beispieles verständlich zu machen. „Um dem Thema ein wenig das Heikle zu nehmen lächelte Dariana als sie das angenehm klingende Gelächter von Lyon hörte. „Stimmt, sich selber zu beurteilen ist sehr schwer. Aber eine Ahnung hat man vielleicht doch...“ Sie verstummte und strich sich ein wenig verunsicherte durch ihre Haare. Wenn sie Lyon nach diesem Abend auch niemals mehr sehen würde, dieses Gespräch würde sie nie wieder vergessen.
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Beitrag© By Lyon Villa von Lyon Icon_minitimeMi Apr 08, 2009 10:13 pm

Er konnte es förmlich riechen, wie ihr Körper Lyon als Gefahr wahrzunehmen begann. Ebenso konnte er nicht leugnen, dass dieses Gefühl zu wissen, dass er gefährlich war, etwas Vampirisches in ihm auslöste und genauso wenig konnte er leugnen, dass ihm das Angst machte. Das Schnalzen mit der Zunge war eine Angewohnheit, um sich selbst zu besiegen und den Vampir in sich ruhigzustellen. Selten benutzte er die Fähigkeiten und Vorteile eines Vampirs. Seine Augen ruhten mit einem sanften, sogar fast liebevollen Ausdruck auf Dariana. Während Lyon Darianas Körpersprache beobachtete, rutschte sie unter seinem Blick hin und her und um ihr das unangenehme Gefühl zu ersparen, blickte er für einige Augenblicke aus dem Fenster. Schließlich wollte er vermeiden, dass er ihr unangenehm wurde. „Natürlich habe ich in meinem Leben schöne Frauen gesehen.“ Er deute auf die Tür, er wusste Dariana würde wissen, dass er Morgaine als Beispiel nahm, die die Küche auf den Kopf stellte. „Aber jedes Geschöpf hat seine eigene, einzigartige Schönheit. Ein Engel hat seine Makellosigkeit, wenn man sie nicht beschädigt und ein Mensch wie du, hat seine Aura, sein Dasein, seinen Körper und seinen Geist. All das formt die Schönheit. Schönheit kann tiefgründig betrachtet werden und oberflächlich und in beiden Punkten bist du schön.“ Sagte Lyon mit einer für ihm fast ungewohnten Sänfte in der Stimme. Er beugte sich leicht zu Dariana und fuhr mit seiner Hand, mit einem kaum unsichtbaren Abstand, sodass er sie nicht berührte, an ihren Wangen entlang. Seine Augen tasteten die glatte und zarte Haut der jungen Frau ab. „Und auch du besitzt eine nahezu perfekte Form der Makellosigkeit in meinen Augen.“ Sagte er und lächelte Dariana an bevor er seine Hand wieder zurückzog.

Eine Weile beobachtete Lyon Dariana und ließ sich geräuschlos in einen Sessel nieder und überschlug die Beine. Eine Geste, die er bei vielen Männern als ziemlich … schwul … erachtete, jedoch glaubte er, dass er sich diese Geste durchaus erlauben konnte und noch männlich wirkte. Darianas Gedanken über das Bluttrinken und seinen Hunger als tötende Gewalt fand Lyon in einer gewissen Form spannend und zugleich beängstigend. Mit Sicherheit wollte er nicht, dass Dariana Angst vor ihm hatte. „Um genau zu sein, hasse ich den Geschmack von Blut.“ Sagte Lyon leise und fixierte Dariana. „Deshalb vermische ich es mit Wein, um seinen einzigartigen Geschmack zu übertonen. Darauf sind meine Geschmacksnerven allerdings nicht ausgelegt. Ich schmecke das Blut stärker.“ Ruhig sah er zu Dariana und befand sie erneut für schön, als sie mit ihren Haaren zu spielen begann. Er wollte ihr nicht offenbaren, dass es nur ein Blut gab, das ihm wirklich schmeckte, ohne das ihn der Geschmack ekelte. Allerdings ekelte ihn dann die Tatsache, dass er das Blut eines Kindes als schmackhaft empfand so an, dass er kein Kind anrühren konnte. „Schlechtes Blut? Gibt es viel.“ Sagte er und sah zu Dariana. „Ein Vampir sieht das Leben und Erinnerungen des Menschen, wenn er direkt von ihm selbst trinkt. Erst dann wird der Wert des Blutes deutlich. Menschen, die sich geben wie sie sind, riechen sehr gut. Und du riechst sehr süß. Ich mag Süße.“ Er grinste Dariana an und dabei entblößte er seine makellos weißen Zähne. „Und ganz gewiss ist die Frage, ob es dieses Blut auch gibt, nicht dumm. Es gibt nur dumme Antworten.“

„Wenn du dich unwohl fühlst, dann biete ich dir gerne an, dass du dich umziehen kannst, wenn du dich damit in deiner Haut schöner fühlst.“ Sagte er sanft und stand auf. „Außerdem sind die Kleider nicht schmutzig.“ Er stand auf und verließ kurz das Zimmer und kam mit einem Hemd und einer Hose im Arm zurück und legte sie auf seinen Schoss. „ich bin etwas breiter, aber ich denke sie müssten dir passen. Aber zum Schlafen wird es reichen.“ Er lächelte Dariana an und breitete das seidene Rüschenhemd aus, damit sie es begutachten konnte. Es war der ähnliche Stil, den sie von ihrem Ex- Freund beschrieb. „Wenn dir die Sachen jedoch wegen einer vergangenen Liebschaft unangenehm sind, dann suche ich etwas anderes raus.“ Er war im Begriff aufzustehen.

„Im Grunde bedroht jeder Mensch die Existenz des anderen. Die Welt wird kleiner und die Zahl der Menschheit größer. Noch ist es nicht leicht an Waffen zu kommen, aber diese Einfachheit wird steigen und dann beginnt erst das Spektakel, das ich mir mit Vergnügen ansehen werde.“ Sagte Lyon gehässig und sah zu Dariana. „Erst dann werden sich die schönen Menschen herausheben, die die Welt zu verändern versuchen und deren Herz reiner ist.“ Seine Augen ruhten auf Dariana. „Etwas unterscheidet den Menschen von den Tieren: Eine Maus würde nie eine Mausefalle entwerfen und herstellen – Ein Mensch stellt laufend Dinge her, die seinem Gegenüber ohne weiteres das Leben nehmen.“ Er seufzte und beäugte Dariana bewundernd. „Ich bewundere und liebe Tiere. Ich habe kaum eine Gesellschaft so gerne um mich, wie ihre Nähe. Zudem bin ich ein Pferdenarr.“ Sagte er lachend und sah zu Dariana. „Allerdings glaube ich, dass Morgaine mich damit angesteckt hat und mittlerweile bin ich schlimmer wie sie.“ Er begann zu lachen und wieder klang das wohlklingende Lachen des Vampirs durch den Raum.

Als das Thema der Ewigkeit wieder angesprochen wurde, schwieg Lyon einige Augenblicke auf Darianas Aussage. „Du bist eine Kämpferin. Ich denke nicht, dass du das Handtuch schmeißen würdest, wenn wir auseinander gehen würden.“ Sagte Lyon leise und sah Dariana in die Augen. „Zudem, wenn wir zusammen wären – natürlich rein hypothetisch – dann würde ich alles daran setzen, dass meine Liebe nie vergeht und du keinen Grund hättest, mich nicht mehr zu lieben.“ Sicherheit … Was war Sicherheit heutzutage. „Sicherheit ist ein weiter Begriff.“ Sagte Lyon und sah zu Dariana. „Ich behalte meinen Reichtum schon seit vielen Jahren. Das Leben in verschieden Perspektiven ist interessant und ich werde es wieder leben, sobald die Welt es mir wieder interessant macht, aber ich habe gelernt, dass ich mit Geld in dieser Welt viel anrichten kann.“ Er sah zu Dariana. „Kein einziger Reitstall würde mir erlauben nachts mein Pferd zu bewegen, mir schon, denn ich zahle dafür.“ Er sah zu Dariana und lächelte sie liebevoll an. „Die Ewigkeit kann sehr interessant sein und auch sehr langweilig, wenn man nicht weiß, was man mit ihr anfangen soll. Außerdem sollte man sich Freunde suchen, die eine genauso ähnliche Lebensdauer haben, wie du. Das hilft dir dabei, das Leben der Ewigkeit wieder aus anderen Winkeln zu sehen. Morgaine und ich sehen die meisten Dinge völlig verschieden und sind immer wieder über Auffassungen und Meinungen von uns überrascht – seit Jahrhunderten. Ewigkeit bedeutet nicht zwingend Einsamkeit, auch wenn ich diese gerade mit der Ewigkeit ungemein zu schätzen gelernt habe.“
Lyon wusste nicht so ganz, wie er mit Darianas Beispielfindung umgehen sollte. Sollte das eine nette Geste sein, in Gedanken zusammen sein? Er wusste nicht, was er daraus entwickeln sollte und fühlte sich für einige Sekunden unglaublich unsicher. Dariana schaffte es mit Perfektion Lyon aus der Fassung zu bringen, sodass er sich öfters als es ihm lieb war, sammeln musste.
Er hob erneut das Hemd hoch. „Das Angebot steht noch.“ Er lächelte liebevoll. „Ich kann dir auch ein Bad einlassen, wenn du möchtest. Die Wanne ist sehr groß und schön bequem. Morgaine wird wohl auch nicht lange bleiben, ich denke Valnar wird bald kommen.“ Er seufzte. Sicherlich war sich Valnar bewusst, dass Morgaine geflüchtet war – vor ihm, vor allem, vor der Welt. Sie war geflüchtet vor der Vollendung ihres Glücks, dass Feinde ihr in wenigen Minuten kaputt gemacht hatten. Sie hatten ihre Hochzeitsnacht gestört und er wusste wie sehr Morgaine das verletzt hatte und er wusste auch, dass sie sauer sein würde, dass Valnar sich mit seiner Ankunft zu viel Zeit ließ. „Wenn sie ihn zusammenstaucht, ignoriere es einfach.“ Sagte Lyon dann und beugte sich wieder aus seinem Sessel hinaus, wobei ihm die schwarzen Haare ins Gesicht fielen und er sie weg strich. „Eheleute eben.“ Er zwinkerte.
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Beitrag© By Dariana Villa von Lyon Icon_minitimeDo Apr 09, 2009 5:43 pm

Dariana begann zu begreifen dass Lyon sie wirklich schön fand. Seine Art mit ihr umzugehen war für sie faszinierend, weil sie sich das Verhalten eines Vampirs völlig anders vorgestellt hatte. Für sie waren Vampire so, wie man sie im Fernsehen zu sehen bekam. Wobei diese Aussage völlig idiotisch war, denn bis vor wenigen Stunden waren Vampire nicht existent für sie. Woher also sollte sie ihre Vorstellung von einem Vampir haben? Lyon warf das alles sehr charmant und mühelos über den Haufen. Trotzdem kam bei der Gerichtsmedizinerin immer wieder leise die Frage auf wie denn die zweite Seite dieses nichtmenschlichen Wesens aussah. Ob die Antwort auf diese Frage zu bekommen erstrebenswert war, blieb allerdings für sie sehr zweifelhaft. Hinzu kam dass Dariana vermutete, dass Lyon nicht im Geringsten daran gelegen war ihr diese Seite vorzustellen – und wenn es nur in Form von Erklärungen war. Denn er war sehr rücksichtsvoll wenn er bemerkte dass sie unsicher wurde. Dass der Vampir das bemerkte war für die junge Frau sicher. Dass sie selber den Vampir ebenfalls verunsicherte – und das bereits mehrfach - ohne das überhaupt nur ansatzweise zu versuchen hätte Erstaunen bei ihr ausgelöst. Dass ihr Beispiel gewagt war hatte sie gewusst, aber sie wollte ihn damit nicht animieren diese erdachte Beziehung zu hinterfragen – in welcher Weise auch immer. Momentan hatte Dariana das Gefühl sich wie eine dümmliches kleines Mädchen zu benehmen das dauernd fragte und dabei jedes nur erdenkliche Fettnäpfchen mitnahm das sie nur irgendwie erreichen konnte. „Das ist ein wunderschönes Kompliment Lyon, aber sag mir so was nicht an so was kann ich mich gewöhnen.“ Antwortete die junge Frau leise lachend auf seine Bemerkung über ihre Schönheit.

Die nächste Auskunft die Dariana von Lyon bekam war noch verblüffender als die Erkenntnis dass er sie schön fand. Ein Vampir der kein Blut mochte? Sie öffnete leicht den Mund und als ihr das bewusst wurde schloss sie ihn schnell wieder. Sie hatte sicher ausgesehen wie ein Fleisch gewordenes Fragezeichen. „Das ist aber doch eher....unpraktisch?“.....sagte sie mit unsicher fragender Stimme. Blut mit Wein zu mischen um den Geschmack des Blutes angenehmer zu machen und damit nur mäßigen Erfolg zu haben weil das Blut trotzdem deutlich hervor stach war eine erstaunliche Aussage. Dass ihr die Information vorenthalten wurde, dass das Blut von Kindern für den Vampir durchaus schmackhaft war, war sicher keine falsche Entscheidung. An dieser Auskunft hätte die Gerichtsmedizinerin geknackt. Sie hatte zu oft tote Kinder gesehen um da nicht schlimmste Schreckensvisionen zu bekommen. Als die Sprache auf das schlechte Blut kam schoss der Gerichtsmedizinerin durch den Kopf ob nicht auch ins Gewicht fiel ob man einen Dickkopf hatte und wenn man sich im Recht fühlte mit dem Kopf durch die Wand wollte und teilweise heftige Diskussionen – wenn man es nicht schon fast als Streit bezeichnen konnte – mit Kollegen führte? Wenn das so war, dann würde ihr Blut auf den zweiten Blick schlechter abschneiden. Dariana schüttelte bei diesem Gedanken selber den Kopf und musste lachen. Sie riss sich wieder zusammen und sah Lyon an. „Entschuldige bitte, manchmal geht meine Fantasie mit mir durch und ich neige dann zu etwas übertriebenen Folgerungen. Du siehst ich frage nicht nur, ich versuche auch zu denken. Das gelingt nicht immer.“ Dariana zwinkerte ihm zu.

Das Angebot sich umzuziehen stieß bei der jungen Frau auf Dankbarkeit. „Wenn Du etwas hättest dann würde ich mich gerne umziehen. Ich gebe zu dass ich mich im Moment eher etwas unwohl fühle.“ Dass sie fand dass ihre Haare Ähnlichkeit mit einem Wischmop hatte behielt sie zwar für sich wusste aber gleichzeitig dass Lyon es trotzdem wusste. Als der Vampir kurz den Raum verließ und kurz darauf mit einer Hose und einem Hemd zurück kam funkelten ihre Augen vergnügt. Endlich konnte sie ihre Kleidung loswerden. Sie hörte die Bemerkung über die Kleidungsstücke und schüttelte den Kopf. „Dass sie vielleicht etwas zu groß für mich sind ist mir völlig egal.“ Es hatte eine kurze Phase in ihrem Leben gegeben wo sie geradezu versucht hatte sich in viel zu weiter Kleidung zu verstecken weil sie ihren Körper nicht gemocht hatte – egal ob es um Busen oder Po um Gesicht oder Haare ging, sie hatte sich hässlich gefunden. Eigentlich hatte sie das schon lange überwunden, aber im Moment fühlte sie sich ein wenig unsicher neben dem außergewöhnlich schönen Vampir und der alte Drang kam latent zum Vorschein. „Und wegen meines Ex-Freundes werde ich sicher keine Kleidung verteufeln. Mach Dir keine Mühe mehr, ich ziehe das Hemd und die Hose an.“ Bei dem Szenarion das Lyon für die Zukunft erstellte wo es darum ging dass sich Menschen gegenseitig töteten jagte ihr einen Schauer durch den Körper der für wenige Sekunden deutlich sichtbar war. „Du hast recht wenn Du sagst Menschen sind Idioten. Aber auch wenn sie Idioten sind und sich und ihre Umwelt selber zerstören – und ich nehme mich da in vielen Dingen nicht aus – möchte ich trotzdem nicht dabei sein wenn wir Menschen ernten was wir momentan fleißig sähen. Das stelle ich mir furchtbar vor. Und wenn ich es miterleben würde bin ich mir nicht sicher ob ich die Kraft hätte mich von den anderen Menschen wohltuend abzuheben. Dazu gehört eine ganze Menge.“ Dariana sah Lyons bewundernden Blick und fragte sich was sie getan hatte um ihn auszulösen. Sie saß ihm gegenüber, hielt Hemd und Hose in der Hand und versuchte zu erklären dass sie vielleicht nicht so ’edel’ war wie es der Vampir glaubte. Das war eigentlich nichts was Bewunderung hervor rief.

„Du reitest gerne?“....fragte Dariana. Sie selber hatte einmal eine üble Erfahrung mit einem Pferd gemacht die sicher hätte vermieden werden können, wenn die Verantwortlichen ein Auge auf sie als Anfängerin gehabt hätten. So hatte ihr das Erlebnis mit einem Pferd ein paar Tage Bettruhe mit Gehirnerschütterung eingebracht. Damit war für sie das Thema Pferde abgehakt. Die junge Frau hörte zu als Lyon erklärte dass sie stark genug für die Ewigkeit wäre und er alles daran setzen würde sie glücklich zu machen, wenn sie denn ein Paar wären und sie ihm in die Ewigkeit gefolgt wäre. Eigentlich war sie bei ihrer Vision davon ausgegangen dass Lyon von ihr genug haben würde, aber sie schwieg dazu. Das Beispiel war nicht gut genug um mehrfach bemüht zu werden. Das Angebot ein Bad zu nehmen kam wieder auf den Tisch und Dariana konnte nicht wiederstehen. „Ein Bad wäre schön...Und wenn Valnar kommt verhalte ich mich mucksmäuschenstill und höre zu wie Morgaine schimpft.“ Sie lächelte bei dem Gedanken fragte sich aber ob das nicht sogar das Beste für sie war. Valnar war der Mann von Morgaine, aber das bedeutete nicht dass er ebenso tolerant mit Menschen umging wie sie. Dariana trat unbedacht mit ihrem angeschlagenen Fuß auf und holte zischend Luft. Trotzdem riss sie sich zusammen und taumelte nicht. „Wenn ich in der Badewanne liege werde ich den Beiden am wenigsten im Weg sein.“ sagte sie leise und war entschlossen sich so still wie möglich zu verhalten.
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Beitrag© By Lyon Villa von Lyon Icon_minitimeSo Apr 19, 2009 12:47 pm

„Sie ist weder erstrebenswert, noch würde ich sie vor einem lieben Menschen verbergen wollen.“ Sagte Lyon leise, als Dariana über die grausame Seite eines Vampirs nachdachte. Er beäugte Dariana fast ausdruckslos, was stark unterstrich, wie unangenehm ihm diese Seite an sich selbst war. „Diese Seite ist nur sehr schwer zu beherrschen. Sie ist stärker, mächtiger, grausamer und vor allem: sadistisch.“ Er sah Dariana streng an und doch war sein Gesicht von einer Schönheit, dass man glaubte nichts könne dieses Gesicht entstellen. „Morgaine hat mir beigebracht diese Seite zu beherrschen und sie zu meinem Vorteil zu missbrauchen. Nichts anderes macht sie selbst.“ Dabei sah Dariana ihn etwas fragend an. „Du musst wissen, dass Morgaine licht ist, aber zugleich ihre dunkle Seite in sich trägt. Sie beherrscht die dunkle Seite und behält ihr lichtes, sanftes Gesicht. Fühlt sie sich bedroht, angegriffen löst sie die Ketten und lässt ihre dunkle Seite walten – das ist der Trick. Und wenn bei dieser Handhabung die Kontrolle über die böse Seite bleibt, dann kann man sich gewiss sein, dass man ein geringer Faktor Gefahr für jemanden ist.“ Um Dariana nicht gänzlich zu verjagen oder zu schocken, lächelte er sie liebevoll an. „Das Thema ist nicht angenehm weder für mich, noch, schätze ich, für dich. Denn für dich bedeute ich, wie es natürlich ist, Gefahr.“ Seine hellen Augen beäugten Dariana eine ganze Weile bevor er seinen Blick zu den Vorhängen des Zimmers warf. „Junge Vampire scheitern oft daran, dass sie ihre Menschlichkeit verwerfen und sich dem Vampir vollkommen hingeben. Deswegen ist es fast notwendig, dass der Erschaffer des Vampirs ihn betreut und bei ihm bleibt. Zudem hat sein Erschaffer eine Macht über ihn, aber das versiegt mit dem Alter. Das dauert nicht lange besonders wenn der junge Vampir lernt, seine Kräfte zu nutzen.“ Er lächelte und sah Dariana an. Er konnte sie sich sehr gut als Vampirin vorstellen. Natürlich schön und eine Ausstrahlung der Unschuld, das war sehr selten für Vampire. Nicht umsonst hatten die Medien den Begriff „Vamp“ für eine Frau benutzt, denn viele Vampire sahen wie fleischgewordene Huren aus. Etwas so unwirkliches und abstoßendes wie Lyon fand. Für ihn musste eine Frau im Gesamten schön sein. Er störte sich nicht an Pfunden, Narben irgendwelchen Schönheitsmackeln, wenn die Frau einen unglaublichen Charakter besaß und man diesen zu schätzen wusste, war Lyon bereit über alles hinweg zu sehen. Er mochte Frauen, die sich selbst mögen, egal wie sie aussehen und sich in ihrer Haut wohlfühlen, denn das strahlen diese Frauen aus und genau das macht sie unbegreiflich schön.

Blut nicht zu mögen ist unpraktisch. Lyon begann zu lachen bei dem Gedanken. Er hatte diesen absurden Satz schon lange nicht mehr bedacht und wurde sich erst jetzt dem Witz und der Unbegreiflichkeit wieder bewusst. „Natürlich ist das eher unpraktisch.“ Er überlegte. „Praktisch ist das wie die heutige Magersucht.“ Begann er und sah zu Dariana. „Man muss essen zu überleben, aber man schlägt sich nicht voll damit, sodass man 4 Stunden nicht vom Bett hochkommt.“ Er fing an zu lachen. „Und das konnte ich als Mensch bei Festen unglaublich gut.“ Er zwinkerte sie an. Ihre Gedanken waren etwas unglaublich Interessantes und Lyon konnte nicht weghören. „Wer sagt, das Sturköpfigkeit eine negative Eigenschaft ist? Schließlich ist diese Eigenschaft ein Merkmal für Charakterstärke. Ein Mensch der gut lebt und sich wohlfühlt und glücklich ist, dessen Blut ist am vollkommsten.“ Es war ihm unangenehm, dass er ihr das mit den Kindern vorenthielt und er sie somit praktisch anlog. Vielleicht war es besser, wenn Dariana irgendwann mit Morgaine reden würde und sie Dariana das erklären konnte. Schließlich war das Blut der Kinder durch keine Tat verdorben. Sie waren immer ehrlich und für das bewunderte Lyon sie. Er mochte Kinder und hatte sie gerne um sich, wenn sie spielten, lachten, kreischten, weinten, weil der andere ihnen das Spielzeug wegnahm. Viele fanden diese Situation unglaublich anstrengend und entnervend – er hingegen konnte sich kaum etwas Schöneres vorstellen. „Außerdem bin ich der Meinung, dass Frauen sich an Komplimente gewöhnen sollen.“ Er lächelte sanft zu Dariana. „Jede Frau hat es verdient begehrt und geliebt zu werden. Und sie hat es genauso verdient, dass es ihr deutlich gezeigt wird.“
Lyon streckte sich genüsslich und sah Dariana entspannt an. „Nun denn, dann werden wir mal zum Bad gehen.“ Er grinste und entblößte erneut die makellosen Zähne. Er reichte ihr elegant seinen Arm, sodass sie sich einhaken konnte. „Das Haus ist groß. Ich empfehle Aufmerksamkeit und das Klammern für den ersten Weg an meinen Arm.“ Er zwinkerte und ging los. „Ich hätte verschiedene Badesalze und Schaumbäder da. Ich finde Geruch und Düfte beim Baden selbst sehr angenehm und bin dabei fast schlimmer wie die meisten Frauen.“ Er fing an zu lachen und unten hörte man von Morgaine ein „Das kann ich nur bestätigen“.

Nachdem sie den Korridor fast bis zum Ende entlang gegangen waren, standen sie vor einer breiten Treppe. Sie knarrte ein wenig und Lyon schritt mit Dariana hoch. „Die Bäder oben sind größer und etwas luxuriöser. Und die Wannen sind groß – das ist immer wichtig.“ Er lächelte und bestieg die letzte Stufe. Sie standen in einem bordeauxroten Flur, der hell und warm erleuchtet wurde. Die meisten Türen der Zimmer standen offen und es roch nach frischer Luft vermischt mit dem Duft von Kerzen. „So die Dame.“ Er öffnete eine Tür, die nicht ganz geöffnet war und zeigte Dariana das Badezimmer, das fast die Ausmaße eines großen Wohnzimmers hatte. Sanfte legte er die Sachen, die er ihr zum Anziehen rausgesucht hatte auf einen Stuhl und setzte sich auf den Wannenrand. „Die Technik.“ Murmelte er und beäugte den Wasserhahn. Er hatte dieses seltsame Prinzip noch immer nicht verstanden und drehte ruckartig an einem Hebel aus dem das warme Wasser sofort rausschoss. Das meiste prallte am Rand der Wanne ab und besprühte Lyons Oberkörper, der im Wasserschwall nur noch nach dem Hebel tastete und ihn wieder abdrehte. Mit einem nassen, an der Haut klebenden Hemd und nassen Haaren drehte er sich mit einem leicht genervten Gesicht zu Dariana und musste dann lachen, sicherlich verknief sie es sich bereits. „Ich bin irgendwie noch an meine Vergangenheit gewohnt, da brauchte man Kraft.“ Er stand auf und zog das Hemd aus und begutachtete es. „Könnte eh gewaschen werden.“ Er beugte sich langsam zum Hebel und drehte ganz vorsichtig daran, während sein trainierter Bauch dem kalten Badewannenrand immer wieder auswich. „Soll es eher heiß sein?“ fragte Lyon und ließ erstmal das warme Wasser als Grundlage laufen. „Oder bestimme es dir in der Wanne gleich selbst.“ Er ging an Dariana vorbei und tropfte sie im schnellen Vorbeigehen voll, da seine Haare ihm in langen nassen Strähnen den Rücken hinunterliefen. „Ich habe …“ begann Lyon vor einem Schrank stehen. „Erdbeer.“ Er hielt eine Flasche hoch. „Mango“ eine weitere folgte. „Vanille“, „Rosé“, „Exotic, das riecht übrigens toll.“ Er kam mit einigen Flaschen im Arm zur Badewanne und stellte sie auf den Rand, mit dem Etikett zu Dariana damit sie wählen konnte. „Mischen macht auch Spaß, aber mit Vorsicht, alles zusammen empfehle ich nicht.“ Er grinste und wich von der Wanne. „Brauchst du noch etwas?“ er angelte nach seinem Hemd und ging zur Tür. „Ach … Warte einen Augenblick. Fühl doch schon einmal das Wasser.“ Er lief aus der Tür und kam mit einem weißen Bademantel und einem Stapel flauschiger Handtücher wieder.

„Zum Thema Reiten: Ja ich reite. Morgaine hat mich darauf wieder gebracht. Es sind wundervolle Tiere. Ich sehe ihnen gerne zu, besonders wenn sie unbeschwert auf den Weiden herumtollen.“ Er lächelte und legte die Handtücher auf einen anderen Stuhl. „Haarbürsten liegen dort.“ Er deutete auf die Ablage vor dem riesigen Spiegel. „Und wenn du noch etwas brauchst, rufst du bitte mit Namen von Morgaine oder mir, je nach dem wie bekleidet du bist.“ Er lächelte liebevoll. „Viel Spaß und lass die Zeit. Den Weg weißt du ja.“ Er schloss die Tür fast geräuschslos und sie hörte die Absätze seine Stiefel auf dem Boden. Er blieb vorerst auf dieser Etage wie es sich anhörte.

Auf dem Gang fasste er seine nassen Haare zu einem Zopf zusammen und sie klatschten ihm als kaltes Bündel in den Rücken. „Kalt.“ Zischte er und schüttelte sich. Dann betrachtete er sich in einem Flurspiegel sehr genau. Es war sehr selten, dass er sich unangezogen oder fast unangezogen betrachtete. War er wirklich so schön wie viele Frauen ihn beurteilten? Er fand sich durchschnittlich attraktiv, er war gut trainiert, besaß seidige Haare und eine makellose Haut und zu seinem ganzen Stolz auch solche Zähne. Nach der genauen Musterung seinerseits ging er die Treppe laut runter, damit Dariana sich sicher sein konnte, dass sie vollkommen ungestört war.
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Beitrag© By Dariana Villa von Lyon Icon_minitimeMo Apr 20, 2009 5:48 pm

Es war doch ein wenig irritierend dass Lyon bestens über ihre Gedanken informiert war. Das war nicht abzustreiten, aber sie hatte momentan keinerlei Gedanken die sie ihm gerne verheimlicht hätte. So störte diese Tatsache Dariana nicht weiter. Eigentlich bekam sie über diesen Umweg sogar mehr Informationen als sie sonst vielleicht bekommen hätte. Als sie dem Vampir zuhörte war sie sich beinahe sicher, dass sie vielleicht besser nicht allzu viel über seine dunkle Seite wusste. Was sie nicht wusste konnte sie nicht irritieren, denn sie musste sich schon eingestehen dass das was Lyon über seine dunkle Seite sagte eher unerfreulich klang. Erstaunlich war für sie nach wie vor, dass sie sich fast völlig unbefangen mit diesem Mann unterhalten konnte, der eigentlich als gefährlich für sie anzusehen sein sollte. Die Erläuterungen über junge Vampire und ihre kurzzeitige Abhängigkeit von ihrem Schöpfer löste in Dariana ein seltsames Gefühl aus. Nach wie vor war sie misstrauisch was die Existenz als Vampir anging und sie wunderte sich dass andere das offensichtlich weitaus lockerer sahen. So eine Entscheidung hatte für sie nichts damit zu tun etwas neues auszuprobieren, sondern sie war eine endgültige Entscheidung die ein Mensch sicher nicht überblicken konnte. Dass andere sich total in diese Existenz fallen ließen war für sie eher befremdlich. Ein wenig beschämt sah Dariana Lyon an, als dieser über ihre Bemerkung lachte dass eine Abneigung gegen Blut in seinem Falle eher unpraktisch wäre. Der Vergleich mit der Magersucht war naheliegend aber irgendwie erschien ihr das nicht passend. Magersüchtige aßen aus krankhafter Angst zu viel zu wiegen nichts, Lyon trank nur sehr wenig, weil er es nicht mochte.

Dariana grinste Lyon an. „Du hast früher gerne gegessen? Das sieht man Dir nicht an. Wobei ich viele Frauen klagen höre, dass ihre Männer essen können was sie wollen und nicht zunehmen, während sie selber das Essen nur ansehen müssen und ein Kilo mehr auf die Waage bringen....Ich zähle leider auch zu diesen Exemplaren.“ Der letzte Satz klang ein wenig kläglich. Sie musste sich oft sehr zügeln um nicht deutlich zuzunehmen. „Na dann wird das wohl nichts mit dem Versuch mein Blut mit Sturköpfigkeit ungenießbar zu machen.“....lachte Dariana. Sie gab es auf sich Gedanken über dieses doch für einen Menschen eher seltsame Thema Gedanken zu machen. Dass das Blut von Kindern einen entscheidenden Gegensatz darstellte ahnte die Gerichtsmedizinerin nach wie vor nicht. Ihr war es ganz angenehm dass Lyon kein Blut mochte. Sie errötete leicht als sie die Bemerkung bezüglich Komplimenten an Frauen hörte. Sie gehörte zu den Frauen, die Komplimente eher mühsam akzeptierten. Sie bekam hin und wieder welche aber sie hatte es nie gelernt wirklich damit umzugehen da sie sich für eher durchschnittlich hielt. Selbst wenn sie bewundernde Blicke von Männern bekommen hatte, die sie in intimeren Situationen gesehen hatten, hatte sie diese Blicke zwar genossen aber nicht wirklich für sich angenommen. Dariana ergriff den angebotenen Arm von Lyon und ließ sich von ihm ins Bad führen. Wieder bemerkte sie dass er eine beachtliche Kraft habe musste. Der Arm unter ihrer Hand fühlte sich ’stahlhart’ an, wenn man diesen Vergleich bemühen wollte. Und noch etwas fiel der jungen Frau auf. Sie konnte – wenn sie von Lyon gestützt wurde – beinahe schmerzfrei gehen. Wunderbar! Ihr Fuß erholte sich wieder. Begeistert sah sie sich auf dem Weg ins Bad im Flur um. Das Haus war wunderschön! Es war elegant und gleichzeitig behaglich eingerichtet. Es hatte den Touch von veraltetem und ein wenig modernem. Hier konnte man sich wohl fühlen, man sah dass der Besitzer Geschmack hatte.

Bis zum Bad hatte sich Dariana zusammen gerissen und sich nur stumm umgesehen. Im Bad weiteten sich ihre Augen dann doch bewundernd. Es war ein unglaublicher Raum, riesig für ein Bad und mit allem eingerichtet, was das Herz begehrte. Es fand sich eine riesige Badewanne, ein Hocker, ein großer Spiegel....eben alles was eine Frau sich wünschen konnte. „Wundervoll....“...sagte sie leise ohne zu bemerken dass sie etwas gesagt hatte. Sie lachte als Lyon ihr aufzählte welche Essenzen er für das Badewasser hatte. „Hut ab Lyon, Du machst locker jeder Frau Konkurrenz. Da musste man Morgaine zustimmen, die die Worte von Lyon auf dem Weg ins Bad durch Zuruf bestätigt hatte. Belustigt sah Dariana zu, wie Lyon mit dem Wasserhahn kämpfte und völlig durchnässt erklärte dass sie vielleicht selber die Temperatur wählen sollte. Seine Erklärung für seinen ungeschickten Versuch akzeptiere sie aber sofort. Als der Vampir sie ansah war ihr Gesicht freundlich, das Lachen hatte sie nieder gekämpft. Sie hätte es als gemein angesehen in dieser Situation zu lachen – auch wenn Lyon selber anfing zu lachen. So gern sie alle Düfte ausprobiert hätte, aber alle zusammen wäre wohl wirklich eher ein Duftcocktail der unangenehmen Sorte geworden. Sie überlegte einen Moment. „Ich glaube ich nehme Exotic. Ich mag auch Exotic-Säfte sehr gerne, also werde ich auch im Badewasser diesem Duft den Vorrang geben.“ Schon als der Badezusatz ins Wasser lief roch er unglaublich gut und die junge Frau freute sich auf das Bad. Nun, da das Hemd völlig durchnässt war und der Vampir es ausgezogen hatte, konnte sie sehen was sie vorher nur erahnt hatte. Lyon war gut durchtrainiert. Sein Oberkörper wirkte muskulös aber nicht aufgepumpt. Das mochte sie. Und trotzdem war sich Dariana sicher, dass seine Kraft nicht nur durch den trainierten Körper zu erklären war. Als der Vampir ihr noch einen Bademantel und Handtücher gebracht hatte, ließ er sie im Bad allein zurück. Den Weg zurück ins Wohnzimmer würde sie finden, das stellte kein Problem dar – obwohl das Haus an sich riesig war. Lyon war noch auf dieser Etage, das hörte sie an seinen Schritten und trotzdem störte es sie nicht, dass das Bad nicht abgeschlossen war. Niemand würde sie stören, das war sicher.

Dariana zog sich schnell aus und zögerte dann einen Moment. Sie stellte sich vor den riesigen Spiegel und sah sich mit gekräuselter Stirn an. Was gab es an ihr was Lyon so bewunderte, dass man es ihm ansah? Es gab Situationen da tat bzw. sagte sie nichts oder etwas völlig nichtssagendes und der Blick des Vampirs war bewundernd. Der Spiegel warf das Bild einer Frau mit wohlgerundetem Körper – für ihren Geschmack zu dick – mit dunklen, großen und ausdrucksstarken Augen und völlig ungekämmten Haaren zurück, die ungeschminkt, und seit einigen Wochen ein wenig blass war. Ihr beruflicher Stress hatte eben Folgen. Dariana legte den Kopf schief, aber egal wie genau sie hin sah, sie sah nur Dariana. „Na gut....“....murmelte sie, ging zur Wanne, stieg hinein und ließ sich in das angenehm temperierte Wasser gleiten. Die Schritte von Lyon entfernten sich nun endgültig, er stieg offensichtlich die Treppen wieder hinunter. Ein kleines Treppchen in der riesigen Wanne verhinderte, dass Dariana zu tief ins Wasser rutschte. Entspannt schloss sie die Augen. Sie wusste nicht wie lange sie so gelegen hatte, als sich die Welt plötzlich zu drehen begann. Nicht ganz leicht, wie man es manchmal bei einer geringen Kreislaufschwäche hatte, sondern schnell und von Jetzt auf Gleich. Dariana riss die Augen auf, versuchte sich wieder aufzurichten und trat durch die heftige Bewegung das Treppchen weg. Ihre Augen verdrehten sich ein wenig und die junge Frau rutschte unter Wasser, wobei sie sich heftig den Kopf am Wannenrand stieß, und begann einige Sekunden panisch und orientierungslos um sich zu schlagen. Ein großer Schwall Wasser schoss über den Badewannenrand und ergoss sich klatschend über den Boden.

Obwohl es nur Sekunden dauerte bis sie wieder an die Wasseroberfläche gelangte, hatte sie Wasser in die Nase bekommen und einiges davon geschluckt. Ein heftiger Hustenanfall war die Folge. Die Stelle wo sie sich den Kopf angeschlagen hatte pochte schmerzhaft. Mühsam keuchend und hustend versuchte sich die junge Frau von dem in den falschen Hals geratenen Wasser zu befreien. „Auaaa....“....keuchte sie mühsam. Was war das nur gewesen? Erschrocken riss sie die Augen auf. Welches Datum war heute? Der 19.? Mist! Es war der 19. Zwischen Husten und Keuchen erinnerte sich Dariana daran, dass sie Jack, einem befreundeten Arzt versprochen hatte ihn heute anzurufen. Sie war wegen dieser Kreislaufschwankungen bei ihm gewesen. Er war ein guter Freund ihrer Mom gewesen und war auch jetzt noch für ihre kleineren Wehwehchen zuständig. Zu ihm hatte sie Vertrauen. Allerdings war dieses Vertrauen sehr bemüht worden, denn nach seinen anfänglichen Untersuchungen waren seine Röntgenaufnahmen, Blutentnahmen und ähnliche Untersuchungen sehr umfangreich geworden und seine Auskunftsfreude warum das so war eher bedeckt gewesen. Er hatte sie schlicht immer wieder vertröstet. Als er eine sehr unangenehme und schmerzhafte Untersuchung an ihr vorgenommen hatte, war sie ernstlich böse geworden. Denn nach wie vor wusste sie nicht um was es ging. Er hatte sie letztmalig auf den 19. – also heute – vertröstet. Er hatte erklärt sie könne jederzeit anrufen, auch spät Abends. Es war Donnerstag, an diesem Tag blieb er immer bis tief in die Nacht im Krankenhaus und arbeitete Akten auf. John hatte sie aufgefordert ihn ruhig auch spät am Abend anzurufen. Die Ergebnisse würden am 19. vorliegen.

Hustend und prustend erinnerte sich Dariana daran. Sie würde Lyon bitten ob sie bei ihm einmal telefonieren könnte. Sie würde die Ergebnisse der Untersuchungen erfragen und um ein entsprechendes Medikament bitten, das derartige Situationen wie die gerade eben unterbanden. Als sie sich des Wassers im falschen Hals durch Husten fast entledigt hatte, standen Tränen in ihren Augen. „So ein Mist!....schimpfte die Gerichtsmedizinerin und legte sich immer noch räuspernd wieder zurück. Erschrocken starrte sie an die Zimmerdecke. So heftig waren ihre Schwindelanfälle bisher nicht gewesen. Sie traten selten auf und waren dann niemals so stark gewesen wie gerade eben. Wenn Lyon etwas mitbekommen hatte, wie sollte sie ihm das nur erklären? Sie hatte selber keine Erklärung dafür. Peinlich berührt glitten die Augen von Dariana über die Wasserlache auf dem Boden. Aber vielleicht war Lyon abgelenkt und sprach mit Morgaine. Wenn das so war, hatte er vielleicht nichts mitbekommen und sie hatte die Chance das Wasser auf dem Boden aufzuwischen. Immer noch war ihr schwindelig, zwar nicht so stark wie noch vor wenigen Sekunden, aber es reichte aus dass sie sich unwohl fühlte und sich nicht traute aufzustehen. Verwirrt und ein wenig ängstlich blieb sie im warmen Wasser liegen und hoffte dass sie den Vampir nicht aufmerksam gemacht hatte. Jack würde ihr am Telefon Rede und Antwort stehen müssen und zwar ohne jede Ausflucht. Denn eines stand sicher fest – normal waren diese Anfälle nicht.
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Beitrag© By Lyon Villa von Lyon Icon_minitimeDo Apr 23, 2009 9:38 pm

„Ohja“ er fing an zu lachen. „Ich habe unglaublich gerne gegessen und ich finde es schade, dass ich jetzt nicht mehr so viel Essen vertrage.“ Er fing an zu lachen. „Es gibt nichts Besseres als Morgaine Schokoladenkuchen, der vor Zucker und Kalorien nur so trieft, aber der ist wirklich lecker.“ Er zwinkerte.

Das Gepolter war ihm aufgefallen. Er ging die Treppe laut hoch und spürte eine körperliche Schwäche, die von Dariana ausging. Ebenso roch er Angst und Furcht. Besorgt stieg er die Treppe hinauf und stand eine Weile vor dem Badezimmer und lauschte. Er roch viel Wasser, aber es war kalt, was nur dafür sprach, dass es auf dem Boden war. Er seufzte kaum hörbar und klopfte. „Dariana, ist alles in Ordnung bei dir? Sei ehrlich.“ Bat er recht energisch und wartete auf ihre Antwort. Jetzt musste sie vorsichtig sein, er konnte im ganzen Haus ihre Gedanken hören, wenn er das wollte und so würde er rausbekommen, was das eben gewesen war. Vielleicht könnte Morgaine ihr helfen, wenn sie sich was getan hatte. Oder passierte das öfters. Nachdem keine Antwort kam, klopfte er erneut. „Ist alles okay?“ fragte er erneut. Etwas ungeduldig blieb er vor der Tür, aber er wollte nicht einfach hereinplatzen und sie stören. Als er an sich herunter sah, stellte er fest, dass er es noch nicht geschafft hatte, das legere Hemd zuzuknöpfen. Genau genommen beschäftigte ihn das nur wenige Sekunden und er lauschte wieder. „Soll ich reinkommen?“ fragte er besorgt.
„Achja, möchtest du etwas essen? Ich habe noch einiges hier, wir können bestimmt vieles kochen.“ Sagte er fast sanft und wartete auf ihre Antwort und fuhr sich durch die fast trockenen Haare, die seidig über seine Schultern zur Brust und zum Rücken flossen. Im Spiegel betrachtete er seine weiße, fast makellose Haut.

„Brauchst du sonst noch etwas? Möchtest du vielleicht etwas trinken?“ langsam begann sich Lyon ernsthaft Sorgen zu machen!
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Beitrag© By Dariana Villa von Lyon Icon_minitimeFr Apr 24, 2009 3:53 pm

Das Wasser schwappte leise klatschend gegen den Wannenrand, weil Dariana heftig zusammen fuhr, als die Stimme von Lyon direkt an der Tür ertönte. Seine Schritte hatte sie nicht gehört, dazu war sie viel zu sehr mit ihrem Schwindelgefühl beschäftigt. Ihr war immer noch so schwindelig dass sie sich nicht traute aufzustehen. Sie war mehr als nervös, denn der Anruf der vor ihr lag, lag ihr schwer im Magen. Das Verhalten von Jack war seltsam gewesen. So hatte er sich ihr gegenüber niemals verhalten, weder als er ihr mitgeteilt hatte wie es um ihre Mom stand noch sonst irgendwann. Sie fragte sich warum er so ein Geheimnis um eine Kreislaufschwäche machte, die man leicht medikamentös behandeln konnte und warum er diese unangenehme Rückenmarkspunktion durchgeführt hatte. Und nun stand Lyon vor der Tür und der Klang seiner Stimme sowie das wiederholte Klopfen wiesen darauf hin, dass der Vampir zumindest alarmiert war – wenn er nicht schon wusste was sie für ein Problem hatte. Aber nein, das glaubte Dariana nicht. Wenn er wirklich schon wusste was passiert war, wäre er sicher schon im Raum. Einfach weil er besorgt war und nicht weil er sich über einen gewissen Anstand hinweg setzen wollte. Und trotzdem fühlte die junge Frau, dass Lyon ein wenig unruhig war. Seine Frage ob alles ok war deutete in diese Richtung und auch die Frage ob er das Bad betreten solle wies darauf hin.

Entschlossen stemmte Dariana ihre Füße auf den Boden und versuchte sich hoch zu wuchten. Das Ergebnis war niederschmetternd und verwunderte sie nicht. Ihre Beine zitterten heftig, so wie es bei beinahe jedem Schwindelanfall war. Ihr Hinterkopf pochte wütend an der Stelle, wo sie sich gestoßen hatte und sie fühlte sich ob dem was sie erfahren würde unwohl. Die Gerichtsmedizinerin atmete mehrfach tief ein und aus und wusste dass Lyon es hören würde. Es änderte nichts, sie würde sich in den wenigen Sekunden die ihr blieben nicht so deutlich besser fühlen dass sie die Wanne verlassen und den Bademantel anziehen konnte. Aber eigentlich war das auch nicht schlimm. Die großzügig von Lyon ins Wasser gegossene Badeessenz hatte Unmengen von Schaum produziert, was sie durch die von ihr erzeugen Wellen noch unterstützt hatte. Sie konnte aufrecht sitzen und es waren nur ihre Schultern zu sehen. Das war völlig in Ordnung für sie und sicher auf für Lyon. Das Wasser auf dem Boden war für sie nicht ok, aber was sollte sie nun ändern? Beschämt sah sie auf die riesige Wasserlache. Dariana riss sich zusammen. Je länger sie schwieg desto eher provozierte sie ungewollt eine Reaktion von Lyon, der vor der Tür stand. Dass dieser sich bereits fragte ob sie solch ein Problem schon häufiger hatte, hätte sie nervös gemacht. Denn sie war sich nicht sicher ob es richtig war ihn da mit hinein zu ziehen – er hatte ihr bereits genug geholfen. Sie würde nun so ehrlich sein wie sie es sein konnte – ohne irgendetwas zu dramatisieren oder zu viel zu erzählen – was dann wahrscheinlich doch eher ein wenig unehrlich war. „Lyon.....ich kann momentan leider nicht aufstehen....“....sagte sie leise und langsam, sehr darauf bedacht die richtigen Worte zu wählen und nicht nervös oder hysterisch zu klingen. „Das ist aber nicht schlimm, Du kannst trotzdem ruhig herein kommen. Mir steht der Schaum quasi bis zum Hals.“ Dariana musste über die Doppeldeutigkeit ihrer Worte lächeln. „Aber sei bitte vorsichtig, ich habe einen künstlichen See erzeugt.“

Die junge Frau zwang sich zur Ruhe, sie würde Lyon gleich bitten bei ihm telefonieren zu können. Sicher würde sie telefonisch abklären können was ihr fehlte und die Medikamente dann am nächsten Tag abholen. Als ihr Blick zufällig auf den großen Spiegel am anderen Ende des Bades fiel, erschrak sie, als sie ihre müden Augen sah. Bisher hatte sie nicht die Gelegenheit gehabt sich zu betrachten wenn ihr schwindelig war. Das geschah meistens wenn sie auf der Arbeit oder sonst wo unterwegs war und bisher waren diese Schwindelattacken schnell wieder vergangen. „Verdammt!....“....murmelte sie kaum hörbar. Was war nur mit ihr los? Sie würde eine Erklärung abgeben müssen, schon allein weil sie telefonieren wollte. Aber sie hoffte dass Lyon nicht zu ausführlich hinterfragen würde was genau mit ihr los war. Zum Einen wusste sie das selber nicht und zum Anderen wollte sie nicht seine Hilfsbereitschaft auf diese Weise ausnutzen. Sie hasste den Gedanken als die Lady in Distress in seiner Erinnerung einen festen Platz zu bekommen. Aber sie war genau darauf eine heiße Anwärterin. Fahrig fuhr sich die junge Frau mit der nassen Hand über die Augen, als wolle sie den müden Ausdruck so vertreiben. Wenigstens waren ihre Haare nun nicht mehr durcheinander sondern klebten jetzt wie eine zweite Haut an ihrem Kopf. Schönheit kam eben von innen.

Dariana musste bei dem Gedanken lachen, aber es klang bei weitem nicht so fröhlich wie ihr Lachen sonst oft klang. Erneut starrte sie ihr Spiegelbild an und war wieder erschrocken. Als sie bemerkte dass auch ihre Hände – wenn auch nur leicht - zitterten ballte sie sie zusammen und zog sie unter Wasser. Lyon musste das nicht sehen. Etwas essen? Nein, momentan wollte sie nichts essen. Dass Dariana die Antwort diesbezüglich schuldig blieb bemerkte sie nicht einmal. „Nein danke, ich möchte nichts trinken....“....antwortete sie statt dessen unsicher. Am liebsten hätte sie sich in eine Ecke gesetzt und geweint wie ein kleines Kind, die sanfte Stimme von Lyon wirkte in diesem Moment für sie eher beunruhigend. Sie fühlte dass etwas in der Luft lag und konnte nicht greifbar machen, was es war. Mühsam riss sie sich zusammen und sah zur Tür. Dass Lyon gehört hatte dass hier im Bad etwas vor sich gegangen war verwunderte sie nicht mehr. Aber gerade jetzt hätte sie gerne gehabt dass er nichts bemerkt hätte. Sie musste es schaffen schnellstmöglich aus der Wanne zu kommen. Es würde sehr bald wieder gehen, aber leider nicht so schnell wie sie es sich jetzt gewünscht hätte. Auch den nassen Boden hätte sie gerne getrocknet bevor Lyon etwas davon bemerkte. Aber was half es? Sie saß in der Wanne, kam momentan nicht hinaus und musste nun sehen wie sich das Gespräch entwickelte.
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Beitrag© By Lyon Villa von Lyon Icon_minitimeFr Apr 24, 2009 5:45 pm

Das Peinliche in der Luft roch Lyon schon fast und es wurde ihm unangenehm, dass er ihr helfen wollte. „Ich kann auch Morgaine holen, wenn dir das lieber ist.“ Schlug er sanft vor, dabei hatte er noch nicht mal die Klinke der Tür in der Hand. Er spürte die Schwäche ihres Körper und das Zittern der Luft, dass ihr Körper auslöste. Vorsicht umfasste er die kalte Klinke und drückte sie runter. Langsam öffnete er die Tür, damit Dariana Zeit hatte, sich daran zu gewöhnen, dass jemand rein kam. Sein Blick glitt über den nassen Boden und dann zu Dariana. Die Nässe störte ihn keineswegs, es war eher der Vorteil, das Vorleger und Boden jetzt nach Badeessenz roch. Seine Augen blieben dann an Dariana hängen. „Alles in Ordnung?“ fragte er und war mit großen Schritten am Wannenrand und sah ihr stets in die Augen. Er befand es jetzt für unhöflich auf etwas anderes zu schauen. „Hast du das öfters?“ fragte Lyon. Sie konnte jetzt lügen, aber jeder sah, dass Dariana jetzt nicht einfach ausgerutscht war. Er hob eine Kerze auf, die auf dem Boden rumgekullert war und an ihr waren einige Ecken rausgebrochen. Mit einem gezielten Wurf landete die rote Kerze im Mülleimer, sie war eh viel zu nass geworden. „Soll ich dir einen Tee, Kaffee, Saft, Schokolade, Honigmilch oder Milch hochbringen? Das hilft und ist schön warm und wärmt von innen.“ Er lächelte sanft und sah Dariana liebevoll an. „Ich tausche die Handtücher aus, die zwei sind nass geworden.“ Er griff nach den weißen Handtüchern und eilte aus der Tür und blieb mit dem noch offenen Hemd an der Klinke hängen es ratschte und ein verdatterter Lyon stand gebeugt in der Tür und begutachtete mit dem Rücken zu Dariana den Riss. „Na gut.“ Er warf es auf die nasse Stelle. „Lappen haben wir dann wenigstens schon einmal.“ Er lehnte die Tür an und sie hörte, dass er den Gang entlang lief. Aus seinem Lagerraum holte er zwei frische Handtücher und öffnete die Tür wieder sehr langsam. „So hier sind 2 neue Handtücher.“ Er lächelte und legte sie vorsichtig ab. Dann bückte er sich runter und wischte das gröbste weg, damit Dariana beim Hinaussteigen nicht ausrutscht. „Hast du dich denn schon für etwas entschieden was du trinken möchtest?“ fragte er sanft und drehte sich noch im Knien zu ihr um und hockte vor der Wanne und sah sie aufmerksam an.
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